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Orte in der Stadt - Kinder-Umwelt-Gesundheit

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Beispielhaft beschreibe ich die Vorschläge bei Herz-Kreislauferkrankungen, bei denen auf die Eigen-<br />

verantwortung zur Vorbeugung e<strong>in</strong>es Herz<strong>in</strong>farkts wert gelegt wird: Nichtrauchen, abwechslungsreiches<br />

und fettreduziertes Essen, regelmäßige Kontrolle des Blutdrucks, eventuell Behandlung e<strong>in</strong>es Hoc h-<br />

drucks, Sport zweimal pro Woche je e<strong>in</strong>e halbe Stunde, den Umgang mit Streß lernen sowie die Pflege<br />

von Freundschaften können das Herz<strong>in</strong>farktrisiko drastisch senken. 108<br />

Nicht erwähnt werden die Risiken zu Herz-Kreislauferkrankungen aus dem Wohnumfeld, die durch die<br />

Verhältnisse verursacht s<strong>in</strong>d: Verkehr, Außenluft, Lärm, wenig Natur, Freiraum, wenig Möglichkeiten zur<br />

Bewegung, ger<strong>in</strong>ge Bildungsmöglichkeiten, fehlende <strong>Orte</strong> für Kommunikation/ e<strong>in</strong>en Diskurs über Risi-<br />

ken und e<strong>in</strong>e nachhaltige <strong>Stadt</strong>entwicklung.<br />

Die verhältnisbezogenen Ursachen für z.B. Herz-Kreislauferkrankungen s<strong>in</strong>d durchgehend im Gesund-<br />

heitsbericht ausgeklammert.<br />

• <strong>Umwelt</strong>bezogenen <strong>Gesundheit</strong>sschutz und gesundheitlicher <strong>Umwelt</strong>schutz: Der gesundheits-<br />

bezogene <strong>Umwelt</strong>schutz (gUS) wurde <strong>in</strong> vielen Län<strong>der</strong>n teilweise an die neu gegründeten <strong>Umwelt</strong>ver-<br />

waltungen abgegeben. ÖGD ist am gesundheitlichen <strong>Umwelt</strong>schutz beteiligt. 109 Bei e<strong>in</strong>er Zusammenle-<br />

gung von <strong>Gesundheit</strong> und <strong>Umwelt</strong> (<strong>Stadt</strong> München) sche<strong>in</strong>t nur <strong>der</strong> gesundheitsbelastende, umweltme-<br />

diz<strong>in</strong>ische Teil geme<strong>in</strong>t zu se<strong>in</strong>, die <strong>Stadt</strong>planung bleibt außen vor.<br />

E<strong>in</strong>e weiterblickende Sicht ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tagungsdokumentation (Bremen 1998) 110 zuerkennen, wenn auch<br />

<strong>der</strong> umweltmediz<strong>in</strong>ische Teil dom<strong>in</strong>iert. Der <strong>Umwelt</strong>bezogene <strong>Gesundheit</strong>sschutz (uGS) "zielt auf den<br />

Schutz <strong>der</strong> Bevölkerung vor giftigen, krebserzeugenden, erbgutverän<strong>der</strong>nden und sonstigen, die Ge-<br />

sundheit des Menschen bee<strong>in</strong>trächtigenden E<strong>in</strong>wirkungen aus Wasser, Boden und Luft. Se<strong>in</strong>e Aufga-<br />

ben umfassen das Erkennen und die Beschreibung von gesundheitsabträglichen <strong>Umwelt</strong>e<strong>in</strong>flüssen,<br />

gegebenenfalls das Verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n o<strong>der</strong> die Beseitigung von Schadpotenzialen und die Erarbeitung und<br />

Vermittlung von Kenntnissen und Verhaltensweisen zur Nutzung för<strong>der</strong>licher und Vermeidung schädli-<br />

cher <strong>Umwelt</strong>e<strong>in</strong>flüsse. Der uGS ist nutzerspezifisch ausgerichtet und das Schutzgut Mensch steht im<br />

Mittelpunkt <strong>der</strong> Betrachtung." 111<br />

Der Begriff <strong>Gesundheit</strong>licher <strong>Umwelt</strong>schutz (gUS) wird oft synonym mit uGS gebraucht, und bezeich-<br />

net das "Bestreben des <strong>Umwelt</strong>schutzes, neben <strong>der</strong> Berücksichtigung spezieller <strong>Umwelt</strong>schutzbelange<br />

(Ressourcenverbrauch, Klimaschutz, Multifunktionalität <strong>der</strong> <strong>Umwelt</strong>medien etc.) über die E<strong>in</strong>flußnahme<br />

auf <strong>Umwelt</strong>gegebenheiten auch die <strong>Gesundheit</strong> des Menschen zu stützen."<br />

Bei beiden Herangehensweisen an <strong>Umwelt</strong> und <strong>Gesundheit</strong> ist je nach Scherpunkt Vorsorge e<strong>in</strong> zen-<br />

trales Element, um <strong>Gesundheit</strong>sbelastungen zu vermeiden. 112 Bei uGS und gUS steht die pathogene<br />

Seite im Vor<strong>der</strong>grund. Die gesundheitsför<strong>der</strong>nde Unterstützung ist enthalten <strong>in</strong> <strong>der</strong> These, daß "die<br />

eigentliche Vorsorge bestimmt wird durch Maßnahmen des aktiven Handelns." Vorausschauen<strong>der</strong><br />

Schutz soll Gefährdungen für morgen verh<strong>in</strong><strong>der</strong>n. Dies erfor<strong>der</strong>t Aktivitäten im E<strong>in</strong>klang mit <strong>der</strong> Agenda<br />

21 auf <strong>der</strong> lokalen, regionalen, überregionalen und Bundesebene.<br />

22<br />

uGS� Mensch<br />

Wasser, Boden, Luft � gUS<br />

108 <strong>Gesundheit</strong>sbericht für Deutschland. 1998, S. 164<br />

109 <strong>Gesundheit</strong>sbericht für Deutschland. 1998, S. 290/ 291<br />

110 Vorsorge im umweltbezogenen <strong>Gesundheit</strong>sschutz.. 1999<br />

111 Vorsorge im umweltbezogenen <strong>Gesundheit</strong>sschutz. 1999, S. 2-2

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