Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
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<strong>Die</strong> Erträge werden als regelmäßig und hoch angesehen (Friedrich, Schuricht 1985) und<br />
setzen auch früh ein (Augustin 2000 b). Der Flächenertrag liegt bei ca. 120 dt/ha (Bartels et.<br />
al. 1997 b). Er ist deutlich höher als bei ´Konzentra´ (Albrecht 1996). Nach den Ergebnissen<br />
des Versuchs <strong>von</strong> Dresden-Pillnitz wurde bei ´Rosina´ schon im sechsten Standjahr ein Ertrag<br />
<strong>von</strong> 8 kg/Baum gemessen, womit sie deutlich besser abschnitt als die ebenfalls untersuchten<br />
russischen Sorten (Augustin 2000 b).<br />
Der Boden sollte humos, frisch und genügend feucht sein. Frostschäden an Holz oder<br />
Blüten sind bisher noch nicht aufgetreten.<br />
Anbauliche Bedeutung: ´Rosina´ wird in den neuen Bundesländern schon seit langem<br />
erwerbsmäßig angebaut. Sie ist zwar für den großflächigen Anbau zur Fruchtverarbeitung<br />
weniger geeignet als beispielsweise ´Konzentra´, kann diese Sorte aber gut ergänzen,<br />
insbesondere beim Anbau in Vorgebirgslagen (Friedrich, Schuricht 1985). Im<br />
erwerbsmäßigen Anbau wird sie heute sehr wegen des günstigen Wuchses und der hohen<br />
Erträge sehr geschätzt (Augustin 2000 b). Auch für eine Pflanzung an Wege, Straßen oder in<br />
größere Gärten ist sie gut geeignet (Friedrich, Schuricht 1985).<br />
Abb. 27: Ebereschensorte ´Rosina´ mit reifen Früchten (aus Albrecht et. al. 1993)<br />
2.6.2.9.6 ´Rossica´ und ´Rossica Major´<br />
<strong>Die</strong>se beiden Sorten entstanden im Gebiet der heutigen GUS. 1898 bzw. 1903 tauchten sie<br />
deutschlandweit zum ersten Mal in der Baumschule Späth in Berlin auf. Weil sich beide<br />
Sorten kaum <strong>von</strong> einander unterscheiden, wurden sie vom Dendrologen Alfred Rehder zur<br />
Varietät Sorbus aucuparia var. rossica zusammengefaßt. Dadurch werden auch heute noch<br />
´Rossica´ und ´Rossica Major´ kaum als eigenständige Sorten betrachtet. Von weitem<br />
betrachtet sind sich die beiden Sorten schließlich auch recht ähnlich, denn sie werden beide 8<br />
- 12 m hoch und die Krone ist in beiden Fällen eiförmig und geschlossen. Doch bei genauerer<br />
Betrachtung der Blätter fällt auf, daß bei ´Rossica Major´ Blattspindel und Blattstiel stets tief<br />
rot sind und im Herbst zuerst gelb, dann aber purpurrot gefärbt sind, während ´Rossica´ in<br />
diesen Merkmalen mehr der eigentlichen Art gleicht (Verstl 1997). Außerdem trägt ´Rossica<br />
Major´ ca. 1,5 cm dicke Früchte (Bundessortenamt 1999).<br />
Für den Wildobstanbau sind jedoch beide Sorten nahezu gleich interessant, da sie beide<br />
große, eßbare Früchte liefern. In Rußland werden diese als "Neschinskaja", bezeichnet, dort