Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
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Auch der Betrieb Triquart befaßt sich schon seit 1985 mit dem Anbau <strong>von</strong> Sanddorn, und<br />
auch dieser befindet sich in den neuen Bundesländern. Später entschloß sich der Betrieb,<br />
selbst Sanddorn in einer größeren Erwerbsanlage zu produzieren, wozu ein Grundstück <strong>von</strong><br />
10 ha reinem Sandboden im brandenburgischen Fredersdorf gepachtet wurde. Bei der Planung<br />
der Anlage arbeitete der Betrieb auch mit dem brandenburgischen Ministerium für Umwelt,<br />
Naturschutz und Raumordnung zusammen, welches ein Projekt zur "Einordnung einer<br />
Wildfruchtanlage in ein Biotop-Verbundsystem" unterhielt. <strong>Die</strong>ses Projekt wurde vom<br />
Betrieb Triquart ausgeführt. <strong>Die</strong> Pflanzung der Sanddornsträucher erfolgte dann 1992. <strong>Die</strong><br />
Früchte werden heute <strong>von</strong> der Lienig Wildfrucht GmbH in Dabendorf abgenommen, welche<br />
sie als halbfertiges Bioland-Produkt an zahlreiche Keltereien absetzt. Bislang ist allerdings die<br />
bei der Ernte benötigte Rüttelmaschine noch nicht ausgelastet, weil noch keine früh- oder<br />
spättragenden Sorten in der Anlage vorhanden sind. Somit ist auch ein Anbau im Vollerwerb<br />
oder der Absatz an eine Erzeugerorganisation noch nicht möglich (Römmler 1997 a).<br />
Inzwischen existiert seit Anfang 2000 in Berlin auch schon ein Verein, welcher die <strong>Nutzung</strong><br />
des Sanddorns als Nahrungs- und Heilmittel fördern will. <strong>Die</strong>ser wurde v.a. <strong>von</strong><br />
Lebensmitteltechnologen und Biochemikern gegründet und nennt sich "Gesellschaft der<br />
Freunde und Förderer des Sanddorns e.V." Zu diesem Zweck will die Vereinigung auch<br />
Broschüren herausgeben, in welchen die <strong>Nutzung</strong>smöglichkeiten <strong>von</strong> Sanddornfrüchten und -<br />
ölen aufgezeigt werden sollen (Anonymus 2000 b).<br />
Mittlerweile werden jedoch auch in Ungarn und Rumänien bereits solche Produkte aus<br />
Sanddorn hergestellt, allerdings aus den Früchten des wilden Sanddorns, wodurch die<br />
deutschen Produzenten Konkurrenz bekamen (Jensen 1999).<br />
Noch größere Bedeutung hat der Sanddornanbau in Ostasien, wo diese Wildfrucht schon seit<br />
2000 Jahren als Heilmittel bekannt ist. So existieren allein in China derzeit 900 000 ha<br />
Sanddorn-Anlagen. Dort wurde der Sanddorn zu einer wichtigen Kulturpflanze, weil er auch<br />
in Regionen angebaut werden kann, welche <strong>von</strong> Wasserknappheit gekennzeichnet und z.T.<br />
durch Bodenerosion verwüstet sind (7). 1994 wurde <strong>von</strong> der Kanadischen Gesellschaft<br />
Canada Seabuckthorn Enterprises Limited (CSEL) zusammen mit dem chinesischen<br />
Ministerium für Boden und Wasser ein Förderprogramm entwickelt, um den Anbau und die<br />
Vermarktung <strong>von</strong> Sanddorn in China und Nordamerika zu fördern. <strong>Die</strong>ses Programm<br />
beinhaltet auch die Vergabe <strong>von</strong> Vermarktungslizenzen für Nordamerika, Westeuropa und<br />
Australien. <strong>Die</strong> Gesellschaft CSEL wurde zu Beginn der 90er Jahre in Saskatchewan<br />
gegründet (6). <strong>Die</strong>se verweist in ihrer Internet-Seite darauf, daß die meisten Publikationen<br />
über Sanddorn derzeit auf russisch und chinesisch verfaßt werden (5).<br />
Weiterhin werden auch in Skandinavien und Chile schon Sanddornbeeren in größeren<br />
Erwerbsanlagen angebaut. Dabei nutzen auch diese Länder für den Anbau die in Deutschland<br />
gezüchteten Sorten. Selbst in Westeuropa findet eine Umorientierung <strong>von</strong> der <strong>Nutzung</strong> des<br />
wilden Sanddorns zum plantagenmäßigen Anbau statt (Augustin 2000 c). In den USA werden<br />
in den Prärien großflächige Windschutzpflanzungen mit Sanddorn angepflanzt und<br />
gleichzeitig obstbaulich genutzt (10).<br />
Auch in der Mongolei ist Sanddorn als Kulturpflanze schon seit mehreren Jahrzehnten<br />
bekannt, wo er v.a. als Heilpflanze geschätzt wird. Dazu werden die Früchte dort nicht nur<br />
<strong>von</strong> wilden Pflanzen gesammelt, sondern auch in Spezialbetrieben geerntet (Friedrich,<br />
Schuricht 1985).