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Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

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2.6.2.4 Inhaltsstoffe<br />

<strong>Die</strong> oben beschriebenen, winzigen Kernäpfel werden wegen des bitter-säuerlichen<br />

Geschmacks kaum roh verzehrt, was auch die Vögel zunächst kaum wagen (Gugenhan 1997<br />

a). Schuld daran ist die in den Früchten enthaltene Parasorbinsäure, welche die<br />

Schleimhäute reizt und mit einem an Mäusen ermittelten LD50-Wert <strong>von</strong> 750 mg/kg als leicht<br />

giftig angesehen wird. Sie kann beim Menschen auch Durchfall, Glykosurie, Albuminurie und<br />

fieberhafte Gastritis auslösen (Albrecht et. al. 1993). Durch Kochen der Früchte kann sie<br />

jedoch leicht unschädlich gemacht werden (Verstl 1997), wodurch sie in Sorbinsäure<br />

umgewandelt wird. <strong>Die</strong>se hat wiederum die positive Eigenschaft, daß sie sehr gut wirkt gegen<br />

Hefen, Schimmelpilze und bestimmte Bakterien (Hintermeier 1997). Bei den Kultursorten ist<br />

der Gehalt an Parasorbinsäure jedoch recht gering (Gugenhan 1997 a).<br />

Außerdem enthalten die Früchte viel Vitamin C bei einem Gehalt <strong>von</strong> 80 - 100 mg/100 g<br />

Frischsubstanz (Graf, Kreß 1996 b). Mitunter liegt dieser Wert sogar bei 120 mg/100 g FS; im<br />

Preßsaft beträgt er 30 - 60 mg/100 g und im Konzentrat des Saftes sogar bis zu 240 mg/100 g.<br />

Auch Vitamin-P-aktive Substanzen sind reichlich enthalten.<br />

An Fruchtsäuren ist v.a. viel Apfelsäure vorhanden mit 2,4 - 3,2 mg/100 g im Saft und etwa<br />

15 g /100 g im Konzentrat. Zum herb-sauren Aroma der Früchte trägt neben dem<br />

Zuckergehalt <strong>von</strong> maximal 10 - 12 % auch das in ihnen vorkommende Sorbit bei, welches<br />

gut für Diabetiker sein soll (Friedrich, Schuricht 1985). Den Gehalt an Gesamtzucker dieser<br />

kleinen Kernäpfel geben andere Quellen auch nur mit 5 - 10 % an (Graf, Kreß 1996 b). Für<br />

die Vergärung ist der Extraktgehalt der Früchte besonders wichtig. <strong>Die</strong>ser kann sowohl bei<br />

der wilden Eberesche, als auch bei den Kultursorten in guten Jahren bei mehr als 25% bzw.<br />

mehr als 100° Oechsle liegen. Allerdings beinhalten die Früchte der Kultursorten nur 11 %<br />

und diejenigen der reinen Art nur 3 - 6 % an vergärbaren Zuckern. Das oben genannte,<br />

reichlich vorhandene Sorbit gehört nicht zu diesen (Bartels et. al. 1997 b). Auch ätherische<br />

Öle und Gerbstoffe sind reichlich enthalten (Gaida 1997). <strong>Die</strong> Früchte sind dabei v.a. reich<br />

an Phenolen (Albrecht et. al. 1993), wodurch sie nicht nur bitter schmecken, sondern auch<br />

adstringierend wirken (Graf, Kreß 1996 b).<br />

Eine Übersicht zu den Inhaltsstoffen liefert folgende Tabelle:<br />

Tab. 11: Zusammenstellung der Inhaltsstoffe der Eberesche:<br />

Inhaltsstoff Gehalt [mg/100 g<br />

FS]<br />

Gehalt [mg/l Saft] Bemerkungen<br />

Vitamin A (Carotin) 10 - 15 3 - geringer Carotingehalt 3<br />

Vitamin C 80 3 - 120 2 - hoher Vitamin-C-Gehalt<br />

3<br />

Vitamin P 2000 - 3000 2 - hoher Vitamin-P-Gehalt<br />

2<br />

Parasorbinsäure * 40 - 250 1 - gilt als leicht giftig 1<br />

Apfelsäure 2000 - 3000 3 - -<br />

Zucker Sorbit - 38 000 - 114 000 1 gut für Diabetiker 2

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