Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
mehr im Wege, wodurch ein erwerbsmäßiger Anbau <strong>von</strong> Wildobst auch im größeren Stil<br />
möglich wird (Römmler 1997 b).<br />
| Zum Seitenanfang |<br />
1.3.2 Problem Pflanzenschutz<br />
Ein entscheidendes Hindernis für die Ausweitung der Kultur mancher Wildobstarten stellt<br />
derzeit auch das Problem dar, daß Apfelbeere, Mispel, Zierquitte, Felsenbirne, Eberesche,<br />
Speierling, Elsbeere und weitere Sorbus-Arten innerhalb der Rosengewächse (Rosaceae) zur<br />
Unterfamilie der Maloideae gerechnet werden und somit auch <strong>von</strong> Feuerbrand befallen<br />
werden können (Bartels et. al. 1997 a). <strong>Die</strong>se Erkrankung ist in der heutigen Zeit sehr<br />
gefürchtet, weil sie oft nicht sofort erkannt wird, mitunter große Schäden verursacht und<br />
derzeit nur sehr schwer bekämpft werden kann Gerade der Weißdorn ist für diese Krankheit<br />
sehr anfällig. Es ist daher notwendig, die Anlagen <strong>von</strong> feuerbrandgefährdeten Arten in<br />
regelmäßigen Abständen - wie beim gewöhnlichen Kernobst auch – zu inspizieren und die<br />
befallenen Triebe sofort zu beseitigen und zu verbrennen.<br />
| Zum Seitenanfang |<br />
1.3.3 Neue Wildobstsorten<br />
Von vielen Wildobstarten entstanden in den letzten Jahrzehnten zahlreiche Sorten, wobei ein<br />
Hauptschwerpunkt der züchterischen Tätigkeiten sich bis vor dem Jahr 1989 im ehemaligen<br />
Ostblock befand. Dort war die Lebensmittelindustrie durch die schwierige Beschaffung <strong>von</strong><br />
Zitrusfrüchten und anderen Südfrüchten auf die Verwendung <strong>von</strong> alternativen Obstgehölzen<br />
angewiesen. So wurden dort v.a. Sorten gezüchtet, welche reich an Vitamin C sind wie z.B.<br />
die Zierquittensorte ´Cido´ oder zahlreiche Sanddornsorten. Derzeit kommen immer noch<br />
viele neue Wildobstsorten aus Osteuropa, v.a. die Slowakei ist hierbei stark vertreten. Heute<br />
wird die Züchtung <strong>von</strong> Wildobstsorten jedoch nicht nur in diesen Ländern, sondern auch in<br />
Deutschland, Österreich und in den skandinavischen Ländern stark betrieben (Albrecht et. al.<br />
1993). Auch in nordamerikanischen Ländern (z.B. in Kanada bei Felsenbirnensorten, siehe S.<br />
174 ff.). wird die Selektion solcher Sorten betrieben.<br />
| Zum Seitenanfang |<br />
1.3.4 Derzeit übliche Anbausysteme beim Wildobstanbau<br />
Als Anbausysteme kommen bei Wildfrüchten heute v.a. der plantagenmäßige Anbau, der<br />
Anbau in Ertragshecken und der Anbau in sogenannten Agroforstsystemen in Frage. Der<br />
Anbau in Plantagen kann hierbei in der üblichen Form erfolgen (3). Es wird auch empfohlen,<br />
Obstbauflächen mit Wildobsthecken zu umrahmen und somit auch ökologisch zu bereichern,<br />
wobei eine Heckenbreite <strong>von</strong> 5 - 6 m als günstig angesehen wird (Albrecht et. al. 1993).<br />
Solche Hecken sind nicht nur für den Naturschutz und die Landschaftspflege wertvoll, sie<br />
bringen auch für die Anlagen selbst Vorteile. So vermindern sie v.a. an Hängen und in<br />
trockenen Gebieten die Erosion, schützen vor kräftigen Winden, verhindern die Verwehung<br />
<strong>von</strong> Spritzmitteln und erhöhen auch die Erträge der dazwischenliegenden Kulturen (2).<br />
Deshalb werden solche Hecken in den Prärien Nordamerikas auch zum Schutz vor Wind und<br />
Erosion um Kulturflächen angelegt (sogenannte Shelterbelts). Dort sind ein Reihenabstand<br />
<strong>von</strong> 5 - 6 m und ein Pflanzabstand in der Reihe <strong>von</strong> 1 m üblich (10). <strong>Die</strong> Wildobsthecken<br />
können dabei nicht nur obstbaulich, sondern auch für zur Holzgewinnnung und <strong>von</strong> der