Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Pflanzenschutzmittel ausgebracht zu werden. Das macht sie auch für den biologischen Anbau<br />
z.B. im Hausgarten interessant (Buchter-Weisbrodt 1996).<br />
2.2.7.3 Bodenpflege und Düngung<br />
� Bodenpflege: Es ist auch hier darauf zu achten, daß das Wachstum und das reifen der<br />
Früchte nicht durch Beikräuter beeinträchtigt wird (Klostermann 1998). <strong>Die</strong>s gilt<br />
insbesondere für die ersten Standjahre. Herbizide sollten dabei möglichst nicht<br />
verwendet werden, weil Zierquitten diese im allgemeinen nicht vertragen (Friedrich,<br />
Schuricht 1985).<br />
� Düngung: <strong>Die</strong> Lettenquitte braucht für ein gutes Wachstum keine allzu hohe<br />
Versorgung mit Nährstoffen. Im Hausgarten reicht eine Düngung mit Stallmist,<br />
Kompost oder Mannahum pro Jahr aus, die im Frühling erfolgen sollte (Wilhelm<br />
2000).<br />
2.2.7.4 Ernte und Erträge<br />
<strong>Die</strong> Früchte reifen <strong>von</strong> September bis Mitte Oktober, wobei ihre Farbe nach gelb bis<br />
orangegelb umschlägt (Maethe 1996). <strong>Die</strong> Reife vollzieht sich folgernd. Sie müssen geerntet<br />
werden, noch bevor die kritische Temperatur <strong>von</strong> -7°C im Freien erreicht wird (Klostermann<br />
1998). Auch die Früchte anderer Zierquittensorten werden im Spätherbst geerntet (Wilhelm<br />
2000).<br />
<strong>Die</strong> übliche Erntemethode ist das Pflücken der Früchte <strong>von</strong> Hand, auch das Aufsammeln der<br />
Früchte ist als Erntemethode möglich. Weil diese beiden Verfahren jedoch aufgrund der<br />
bedornten Sträucher recht mühsam sind und zugleich relativ hohe Koten verursachen, wird<br />
derzeit eine maschinelle Beerntung angestrebt.<br />
<strong>Die</strong> Früchte lassen sich aufgrund der großen Festigkeit gut lagern, sie sind auch mechanisch<br />
sehr belastbar (Albrecht et. al. 1993). Nach Friedrich und Schuricht (1985) können<br />
Scheinquitten bei 2,5°C ca. drei Monate lang gelagert werden.<br />
<strong>Die</strong> Erträge sind als recht regelmäßig anzusehen, und selbst wenn einzelne Blüten durch<br />
Spätfröste verlorengehen, so gibt es doch immer noch zahlreiche Nachblüten. Bei einem<br />
Pflanzabstand <strong>von</strong> 60 - 90 cm x 180 - 200 cm sind Flächenerträge <strong>von</strong> mehr als 20 t/ha<br />
möglich (Buchter-Weisbrodt 1996). Auch in Lettland gilt beim Anbau in Hecken dieser<br />
Maximalertrag, dort gelten 150 dt/ha als untere Grenze (Albrecht et. al. 1993).<br />
2.2.8 VERARBEITUNG<br />
<strong>Die</strong> Früchte der Zitronenquitte sind v.a. für die Herstellung <strong>von</strong> Gelee, Erfrischungsgetränken<br />
und Likören geeignet (Buchter-Weisbrodt 1996), aber auch Marmelade läßt sich aus ihnen<br />
gewinnen, wozu auch die Früchte anderer Zierquittenarten und -sorten verwendet werden<br />
können (Albrecht et. al. 1993). Weiterhin ist die Verarbeitung der Früchte zu einem<br />
sektähnlichen, moussierendem Getränk bekannt (Albrecht 1996). Neben einem aromatischen<br />
Likör <strong>von</strong> bernsteinartiger Farbe läßt sich aus Zierquitten sogar ein Dessertwein gewinnen.<br />
Aus Lettland ist auch die Verwendung <strong>von</strong> Scheinquitten in der Konditorei für