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Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

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- Pflanzung: <strong>Die</strong> Elsbeere ist auch für die Anpflanzung auf Streuobstwiesen geeignet<br />

(Bundessortenamt 1999).<br />

- Krankheiten und Schädlinge: Wenn die Früchte überreif werden, können auch die Vögel<br />

große Schäden anrichten und sogar ganze Bäume innerhalb weniger Stunden restlos abernten.<br />

- Ernte: Weil aus den Beeren meist Schnaps hergestellt wird, sollten sie möglichst im<br />

vollreifen, bereits leicht teigigen Zustand geerntet werden, weil sie dann nicht mehr so viel<br />

Gerbsäure enthalten. <strong>Die</strong>se ist nach Frosteinwirkung schon zum großen Teil abgebaut. Der<br />

optimale Erntezeitpunkt ist dann erreicht, wenn die Früchte schon überreif werden und sich<br />

die Vögel für sie zu interessieren beginnen. Dann ist jedoch Eile geboten, denn diese können<br />

die Gehölze schnell restlos abernten. <strong>Die</strong> Ernte wird zu diesem Zweck immer noch <strong>von</strong> Hand<br />

vorgenommen, wobei die Dolden entweder abgeschnitten oder die Früchte abgerupft werden.<br />

<strong>Die</strong>se Arbeit kostet viel Zeit und ist bei großen Bäumen auch gefährlich. Über eine<br />

mechanische Ernte z.B. mit Seilschüttlern wird nachgedacht. <strong>Die</strong>se würde jedoch wegen der<br />

folgernden Reife mehrere Male durchgeführt werden müssen.<br />

- Erträge: <strong>Die</strong> Erträge setzen frühestens nach zwölf Jahren ein, mitunter aber auch erst nach<br />

25 - 30 Jahren (Bartels et. al. 1997 a).<br />

- Verwendung: <strong>Die</strong> Früchte sind erst nach den ersten Frösten teigig, süß-säuerlich<br />

schmeckend und damit auch zum Frischverzehr geeignet. In der Küche können die Früchte<br />

v.a. als Beimischung zu Obst verwendet werden, welches nicht viel Säure enthält. In dieser<br />

Form sind sie zur Zubereitung <strong>von</strong> Marinaden, Gelee, Kompott, Fruchtsäften und<br />

Marmeladen geeignet. Wenn der aus Elsbeeren gewonnene Most zu Obstwein und -most in<br />

einem Anteil <strong>von</strong> nur 1 % zugesetzt wird, so verbessert er deren Haltbarkeit, Aroma,<br />

Aussehen und Klärung deutlich (Bundessortenamt 1999). Aus den Früchten der Elsbeere läßt<br />

sich ein hervorragender Schnaps gewinnen, welcher in Österreich als "Adlitzbeerwasser" gut<br />

bekannt ist und dort auch hin und wieder als Spezialität angeboten wird (Gassner 1999).<br />

2.6.5.1 Sorbus aria (Gemeine Mehlbeere)<br />

2.6.5 Weitere Sorbus - Arten<br />

- Vorkommen: <strong>Die</strong>se Art ist in Mittel, und Südeuropa, aber auch in England, Skandinavien,<br />

dem nördlichen Teil Südosteuropas und in Nordafrika anzutreffen.<br />

- Erscheinungsbild: <strong>Die</strong> Gemeine Mehlbeere erscheint als Großstrauch oder Baum <strong>von</strong> 6 -<br />

15 m Höhe, seltener auch bis 20 m Höhe und gehört damit zu den höher wachsenden Sorbus -<br />

Arten. Sie wächst allerdings sehr langsam (Bundessortenamt 1999). <strong>Die</strong> Blätter sind <strong>von</strong><br />

eiförmiger bis breit-elliptischer Form. <strong>Die</strong> weißen bis gelblichen Blüten treten <strong>von</strong> Mai bis<br />

Juni in Erscheinung und sind zu Rispendolden zusammengefaßt, die hier aufrecht stehen. <strong>Die</strong><br />

Früchte werden im Oktober reif. Sie sind dann <strong>von</strong> kugeliger bis kurzzylindrischer Gestalt,<br />

orange bis korallenrot gefärbt, 1,0 - 1,3 cm lang (Anonymus 1997 a) und 1 - 1,5 cm breit. Sie<br />

beinhalten v.a. Vitamin C, Pektin, Karotin, Zucker und Fruchtsäuren, <strong>von</strong> diesen<br />

hauptsächlich Apfel-, Zitronen- und Sorbinsäure. Auch Fla<strong>von</strong>olglycoside sind enthalten,<br />

jedoch nicht die Parasorbinsäure. Deshalb sind die Früchte nicht bitter.

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