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Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

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erwarten, weil die Blüten erst in der zweiten Maihälfte erscheinen (Albrecht 1996). Dafür<br />

vertragen diese keine Nässe oder Nebel (Friedrich, Schuricht 1985).<br />

Anzucht:<br />

<strong>Die</strong> Mispel läßt sich zwar durch Aussaat vermehren, doch sind solche Sämlingspflanzen mehr<br />

als Zierbäume für den Garten oder für Vogelschutzhecken geeignet, da sie nicht sortenecht<br />

ausfallen (Anonymus 2000 a). Für die Vermehrung <strong>von</strong> Kultursorten ist die Veredlung die<br />

gebräuchliche Vermehrungsmethode, wofür sich nicht nur Weißdorn, sondern auch Birne,<br />

Quitte, die Mispel selbst (Buchter-Weisbrodt 1997) und sogar die Eberesche als Unterlage<br />

eignen (Bundessortenamt 1999) Am häufigsten wird die Veredlung auf wilde Mispel oder<br />

Weißdorn durchgeführt (Anonymus 2000 a). Von den Quittenunterlagen wird v.a. ´Quitte A´<br />

eingesetzt, welche sich nach den ersten Erkenntnissen gut mit der Mispel kombinieren läßt,<br />

auch beginnen solche Pflanzen schon etwa ab dem zweiten oder dritten Standjahr zu blühen<br />

und zu fruchten, doch dafür sind sie ziemlich standschwach. Es kann sogar passieren, daß<br />

solche Veredlungen unter der Last der Früchte umknicken, wenn sie nicht an einen Pfahl oder<br />

einen Draht gebunden werden. Dagegen bringt eine Veredlung auf Birnensämlinge größere<br />

Halbstämme, die kräftiger wachsen und eine längere Lebensdauer aufweisen. Sie sind auch<br />

deutlich standfester (Bartels et. al. 1998 a).<br />

<strong>Die</strong> Mispel kann auch auf vegetative Weise durch bleistiftstarke Wurzelschnittlinge oder<br />

fingerlange Fuß- oder Kopfstecklinge erfolgreich vermehrt werden (Friedrich, Schuricht<br />

1985).<br />

Pflanzung:<br />

Wenn Mispel in Gruppen gepflanzt wird, reicht ein Pflanzabstand <strong>von</strong> 3 m zwischen den<br />

Pflanzen aus, denn erst nach sieben bis acht Jahren wird der Standraum <strong>von</strong> den Bäumen<br />

ausgefüllt (Buchter-Weisbrodt 1997). Bei Pflanzung <strong>von</strong> schwachwachsenden, auf Quitte<br />

veredelten Pflanzen wird ein Reihenabstand <strong>von</strong> 3,5 - 4 m und ein solcher in der Reihe <strong>von</strong><br />

2,5 - 3 m empfohlen. <strong>Die</strong>se eignen sich jedoch nur für intensiv bewirtschaftete Anlagen, wo<br />

sie ein Leben lang an Stützvorrichtungen befestigt werden müssen. <strong>Die</strong>se können Pfähle oder<br />

Drahtrahmen sein (Bartels et. al. 1998 a). Auch in der Mispel-Anlage des österreichischen<br />

Betriebs Muthenthaler wurden Mispelbäume in einem ähnlichen Pflanzabstand <strong>von</strong> 3,8 x 3,5<br />

m gepflanzt, wobei Herr Muthenthaler derzeit auch einen Abstand <strong>von</strong> 3,0 x 3,0 m als<br />

ausreichend angibt (Schachinger 2000). Wenn dagegen kräftigere, auf Birne veredelte<br />

Halbstämme verwendet werden, so sollte der Pflanzabstand 6 x 5 m betragen (Bartels et. al.<br />

1998 a).<br />

Erziehung und Schnitt:<br />

<strong>Die</strong> Mispel braucht nicht viel Schnitt, sie ist sogar für eine strenge Erziehungsform völlig<br />

ungeeignet. Lediglich bei den erwachsenen Bäumen sollte <strong>von</strong> Zeit zu Zeit die Krone<br />

ausgelichtet werden, damit sich verstärkt neue Triebe bilden. Ein regelmäßiger Schnitt ist<br />

dagegen schon deshalb nicht anzuraten, da sich bei der Mispel die Blüten am Ende der<br />

Kurztriebe entwickeln (Buchter-Weisbrodt 1997). Es ist jedoch möglich, diese Wildobstart als<br />

Halbstamm <strong>von</strong> 3 - 6 m Höhe zu erziehen. Als Solcher kann sie ein Alter <strong>von</strong> 40 - 50 Jahren<br />

erreichen, solange keine großen Holzfrostschäden auftreten. Solche Halbstämme erleichtern<br />

auch bei maschineller Ernte das Auffangen der Früchte. In Baden-Württemberg werden seit<br />

einigen Jahren auch auf Quitte veredelte Mispelbüsche gepflanzt (Bartels et. al. 1998 a).<br />

Besonders in Österreich wird bei Mispelbäumen auch die Hohlkrone oder die sogenannte

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