Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
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Abb. 66: Prunus spinosa – dichter<br />
Fruchtbehang im Dezember<br />
Abb. 67: Prunus spinosa – getrocknete<br />
Früchte im Dezember<br />
- Pflanzung: Bei heckenartigen Pflanzungen wird ein Pflanzabstand <strong>von</strong> 50 cm empfohlen.<br />
Schlehen sollten als möglichst junge Pflanzen gepflanzt werden. Frühestens nach 20 Jahren<br />
erreichen die Sträucher ihre volle Größe (Belke 1997).<br />
- Standortansprüche: <strong>Die</strong> Schlehe braucht v.a. einen sonnigen Standort. Der Boden ist eher<br />
unwichtig, sie kommt sogar auf sehr kalkhaltigen Substraten noch gut zurecht (Belke 1997).<br />
Auch mäßig saure, steinige und lehmige Böden werden gut vertragen, die Schlehe ist gut<br />
winterhart (Bundessortenamt 1999). Am günstigsten wäre ein sommerwarmer, vollsonniger<br />
Standort (Belke 1997).<br />
- Erziehungsformen und Schnitt: <strong>Die</strong> Schlehensträucher sollten hin und wieder ausgelichtet<br />
werden, damit die Ernte erleichtert wird. Selbst ein strenger Rückschnitt schadet der Schlehe<br />
nicht, ein teilweiser Rückschnitt ins alte Holz ist jedoch nicht empfehlenswert (Belke 1997).<br />
Es wurden bereits Versuche mit der Erziehung <strong>von</strong> Schlehen als "Schlehenbäume" gemacht,<br />
bei denen verschiedene Herkünfte durch Veredlung vermehrt wurden. <strong>Die</strong>s könnte ein großer<br />
Schritt für die Schlehe als anbauwürdiges Wildobstgehölz sein, da die Ernte bei einer solchen<br />
Erziehungsform deutlich erleichtert wird (Hornung 1999). Der Autor weiß aus eigener<br />
Erfahrung, daß auch ohne Veredlung die Anzucht <strong>von</strong> Schlehen als Kleinbaum zwar möglich<br />
ist, doch müssen dann die am Stamm neu entstehenden Triebe und die Wurzelsprößlinge<br />
immer wieder in mühevoller Arbeit entfernt werden. Auch bei der Anpflanzung <strong>von</strong><br />
Sträuchern als Wildobst wäre ein Entfernen der Wurzeltriebe in regelmäßigen Abständen<br />
erforderlich, weshalb sich auch Kleinbrenner derzeit für die Anpflanzung als Obstgehölz nicht<br />
besonders interessieren (Bartels et. al. 1998 c).<br />
- Bodenpflege, Düngung: <strong>Die</strong>se Arbeiten werden bei Schlehen als nicht notwendig<br />
angesehen (Belke 1997).<br />
- Krankheiten und Schädlinge: Wie auch andere nahe Verwandte der Pflaume, so wird die<br />
Schlehe ebenfalls <strong>von</strong> der Scharka-Krankheit heimgesucht. <strong>Die</strong> Schlehe ist jedoch im<br />
Gegensatz zu manchen Pflaumen- oder Zwetschgensorten dafür nicht fruchttolerant, so daß<br />
die Schlehenfrüchte bei Scharkabefall im unreifen Zustand abgeworfen werden (Bartels et. al.<br />
1998 c). <strong>Die</strong>s stellt momentan ein großes Problem dar, denn aufgrund dessen sollten Schlehen<br />
auf keinen Fall in die Nähe <strong>von</strong> Pflaumen- oder Zwetschgenanlagen gepflanzt werden. Es soll<br />
mindestens ein Abstand <strong>von</strong> 500 m zu solchen Anlagen eingehalten werden. Als Schädling