Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
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Auch die Süße Eberesche ist nicht für den kleinen Hausgarten zu empfehlen, da sie dort<br />
schnell zu groß wird. Dagegen ist sie gut geeignet für den Einsatz in Streuobstanlagen, wo sie<br />
im Herbst durch ihren Fruchtschmuck auch die Landschaft ästhetisch bereichern kann. Auch<br />
auf Luftverschmutzung reagiert die Eberesche nicht besonders empfindlich (Graf, Kreß 1996<br />
b), weshalb sie auch in der Nähe <strong>von</strong> Industrieanlagen noch recht gut gedeiht, jedoch nicht im<br />
innerstädtischen Bereich (siehe oben).<br />
2.6.2.6.1 Anzucht<br />
2.6.2.6 Anzucht und Pflanzung<br />
Weil die Eigenart der Freiheit <strong>von</strong> Bitterstoffen sich <strong>von</strong> der Edel-Eberesche nicht auf deren<br />
Sämlinge überträgt, werden die Kultursorten i.d.R. durch Veredlung vermehrt (Friedrich,<br />
Schuricht 1985). Als Unterlage wird dazu üblicherweise die Gemeine Eberesche selbst<br />
verwendet (Bartels et. al. 1997 b). <strong>Die</strong> so gewonnenen Bäume werden aber recht groß,<br />
außerdem setzen dann die Erträge erst recht spät ein. Eine Veredlung auf Quitte C oder Quitte<br />
der Provence ergibt einen schwächeren Wuchs. Ein noch schwächerer Wuchs wird mit<br />
Weißdorn als Unterlage erreicht, allerdings ist dann das Infektionsrisiko für Feuerbrand recht<br />
groß (Graf, Kreß 1996 b). Nach den neuesten Erfahrungen aus Dresden-Pillnitz soll sich<br />
Aronia melanocarpa optimal als schwach wachsende Unterlage einsetzen lassen bei<br />
gleichzeitig geringem Aufwand. Im Gegensatz zu anderen Sorten kann ´Rosina´ zu einem<br />
kleinkronigen Baum auch durch Veredlung auf Sorbus intermedia (Schwedische Mehlbeere,<br />
Beschreibung S. ...) erzogen werden (Augustin 2000 b).<br />
<strong>Die</strong> übliche Veredlungsmethode ist dabei die Okulation, welche insbesondere bei der<br />
Verwendung <strong>von</strong> Sorbus aucuparia als Unterlage an zweijährigen Sämlingen am Wurzelhals<br />
in einer Höhe <strong>von</strong> 3 - 5 cm erfolgt. <strong>Die</strong> Anwachsrate ist mit 90 - 95 % recht hoch.<br />
Üblicherweise werden Ebereschen zu Halb- und Viertelstämmen erzogen, aber auch als<br />
Heister (Gehölze mit starker, seitlicher Verzweigung und noch nicht vorhandener Krone)<br />
können sie bezogen werden (Friedrich, Schuricht 1985).<br />
Daneben läßt sich die Eberesche auch durch Stecklinge unter Sprühnebel vermehren, auch die<br />
Vermehrung durch In-Vitro-Kultur ist möglich (Albrecht et. al. 1993).<br />
2.6.2.6.2 Pflanzung<br />
Für die Neuanlage einer Ebereschenanlage sollten einjährige Veredlungen verwendet<br />
werden. Zweijährige Pflanzen sind dagegen nicht so günstig, weil dann häufig Probleme beim<br />
Anwachsen auftreten. Vor der Pflanzung soll auch der übliche Wurzel- und Kronenschnitt<br />
erfolgen. Üblich ist eine Pflanzweite <strong>von</strong> 5 x 4 m, bessere Flächenerträge ergeben jedoch ein<br />
Reihenabstand <strong>von</strong> 4,5 m und ein Pflanzabstand in der Reihe <strong>von</strong> 3,5 m. Bei der Bepflanzung<br />
<strong>von</strong> Böschungen und Restflächen ist auch ein engerer Abstand sinnvoll (Albrecht et. al.<br />
1993). Bei den Anbauversuchen, die 1993 in Dresden-Pillnitz anliefen, wurde ein<br />
Pflanzabstand <strong>von</strong> gar nur 4 x 4 m angewandt. Letzterer ist jedoch nur dann zu empfehlen,<br />
wenn die Jungpflanzen auf Aronia melanocarpa veredelt sind. <strong>Die</strong> Kombination einer<br />
solchen Anzucht mit einer solchen Pflanzweite gilt als zukunftsweisend (Augustin 2000 b).<br />
Bei einer Erziehung als Halbstämme wird dagegen beim Pflanzen ein Abstand <strong>von</strong> 7 x 6 m<br />
empfohlen (Bartels et. al. 1997 b).