Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
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2.5.9.12 ´Sambu´<br />
<strong>Die</strong>se Sorte kann zwar sehr hohe Farbstoffgehalte in den Früchten als positive Eigenschaft<br />
verbuchen, doch erreicht sie nur mittlere Erträge und Doldengewichte. Dafür ist sie recht<br />
robust. Im Holundersortenversuch der LVG Erfurt wurden bei ihr neben den Sorten ´Samyl´<br />
und ´Haschberg´ im Jahr 1998 die dritt höchsten Farbstoffgehalte gemessen mit 1010<br />
Einheiten. <strong>Die</strong> Früchte werden im Zeitraum <strong>von</strong> Anfang bis Mitte August reif, womit<br />
´Sambu´ eine der frühesten Sorten ist (Möhler 2000). ´Sambu´ wird nur mittelhoch und<br />
wächst eher mittelstark, wobei die Triebe zahlreich vorhanden sind und aufrecht stehen.<br />
<strong>Die</strong> Fruchtstände weisen gänzlich grüne Stiele auf, die Früchte reifen gleichmäßig (Friedrich,<br />
Schuricht 1985). Insgesamt wurde ´Sambu´ im Holundersortenversuch der LVG Erfurt mit<br />
nicht befriedigend bewertet, v.a. wegen der geringen Ertragsleistung (Möhler 2000): Es<br />
wurde ein Ertrag <strong>von</strong> nur 8 kg/Baum gemessen, was der zweit niedrigste Wert war, nur<br />
´Bergmann´ erreichte noch weniger. Deshalb wird diese Sorte in Thüringen auch nicht zum<br />
Anbau empfohlen. Das Doldengewicht liegt immerhin noch in der Kategorie 20 g/Dolde und<br />
darüber (Augustin 2000 a).<br />
2.5.9.13 ´Samdal´<br />
Nach den neuesten Erfahrungen zeichnet sich diese Sorte durch hohe Erträge und besonders<br />
hohe Doldengewichte aus, was für den Anbau durchaus positive Eigenschaften sind. So<br />
wurde im Holundersortenversuch der LVG Erfurt in der Vollertragsphase im siebten<br />
Standjahr ein Ertrag <strong>von</strong> 32 kg/Baum erreicht und gleichzeitig lag das Doldengewicht mit 248<br />
g/Dolde um ca. ein Drittel über dem der Sorten ´Samyl´ und ´Haschberg´. <strong>Die</strong> Früchte sollen<br />
auch einen guten Geschmack aufweisen. Ein großes Problem ist aber deren geringer bis<br />
mittelmäßiger Farbstoffgehalt, die Sorte neigt auch etwas zum Rieseln. <strong>Die</strong> Früchte<br />
werden im Zeitraum <strong>von</strong> Mitte Oktober bis Anfang September reif, womit ´Samdal´ zu<br />
denjenigen Sorten gerechnet werden kann, die am frühesten reifen. <strong>Die</strong> Sorte zeichnet sich<br />
auch durch einen sehr starken Wuchs aus (Möhler 2000).<br />
2.5.9.14 ´Samidan´<br />
Hierbei handelt es sich um einen kleinen, wenig verzweigten Strauch mit kleinen Blättern und<br />
großen Fruchtdolden. <strong>Die</strong> Einzelfrüchte sind zwar nur mittelgroß, enthalten aber einen<br />
intensiv färbenden, aromatischen Saft. <strong>Die</strong> Früchte sind v.a. für die häusliche Verwertung<br />
geeignet (Bundessortenamt 1999).<br />
2.5.9.15 ´Sampo´<br />
<strong>Die</strong>se Sorte zeichnet sich aus durch hohe Erträge bei 32 kg/Baum in der Vollertragsphase<br />
und ein sehr hohes Doldengewicht. Im Holundersortenversuch der LVG Erfurt aus dem Jahr<br />
1999 war dieses mit 233 g/Dolde etwa um ein Drittel höher als bei den farbstoffreichen Sorten<br />
´Samyl´ und ´Haschberg´. <strong>Die</strong> Früchte reifen <strong>von</strong> Mitte August bis Anfang September. Damit<br />
gehört ´Sampo´ zu den frühesten Sorten (Möhler 2000). Der Wuchs ist mittelstark und<br />
straff aufrecht (Albrecht 1996).<br />
Auch hinsichtlich der inneren Eigenschaften steht die Sorte nicht schlecht da. So ist der<br />
Farbstoffgehalt mittel bis hoch (Möhler 2000) und das Aroma der Früchte besonders<br />
intensiv. Deshalb ist sie sowohl zur Saftherstellung für den Eigenverbrauch als auch für die<br />
industrielle Verarbeitung recht gut geeignet. Aus all diesen Gründen wäre ´Sampo´ für den<br />
Anbau empfehlenswert, v.a. für Gebiete in Niederungen (Albrecht 1996). <strong>Die</strong> einzige