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Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

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Auf kalkhaltigen Böden sind v.a. auf Quitte veredelte Pflanzen günstig. Wenn der Wuchs<br />

noch schwächer sein soll, sind auf Weißdorn veredelte Sorten günstiger (Bundessortenamt<br />

1999).<br />

2.6.2.7.1 Erziehung und Schnitt<br />

2.6.2.7 Kulturarbeiten<br />

Damit die jungen Bäume standfest sind, sollten sie möglichst bald nach der Pflanzung an<br />

Pfähle gebunden werden. An diesen entlang kann dann später ein Draht gespannt werden, so<br />

daß eine breite Kronenerziehung gut möglich ist. <strong>Die</strong> Hauptäste sollen dabei in einem Winkel<br />

<strong>von</strong> 30 - 40° ansetzen, damit die Ernte erleichtert wird. <strong>Die</strong>s wird durch ein flaches<br />

Abbinden der Leitäste erreicht (Graf, Kreß 1996 b), was bereits in den ersten Standjahren<br />

geschehen soll. Gleichzeitig sollen die Nebenäste auf 10° flach gebunden werden, was v.a. für<br />

Halbstämme mit einer Stammhöhe <strong>von</strong> 60 cm empfohlen wird (Albrecht et. al. 1993). Durch<br />

ein solches Abspreizen wird auch ein früherer Ertragsbeginn und eine günstige Verzweigung<br />

erzielt. Dazu soll schon eine Absenkung des Ansatzwinkels auf 45° deutliche Vorteile bringen<br />

(Augustin 2000 b).<br />

Auch ohne Schnitt ergibt sich eine lockere Krone (Friedrich et. al. 1989). <strong>Die</strong><br />

durchzuführenden Schnittmaßnahmen sind daher minimal (Graf, Kreß 1996 b) und<br />

beschränken sich i.d.R. auf ein hin und wieder durchzuführendes Auslichten der Krone. Erst<br />

wenn die Zweige die Länge <strong>von</strong> 1 m erreicht haben, ist ein Formierungsschnitt sinnvoll<br />

(Albrecht et. al. 1993). In der Ertragsphase soll ein alle drei bis vier Jahre durchgeführtes<br />

Auslichten zu einer Förderung des Wachstums führen, wodurch auch die Qualität der Früchte<br />

besser werden soll. So kann der natürlicherweise rasch erfolgenden Vergreisung vorgebeugt<br />

werden. Um an windigen, schneereichen Standorten Schneebruch vorzubeugen, ist jedoch der<br />

Aufbau eines nicht nur lockeren, sondern auch kräftigen Astgerüstes anzuraten. Dazu soll die<br />

Krone neben der Stammverlängerung aus nur drei bis vier Leitästen aufgebaut sein. Um sie<br />

zu kräftigen, ist es sinnvoll, die Stammverlängerung in den ersten Jahren um ein Drittel<br />

zu reduzieren, so daß ein verstärkter Neuaustrieb einsetzt. Es sollte jedoch beim Schnitt<br />

darauf geachtet werden, daß keine allzu großen Schnittwunden entstehen, da diese nur<br />

schlecht überwallt werden. Durch einen recht starken Rückschnitt entstehen am Wurzelhals<br />

auch viele Stockaustriebe. Bei Schädigungen durch Wind- und Schneebruch kann jedoch ein<br />

Verjüngungsschnitt notwendig sein (Friedrich, Schuricht 1985). Der astfreie Stamm sollte<br />

nicht höher sein als 70 cm, damit möglichst viele Kulturarbeiten vom Boden aus<br />

vorgenommen werden können (Augustin 2000 b). Vor allem die Ernte wird bei solchen<br />

Viertelstämmen zusätzlich erleichtert (Graf, Kreß 1996 b). Im Allgemeinen soll es möglich<br />

sein, durch regelmäßigen Schnitt die Kronenhöhe auf maximal 6 m zu reduzieren (Bartels et.<br />

al. 1997 b).

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