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Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

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genannte pilzliche Erkrankung, der Sternrußtau (Marssonina rosae) ist an Vitamin-Rosen<br />

selten zu finden. Er kann auf die gleiche Weise wie der Rosenrost bekämpft werden. Als<br />

weiterer pilzicher Schaderreger wird die Knospenfäule, ausgelöst <strong>von</strong> Botrytis cinerea,<br />

genannt. <strong>Die</strong>ser kann insbesondere bei kühlfeuchtem Wetter die Entfaltung und Befruchtung<br />

der Blüten stark behindern, so daß die Blüte verkümmert. Als hierbei wirksame Mittel werden<br />

Thiram und Captan genannt, doch muß deren Zulassung beachtet werden (Friedrich,<br />

Schuricht 1985).<br />

Als Schädlinge sind besonders die Blattläuse erwähnenswert, daneben auch Zikaden,<br />

Spinnmilben und einige verschiedene Blattwespen. Mitunter können auch Rosengallwespen<br />

größere Schäden verursachen (Graf, Kreß 1996 c). <strong>Die</strong>se gehören zu den Cynipiden (Rhodites<br />

rosae) und verursachen an den Trieben oft zahlreiche Gallen durch das Einspritzen <strong>von</strong><br />

giftigen Stoffen beim Einstechen in das Blattgewebe. Um diese Erscheinungen zu verhindern,<br />

sollten die befallenen Triebe entfernt werden. Auch die Bürstenhornwespe (Arge rosae) kann<br />

durch das Ausfressen <strong>von</strong> Gipfeltrieben deutliche Schäden hervorrufen. An jungen Trieben<br />

kann auch der Rosentriebbohrer (Ardis brunniventris) Schäden verursachen. Mitunter treten<br />

auch gekräuselte Blätter auf, welche durch Parenchymgallen <strong>von</strong> Blennocampa pusilla<br />

ausgelöst werden. Hin und wieder schneiden Rosenschneider (Megachile centuncularis)<br />

kreisrunde Löcher in die Blätter. Rosenblattläuse (Siphonphera rosarum) erzeugen<br />

gelegentlich Saugschäden. Ein ständiger Begleiter der Rosen ist ebenso die Kleine<br />

Rosenzikade (Typhlocyba rosae). Daneben verursachen verschiedene Laufkäfer immer wieder<br />

Fraßschäden an den Blättern, die Blüten werden dagegen gerne vom Rosenkäfer (Cetonia<br />

aurata) angefressen (Friedrich, Schuricht 1985). Hinzu kommt bei der Kartoffel-Rose und<br />

der Pillnitzer Vitamin-Rose auch die Hagebuttenfliege, welche öfter deren Früchte stark<br />

schädigt, indem sie ihre Eier in die noch unreifen Hagebutten legt. <strong>Die</strong> <strong>von</strong> den Larven<br />

angefressenen Hagebutten weisen oft Flecken auf, typisch ist auch eine Deformierung der<br />

Früchte (Graf, Kreß 1996 c). Wenn die Rosenfruchtfliege (Rhagoletis alternata) auftritt, so<br />

kann sie gut mit biologischen Mitteln bekämpft werden (Friedrich, Schuricht 1985). Dagegen<br />

gelten Apfel-Rose (Rosa villosa) und Hunds-Rose als weniger anfällig für irgendwelche<br />

Schaderreger (Bartels et. al. 1998 a). Eine Spezialität an veredelten Rosen stellt die<br />

Okuliermade der Gallmücke Thomasiniana oculiperda dar, welche in der Nähe der<br />

Veredlungsstellen manchmal ihre Fraßspuren hinterlassen und so bei solchen Pflanzen immer<br />

wieder für große Ausfälle sorgen. Um diese 2 mm langen, zinnoberroten und fußlosen Maden<br />

fernzuhalten, sollte die Veredlungsstelle immer mit Baumwachs verstrichen oder auf andere<br />

Weise verschlossen werden (Friedrich, Schuricht 1985).<br />

Bodenpflege und Düngung:<br />

Der Pflanzstreifen muß nur in den ersten beiden Standjahren <strong>von</strong> Beikräutern freigehalten<br />

werden, gleichzeitig ist in dieser Zeit auch eine Bodenlockerung des Strauchstreifens sinnvoll.<br />

Später können die Beikräuter durch die immer breiteren Pflanzen kaum noch mechanisch<br />

bekämpft werden, bis zu einem gewissen Maße kann das Unkraut auch belassen werden<br />

(Graf, Kreß 1996 c). Beim Einsatz <strong>von</strong> Herbiziden ist zu bedenken, daß die Rosen auf einige<br />

dieser Mittel wie z.B. Simazin recht empfindlich reagieren (Friedrich, Schuricht 1985).<br />

Im erwerbsmäßigen Anbau ist eine Düngung empfehlenswert, wobei aber noch keine großen<br />

Erfahrungen vorliegen. Es wird derzeit eine Gabe <strong>von</strong> 30 g organisch-mineralischem NPK-<br />

Dünger je m² (= 300 kg/ha) angeraten, diese soll zu einem guten Zuwachs der neuen Triebe<br />

führen. Zusätzlich muß der Kalkgehalt des Bodens evtl. auf sauren Böden durch Kalkung<br />

angehoben werden, wobei auf die jeweiligen Bedürfnisse <strong>von</strong> Art und Sorte eingegangen<br />

werden muß (Graf, Kreß 1996 c). Hierbei wird generell eine Gabe <strong>von</strong> doppelt soviel Kalk

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