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Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

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- Erscheinungsbild: Auch diese Vertreterin der Gattung Steinobst wächst mehr<br />

strauchförmig, breit rundlich und ist dicht verzweigt. Sie erreicht eine Höhe <strong>von</strong> nur 1,5 - 2 m,<br />

nur selten wird sie 3 m hoch (Bundessortenamt 1999). <strong>Die</strong> maximale Breite wird mit 2 m<br />

angegeben (10). <strong>Die</strong> verkehrt-eiförmigen Blätter sind zugespitzt, runzelig und kerbig gesägt.<br />

<strong>Die</strong> Blattoberseite ist stumpfgrün und behaart, die Unterseite dagegen graugrün und filzig.<br />

<strong>Die</strong> Blüten erscheinen in großer Fülle <strong>von</strong> Ende April bis Mitte Mai, sie sind weiß mit rosa<br />

gefärbter Blütenmitte. <strong>Die</strong> Früchte sind kugelig, ca. 1 cm groß und hellscharlachrot gefärbt,<br />

z.T. sind sie auch gelblich oder dunkelrot (Bundessortenamt 1999). Einige Sträucher tragen<br />

auch über 1,5 cm große Früchte (10). <strong>Die</strong>se Kirschen weisen ein recht gutes, süß-säuerliches<br />

Aroma auf und sie enthalten hauptsächlich Zucker, Farbstoffe, Vitamine, Fruchtsäuren und<br />

Mineralstoffe (Bundessortenamt 1999).<br />

- Standortansprüche: <strong>Die</strong>ses Gehölz bevorzugt sonnige Plätze und verträgt viel Trockenheit<br />

(Albrecht 1996), mäßig trockene Böden sind ideal. Der Boden kann lehmig-sandig bis sandig<br />

und kalkhaltig bis neutral sein. <strong>Die</strong> Filz-Kirsche ist recht winterhart (Bundessortenamt 1999),<br />

braucht aber einen windgeschützten Standort (10).<br />

- Pflanzung: Weil die meisten Herkünfte in Einzelstellung nur wenig Früchte ansetzen,<br />

sollten verschiedene Typen gepflanzt werden, um die Befruchtung zu verbessern. <strong>Die</strong>se<br />

sollten auch <strong>von</strong> sich aus schon reichlich Früchte bilden. Auf diese Weise lassen sich durch<br />

die verbesserte Befruchtung hohe und regelmäßige Erträge erzielen (Bundessortenamt 1999).<br />

- Schnitt: <strong>Die</strong> Nanking-Kirsche wird am besten als Hecke erzogen (Albrecht 1996).<br />

- Bodenbearbeitung: Nach den Erfahrungen aus Nordamerika sollten Unkräuter möglichst<br />

nicht mit Herbiziden bekämpft werden, weil diese Steinobstart viele <strong>von</strong> ihnen wie z.B.<br />

Linuron, Trifluralin oder auch Glyphosphat (Roundup) nicht verträgt (10).<br />

- Pflanzenschutz: <strong>Die</strong> Nanking-Kirsche wird häufig <strong>von</strong> Monilia befallen (Bundessortenamt<br />

1999).<br />

- Verwendungsmöglichkeiten: <strong>Die</strong> Früchte müssen sofort verarbeitet werden, weil sie nicht<br />

lange gelagert werden können (10). Sie können aufgrund des ausgezeichneten Aromas auch<br />

roh verzehrt werden. Daneben ist auch die Herstellung <strong>von</strong> Konfitüre, Saft, Kompott und<br />

Kuchenbelag aus ihnen möglich (Bundessortenamt 1999). Aus dem Saft kann ein<br />

hervorragendes Gelee gewonnen werden (Albrecht 1996).<br />

- weitere nahe Verwandte: In nordamerikanischen Quellen wird auch Prunus fruticosa als<br />

Wildobstart genannt. <strong>Die</strong>se stellt einen Strauch <strong>von</strong> bis zu 2 m Höhe dar, welcher in 15 - 20<br />

Jahren bis zu 4 m breit werden kann. Den weißen Blüten im Mai folgen purpurrote Kirschen,<br />

welche ca. 1,5 cm groß sind und Ende Juli reif werden (10). <strong>Die</strong>se Art ist in Mitteleuropa nur<br />

als Zierpflanze bekannt, wozu sie oft als Hochstamm veredelt wird (Anm. d. Aut.).<br />

4.19 Pyrus nivalis - <strong>Die</strong> Schnee- oder Leder-Birne<br />

- Vorkommen: <strong>Die</strong>se Verwandte der als Obstgehölz bekannten Kulturbirne ist in Süd- und<br />

im südlichen Mitteleuropa anzutreffen, aber auch in Kleinasien.<br />

- <strong>obstbauliche</strong> Bedeutung: Von dieser Art sollen zwar die Bergamotten, verschiedene<br />

Mostbirnensorten und die sogenannten "perry cider pears" abstammen, doch die Art selbst<br />

wird kaum obstbaulich genutzt.

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