Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
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2.4.6.1 Anzucht<br />
2.4.6 ANZUCHT UND PFLANZUNG<br />
<strong>Die</strong> traditionelle Art, Sanddorn zu vermehren, ist die Aussaat. Dabei kann das Saatgut dieser<br />
Pflanze gleich nach der Ernte der vollreifen Früchte gesät werden, es bleibt noch zwei Jahre<br />
lang keimfähig. Es ist anzumerken, daß nach der Aussaat männliche und weibliche<br />
Sanddornpflanzen zu gleichen Teilen erscheinen, wobei die Selektion der Sämlinge nach<br />
Geschlecht sehr problematisch ist. Es wurde dazu zwar eine Methode entwickelt, bei welcher<br />
die Stärke der Atmungsfermentaktivität bestimmt wurde, doch war diese für das Freiland<br />
nicht geeignet.<br />
Um die Pflanzen sortenecht vermehren und damit auch das jeweilige Geschlecht auf die<br />
Nachkommen übertragen zu können, gewann deshalb die vegetative Vermehrung an<br />
Bedeutung, wobei diese auf rationelle Art und Weise in Form der Steckholzvermehrung unter<br />
Folie durchgeführt werden kann.<br />
Noch weiter verbreitet ist jedoch die Vermehrung durch Stecklinge im Sprühnebel-Verfahren.<br />
Es konnte beobachtet werden, daß sich an den männlichen Stecklingen die Wurzeln schlechter<br />
entwickeln als an den weiblichen, wobei die ´Pollmix´- Klone da<strong>von</strong> nicht betroffen sind<br />
(Friedrich, Schuricht 1985). Auch durch Abrißvermehrung wird die Sortenechtheit<br />
gewährleistet (Bundessortenamt 1999).<br />
In der ehemaligen UdSSR wurde der Sanddorn zuweilen auch durch Veredlung auf<br />
zweijährige Sämlinge vermehrt, was entweder durch Kopulation oder durch Spaltpfropfen<br />
möglich ist. Es ist dabei mit einer Anwachsrate <strong>von</strong> mehr als 70 % zu rechnen. Hierzu wurden<br />
mitunter auch Sämlinge der nahe verwandten Gattung Shepherdia als Unterlag verwendet<br />
(Friedrich, Schuricht 1985).<br />
2.4.6.2 Pflanzung:<br />
<strong>Die</strong> Pflanzung sollte in Reihen erfolgen, welche am besten in Nord-Süd-Richtung verlaufen<br />
und im Abstand <strong>von</strong> 4 - 4,5 m angelegt werden sollten (Augustin 2000 c). In der<br />
Sanddornanlage <strong>von</strong> Ludwigslust hat sich z.B. ein Reihenabstand <strong>von</strong> 4,50 m bewährt,<br />
welcher einen zügigen Abtransport der Fruchtzweige nach der Ernte durch Traktoren<br />
ermöglicht (Jensen 1999). Der notwendige Pflanzenabstand in der Reihe hängt <strong>von</strong> der Sorte<br />
ab. Er sollte generell 1 - 1,5 m betragen (Augustin 2000 c). Beim Einsatz einer<br />
Ernterüttelmaschine ist ein viel breiterer Reihenabstand <strong>von</strong> 2,5 m erforderlich, dann sollten<br />
die Fahrgassen auch nicht länger als 100 m sein, gleichzeitig ist bei dieser Erntemethode eine<br />
Vorgewendebreite <strong>von</strong> 15 m zu empfehlen (Albrecht et. al. 1993).<br />
An dieser Stelle soll noch einmal auf die Zweihäusigkeit des Sanddorns hingewiesen werden,<br />
welche es erforderlich macht, daß neben den rein weiblichen, fruchttragenden Sorten auch<br />
männliche Befruchtersorten (z.B. diejenigen aus der Reihe ´Pollmix´) gepflanzt werden<br />
müssen (Gugenhan 1998). Dazu sollten zu je einer weiblichen Sorte ein oder besser gleich