04.01.2013 Aufrufe

Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

In jüngster Zeit entstanden wieder einige neue Sanddorn-Sorten, <strong>von</strong> denen derzeit ein paar<br />

in der Baumschule Späth in Berlin gesichtet werden. Sie sollen sich insbesondere durch einen<br />

hohen Ölgehalt auszeichnen, was v.a. für die Pharma- und Kosmetikindustrie <strong>von</strong> Bedeutung<br />

sein dürfte (Augustin 2000 d). Näheres dazu findet sich auf S. 93. Auch in Polen, Schweden,<br />

Ungarn, in der Slowakei, im Baltikum und in Rumänien wird der Sanddorn züchterisch<br />

bearbeitet (Bundessortenamt 1999).<br />

1995 wurde in Peking (China) die Gesellschaft ICRTS (Internationales Zentrum für<br />

Untersuchungen und Förderung an bzw. <strong>von</strong> Sanddorn) gegründet. Zu deren Mitgliedern<br />

zählen heute neben den bekannteren Anbauländern China, Mongolei, Rußland, Weißrußland,<br />

Kirgisien und Ukraine heute auch Deutschland, Chile, Finnland, Schweden, Kanada, Indien,<br />

Nepal und Pakistan. <strong>Die</strong> Aufgaben dieser Organisation sind die Förderung und Koordinierung<br />

der internationalen Zusammenarbeit im Sanddornanbau, wozu auch der Austausch <strong>von</strong><br />

Informationen und Technologietransfer zählen (8). Auch für Pakistan könnte der Sanddorn zu<br />

einer wichtigen Kulturpflanze werden, weil dieses Land <strong>von</strong> Wasserknappheit und<br />

Bodenerosion gekennzeichnet ist, v.a. in Belochistan und in den nördlichen und<br />

nordwestlichen Bergregionen (9).<br />

2.4.3 ERSCHEINUNGSBILD<br />

Der Sanddorn erreicht als Strauch je nach Sorte eine Höhe <strong>von</strong> 1 - 4 m und eine Breite <strong>von</strong><br />

2 - 3 m (Gugenhan 1998), mitunter tritt er auch als Kleinbaum in Erscheinung und wird dann<br />

bis zu 6 m hoch. Insgesamt erscheint der Sanddorn durch die sparrige Verzweigung ziemlich<br />

bizarr.<br />

<strong>Die</strong> Kurztriebe wandeln sich nach und nach in Dornen um, wodurch dieses Gehölz stark<br />

bewehrt ist. Eine Besonderheit des Wuchses beim Sanddorn stellt die stark ausgeprägte<br />

Förderung des Wachstums in den oberen Bereichen der Krone dar, wohingegen die meisten<br />

anderen Beerensträucher basiton sind, d.h. bei ihnen entstehen die meisten neuen Triebe aus<br />

der Strauchbasis. Dadurch wird auch die Eigenart gefördert, daß sich die Spitze der Neutriebe<br />

eines Jahres in einen spitzen, gleichförmigen Dorn verwandelt. <strong>Die</strong>se Verkahlung der<br />

Triebspitzen hat zur Folge, daß das Wachstum an den darunterliegenden Knospen im<br />

Folgejahr stark gefördert wird. Dadurch entstehen aus ihnen im nächsten Jahr unverzweigte<br />

Langtriebe, deren Anordnung untereinander durch die sehr kurzen Triebabstände quirlartig<br />

ist. Dagegen sind die Basisknospen der Triebe für die Fruchtbildung zuständig, denn diese<br />

stellen meist Blütenknopsen dar. <strong>Die</strong> Blüten selbst sind nur am ein- bis drejährigen Holz zu<br />

finden, und zwar in der Nähe der obersten Äste. Auf diese Weise kommt beim Sanddorn eine<br />

Verzweigung mit Vergabelungen aus drei oder vier Schenkeln und einem<br />

Verzweigungswinkel <strong>von</strong> ca. 45° an der Spitze des Strauches zustande, wobei gleichzeitig an<br />

der Strauchbasis eine starke Verkahlung zu beobachten ist.<br />

<strong>Die</strong> schmal lineal-lanzettlichen Blätter sind wechselständig angeordnet, ganzrandig, ledrig<br />

und auf beiden Seiten silbrig.<br />

<strong>Die</strong> Wurzeln des Sanddorns besitzen die Eigenart, daß sie mit dem Pilzgeflecht (Mykorrhiza)<br />

<strong>von</strong> Strahlenpilzen eine Symbiose eingehen können. Sie gehen zwar z.T. recht tief in den<br />

Boden durch ein paar Senkerwurzeln, doch ist das Wurzelwerk hauptsächlich nur spärlich<br />

verzweigt, oberflächennahe und weitstreichend. Aus diesen flach verlaufenden Wurzeln<br />

bilden sich zahlreiche Adventiv- oder Wurzelsprosse, so daß die Sträucher allmählich immer

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!