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Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

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2.6.3.3 Erscheinungsbild<br />

Der Speierling wächst zwar recht langsam, doch erreicht er <strong>von</strong> allen einheimischen Sorbus-<br />

Arten die größte Höhe. Hierbei wird er im Freistand nicht selten 12 - 15 m hoch und erreicht<br />

dabei einen Stammdurchmesser <strong>von</strong> mehr als 1 m, wohingegen er als Waldbaum auch bis zu<br />

30 m hoch werden kann. Solche Großbäume weisen i.d.R. eine breite Krone auf. Von den<br />

Blättern her ähnelt er der Eberesche, denn auch sie sind unpaarig gefiedert, wobei sie sich aus<br />

11 - 21 gegenständig angeordneten Fiederblättern zusammensetzen. Ein wichtiges<br />

Unterscheidungsmerkmal ist die an älteren Bäumen rauhe, birnbaumähnliche Rinde, junge<br />

Speierlinge sind auch gut an den klebrigen und grünen Endknospen erkennbar (Kirisits et. al.<br />

2000). <strong>Die</strong> weißen bis z.T. auch leicht rosa gefärbten Blüten treten <strong>von</strong> April bis Mai in<br />

Erscheinung in rispigen Trugdolden (Mischke 1997 a). <strong>Die</strong>se setzen sich aus ca. 35 - 75<br />

Einzelblüten zusammen, sind 6 - 10 cm breit und <strong>von</strong> kegelförmiger Gestalt. Hierbei wandelt<br />

sich nur ein Teil der Einzelblüten in Früchte um, so daß eine Fruchtdolde nur aus 3 - 10,<br />

manchmal aber auch aus bis zu 20 Früchten gebildet wird (Kirisits et. al. 2000). Von<br />

September bis Oktober werden dann die Früchte reif. <strong>Die</strong>se Scheinfrüchte (Mischke 1997 a)<br />

werden 15 - 25 mm, manchmal auch 4 mm groß. Nach den neuesten, an 32 österreichischen<br />

Speierlingsbäumen durchgeführten Untersuchungen liegt das Gewicht der einzelnen Frucht je<br />

nach Baum zwischen 8,0 und 17,8 g, wobei sich ein Durschschnittsgewicht <strong>von</strong> 11,6 g/Frucht<br />

ergibt. <strong>Die</strong> vom Baum fallenden Früchte weisen eine grüne, gelbgrüne oder auch gelbe<br />

Färbung auf, wobei die Sonnenseite meist rot ist. Sie sind im hartreifen Zustand reich an<br />

Gerbstoffen, weshalb sie in diesem Reifestadium noch adstringierend wirken, bitter<br />

schmecken und somit kaum genießbar sind (Kirisits et. al. 2000).<br />

In diesem Reifestadium beträgt der Gerbstoffgehalt 0,7 - 0,25 %. Darüber hinaus sind die<br />

Früchte v.a. reich an organischen Säuren, insbesondere Apfelsäure, und an Vitamin C mit ca.<br />

40 mg/100 g Frucht (Friedrich, Schuricht 1985). Daneben weisen die Früchte im überreifen<br />

Zustand einen Extraktgehalt <strong>von</strong> 100 - 130° Oechsle auf (Gassner 1999). Erst im überreifen<br />

Zustand, wenn die Farbe nach braun umschlägt, der Gerbstoffgehalt absinkt und das<br />

Fruchtfleisch teigig wird, sind sie zum Verzehr geeignet (Mischke 1997 a).<br />

Abb. 28: Sorbus domestica mit reifen Früchten (aus Albrecht et. al. 1993)<br />

2.6.3.4 Anleitungen zur Kultur

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