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Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

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kommen, daß die Früchte nicht mehr voll ausreifen (Graf, Kreß 1997). Höhen <strong>von</strong> mehr als<br />

700 m sind auch deshalb für die Kultur nicht mehr so gut geeignet, weil ab dieser Höhe die<br />

Fruchtruten mit zunehmender geographischer Höhe immer kürzer werden (Keppel et. al.<br />

1991). Ebenso kann es bei kühlfeuchter Witterung während der Blütezeit zu einem Verrieseln<br />

der Blüten kommen.<br />

Dagegen gelingt es nicht, Plantagen mit Holunder auf Böden zu errichten, die nährstoffarm<br />

sind, da diese Pflanze einen hohen Nährstoffgehalt des Bodens und eine gute<br />

Wasserversorgung benötigt (Strauss 1986). Letzteres ist v.a. im Sommer wichtig (Graf,<br />

Kreß 1997). Sie braucht v.a. viel Stickstoff und somit ist ihr generatives und vegetatives<br />

Wachstum auf trockenen oder nährstoffarmen Substraten nur bescheiden (Strauss 1986).<br />

Daneben soll der Boden auch tiefgründig, gut durchlüftet und durchlässig sein (Graf, Kreß<br />

1997). Optimal sind mittelschwere bis sandige Lehmböden mit einem pH-Wert <strong>von</strong> 5,5 bis<br />

6,5. <strong>Die</strong> jährliche Niederschlagsmenge sollte bei 700 mm liegen. Auch sind für den Anbau<br />

windgeschützte Lagen günstig (Keppel et. al. 1991).<br />

2.5.6.1 Anzucht<br />

2.5.6 ANZUCHT UND PFLANZUNG<br />

<strong>Die</strong> Vermehrung erfolgt in den Baumschulen i.d.R. durch Steckhölzer, die in der Zeit<br />

zwischen dem Laubfall und den ersten stärkeren Frösten <strong>von</strong> gut verholzten, einjährigen<br />

Trieben geschnitten werden (Graf, Kreß 1997) Im Herbst nach dem Stecken wird der stärkste<br />

Trieb ganz kurz zurückgeschnitten, die restlichen Triebe werden entfernt (Keppel et. al.<br />

1991). Somit entwickelt sich dieser übriggebliebene Trieb bis zum nächsten Sommer zu<br />

einem kräftigen Stamm. Im nächsten Jahr wird dieser Trieb ab einer Höhe <strong>von</strong> 1,30 m auf 80<br />

cm Höhe plus zwei Knoten angeschnitten, damit sich die Krone durch die Bildung <strong>von</strong><br />

vorzeitigen Jahrestrieben schon in diesem Jahr entwickeln kann (Graf, Kreß 1997). In anderen<br />

Quellen erfolgt dieser Anschnitt 20 cm höher (Keppel et. al. 1991). Weit verbreitet ist<br />

inzwischen im Erwerbsanbau die Anzucht durch Grünstecklinge unter Glas (Mühl 1998).<br />

Daneben existieren auch schon hoch gezüchtete Sorten, die sich nur noch durch Abrisse<br />

vermehren lassen (Friedrich, Schuricht 1985). Bei der Sorte ´Donau´ ist die Veredlung als<br />

gängige Vermehrungsmethode bekannt. Siehe dazu S. 117 ff.<br />

2.5.6.2 Pflanzung<br />

Jungpflanzen, welche für die Neuanlegung <strong>von</strong> Erwerbsanlagen benötigt werden, müssen sehr<br />

sorgfältig transportiert werden, da sie - wie Himbeere und Brombeere - ggb. Austrocknung<br />

sehr empfindlich sind (Keppel et. al. 1991). <strong>Die</strong> oben beschriebenen zweijährig erzogenen<br />

Viertelstämme sind bestens geeignet für die Neuanlegung <strong>von</strong> Holunderplantagen.<br />

Allerdings wären einjährige Heister kostengünstiger zu beziehen; die Baumschulen können<br />

sie auch leichter roden und transportieren. Jedoch ist eine Neuanpflanzung mit ihnen mit<br />

größeren Risiken behaftet, weil dann in den ersten Standjahren Windschäden viel leichter<br />

auftreten können. Weiterhin kann es dann auch öfter zu Bruchschäden kommen, da sich bei<br />

einjährigen Jungpflanzen die Krone zu schnell bildet und sie nur einen schwachen Stamm <strong>von</strong><br />

geringer Stabilität ausbilden (Strauss 1986). Aus diesen Gründen müssen Holunderbäume<br />

in den ersten zwei bis drei Jahren nach der Pflanzung an einen Pfahl angebunden sein<br />

(Graf, Kreß 1997). <strong>Die</strong>s ist v.a. in windigen Lagen erforderlich (Strauss 1986). Auch<br />

Containerpflanzen eignen sich sehr schlecht zur Aufpflanzung solcher Anlagen, weil sie oft<br />

nur schlecht Wurzeln bilden und somit schlecht wachsen (Albrecht et. al. 1993).

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