Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
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Doch auch für die Gesundheit sind Aroniabeeren nützlich. So wurden im russischen Bijsk ab<br />
1966 in einem Vitaminwerk aus ihnen Vitamin-Tabletten hergestellt (Friedrich, Schuricht<br />
1985). Nach 30 Jahren wurde diese Art der Verarbeitung jedoch eingestellt (Albrecht et. al.<br />
1993).<br />
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit für die Küche stellt die Verwendung der Früchte in<br />
passierter Form als Fruchtsoße v.a. zu Wildgerichten dar. Weiterhin können sie auch gut in<br />
Alkohol eingelegt werden.<br />
Allgemeines:<br />
2.1.9 ARTEN UND SORTEN<br />
<strong>Die</strong> aus Rußland stammenden Sorten gehen auf die Züchtungsarbeiten <strong>von</strong> Michurin zurück,<br />
<strong>von</strong> dem die Gattung Aronia mindestens drei Generationen lang züchterisch bearbeitet wurde.<br />
<strong>Die</strong>ser verwendete bei seinen Arbeiten die aus Nordamerika stammende Art Aronia<br />
melanocarpa. <strong>Die</strong> Sorten, welche daraus entstanden, unterscheiden sich jedoch deutlich <strong>von</strong><br />
der Stammart, was auf eine Kreuzung mit anderen Arten oder Gattungen schließen läßt. Das<br />
erkannten 1982 bereits die russischen Züchter Skvortslow und Majjtulina, weshalb sie diese<br />
unter der Art Aronia mitschurinii zusammenfaßten. Sie unterscheidet sich <strong>von</strong> Aronia<br />
melanocarpa v.a. durch eine besonders hohe Winterhärte. Außerdem sind die Früchte <strong>von</strong><br />
A. mitschurinii deutlich schwerer, rundlicher und saftiger (Friedrich, Schuricht 1985). Auch<br />
bei den heute gängigen Apfelbeersorten ist die Zuordnung umstritten, wobei sie heute z.T.<br />
auch zur Art Aronia x prunifolia gerechnet werden (Albrecht 1996). <strong>Die</strong>se entstand durch<br />
Kreuzung <strong>von</strong> Aronia arbutifolia mit der Gemeinen Apfelbeere und trägt purpur oder<br />
purpurschwarze Früchte. Zu ihr wird heute v.a. die Sorte ´Nero´ gerechnet (Bundessortenamt<br />
1999). <strong>Die</strong> Art Aronia arbutifolia selbst kommt in Nordamerika vor und wird in Deutschland<br />
Zwergvogelbeere genannt. Sie unterscheidet sich <strong>von</strong> den anderen Arten durch eine frühere<br />
Blütezeit und scharlachrote Früchte, die erst im Oktober reif werden (Friedrich, Schuricht<br />
1985), diese Art wird bis 1,5 m hoch (Bundessortenamt 1999).<br />
Heute sind v.a. drei Sorten für den Anbau <strong>von</strong> Relevanz:<br />
2.1.9.1 ´Aron´<br />
<strong>Die</strong>se Sorte stammt aus Dänemark, weitere Angaben fehlen (Albrecht 1996).<br />
2.1.9.2 ´Nero´<br />
´Nero´ wurde in der Slowakei zugelassen (Albrecht 1996), anderen Quellen zufolge soll diese<br />
Sorte auch aus Rußland stammen, was aber bisher nicht bewiesen werden konnte. Später<br />
wurde sie auch in der ehemaligen DDR bekannt (Friedrich, Schuricht 1985), wo sie schon ab<br />
1976 in Bautzen plantagenmäßig angebaut wurde. Sie wächst aufrechter als die Sämlinge<br />
(Bundessortenamt 1999) und schwach und erreicht als Strauch eine Höhe <strong>von</strong> 1 m und eine<br />
Breite <strong>von</strong> 2 m. <strong>Die</strong> Zweige sind dicht und fein verzweigt, die Ausläufer- und<br />
Basaltriebbildung ist stark. Sie kann auch auf Eberesche veredelt werden. <strong>Die</strong> Blüten sind<br />
nicht nur weiß, sondern z.T. auch leicht rosa, die Dolden bestehen aus 10 - 20 Einzelblüten.