Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
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- <strong>obstbauliche</strong> Bedeutung: In Deutschland ist diese Art öfter als zierende Kletterpflanze zu<br />
finden. <strong>Die</strong> Früchte dieser Art sind sehr wohl eßbar. In Ostasien wird das gallertartige Innere<br />
wie bei einer Kiwi ausgelöffelt (Albrecht 1996).<br />
- Erscheinungsbild: <strong>Die</strong>ser Schlingstrauch wächst zunächst nur langsam, später jedoch<br />
rascher und erreicht eine Höhe <strong>von</strong> 6 - z.T. auch 10 m. Auf dem Boden aufliegende Triebe<br />
schlagen wieder Wurzeln. <strong>Die</strong> Blätter sind aus fünf dunkelgrünen Einzelfiedern<br />
zusammengesetzt. Im Gegensatz zu den rosa gefärbten und duftenden männlichen Blüten sind<br />
die weiblichen größer und violettbraun. Daraus entstehen purpur- bis hellviolette, bereifte<br />
Früchte, welche kleinen Gurken ähneln und eine Länge <strong>von</strong> 5 - 10 cm aufweisen.<br />
Abb. 47: Akebia quinata mit reifen Früchten (aus Bruns 2000)<br />
- Standortansprüche: <strong>Die</strong> Fingerblättrige Akebie ist nur zum Anbau in warmen, geschützten<br />
Lagen geeignet und braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Der Boden sollte<br />
nahrhaft, lehmig und mäßig trocken bis feucht sein, doch auch auf sandigen Böden kann<br />
dieses Gehölz noch gut gedeihen. Vor allem junge Pflanzen gelten als frostempfindlich<br />
(Bruns 2000).<br />
4.3 Berberis - Berberitzen<br />
- <strong>obstbauliche</strong> Bedeutung: <strong>Die</strong> Gattung Berberis beinhaltet einige Arten, welche wertvolle<br />
Fruchtsäure liefern. <strong>Die</strong> Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris) z.B. wird schon seit<br />
Jahrhunderten als Wildobst verwendet, v.a. in früherer Zeit. Damals diente Berberitzensaft<br />
noch als Ersatz für die heute leicht zu bekommenden Zitronen. Obwohl sie früher auch als<br />
Obstgehölz bezeichnet wurde, ist die <strong>Nutzung</strong> als Wildobst heute kaum noch bekannt. In der<br />
Zuchtstation Berlin-Baumschulenweg wurden <strong>von</strong> einer nahe verwandten Art, Berberis<br />
koreana, die Sorten ´Azisa´ und ´Rubin´ ausgelesen, welche für die Verwendung als Obst<br />
besonders interessant sein dürften (Albrecht 1996). In Frankreich wird aus den Früchten<br />
Konfitüre hergestellt (Bundessortenamt 1999).<br />
- Gemeine Berberitze (Berberis vulgaris): <strong>Die</strong>se Berberitzenart kommt sowohl in Süd-,<br />
Mittel- und Westeuropa, als auch in Westasien vor, in Nordamerika ist sie stellenweise<br />
verwildert. Sie besiedelt nicht nur das Flachland, sondern auch Gebirgslagen bis 2000 m.<br />
Hierbei handelt es sich um einen sommergrünen Strauch <strong>von</strong> bis zu 2,5 m Höhe, die Zweige<br />
sind schlank und neigen sich bogenförmig nach außen. <strong>Die</strong> Blätter der Langtriebe sind z.T. zu<br />
dreiteiligen Dornen umgebildet. <strong>Die</strong> Blätter sind derb, stachelig gezähnt, eiförmig und bis zu<br />
5 cm lang. <strong>Die</strong> Herbstfärbung ist goldgelb. <strong>Die</strong> leuchtend gelben Blüten treten <strong>von</strong> Mai bis<br />
Juni in hängenden Trauben auf. Daraus bilden sich rote, länglich-ovale Beeren, die bis zu 12<br />
cm lang sind und ab September reif werden. Das Fruchtfleisch schmeckt zwar säuerlich, doch<br />
nach den ersten Frösten wird der Geschmack milder. <strong>Die</strong> Beeren sind nicht nur reich an<br />
Fruchtsäure, sondern auch an Zucker, Vitamin C und Mineralstoffen. Alle anderen<br />
Pflanzenteile beinhalten schwach giftige Alkaloide.