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Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

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- Botanik: Mitunter wird die Schlehe auch mit Zibarten oder der Kriechenpflaume<br />

verwechselt, weiterhin existieren einige Hybriden, welche schon in der freien Natur<br />

vorkommen (Hornung 1999). Selbst die Plaume entstand durch Kreuzung aus der Schlehe mit<br />

der Kirschpflaume. Mit der Pflaume wurden weitere Kreuzungen durchgeführt, so daß Sorten<br />

wie die Schlehenreneklode (= Prunus spinosa x P. domestica ´Große Grüne Reneklode´)<br />

entstanden (Belke 1997).<br />

- Vorkommen: Es wird vermutet, daß diese Wildobstart in Mitteleuropa ursprünglich gar<br />

nicht heimisch war, sondern zunächst aus Vorderasien stammt. Heute ist sie jedoch in Europa<br />

<strong>von</strong> Skandinavien bis sogar nach Nordafrika weit verbreitet, im Kaukasus kommt sie noch in<br />

einer geographischen Höhe <strong>von</strong> 1600 m vor.<br />

- Bedeutung für den Anbau: Schon die Steinzeitmenschen sollen die Früchte der Schlehe<br />

gesammelt haben. Damals wurden sie bereits zu einem alkoholischen Getränk verarbeitet.<br />

Auch heute noch werden die Früchte als Wildobst gesammelt und v.a. in Spanien und Italien<br />

auch für verschiedene Zwecke verwendet, doch werden sie bisher kaum angebaut. In<br />

Deutschland ist die Schlehe nur hin und wieder auch in größeren Nutzgärten zu finden (Belke<br />

1997).<br />

- Erscheinungsbild: <strong>Die</strong> Schlehe erreicht als Strauch eine Höhe <strong>von</strong> 2 - 5 m und bildet<br />

zahlreiche Wurzelausläufer (Bartels et. al. 1998 c), sie weist eine sparrige Verzweigung und<br />

einen langsamen Wuchs auf (Bundessortenamt 1999). <strong>Die</strong> sind reichlich mit Dornen<br />

versehen. <strong>Die</strong> Blätter sind derb, länglich bis verkehrt-eiförmig und mit einer stumpfen<br />

Blattspitze sowie einem einfach bis doppelt gesägten Blattrand versehen (Belke 1997). In der<br />

freien Natur fällt die Schlehe v.a. durch die zahlreichen (Albrecht 1996), rein weißen Blüten<br />

auf, welche z.T. schon im März erscheinen (Belke 1997). <strong>Die</strong> Steinfrüchte sind kugelig,<br />

hellblau bis schwarz mit bläulicher Bereifung und erreichen fast die Größe <strong>von</strong> Kirschen. Der<br />

Anteil des Kerns an der Frucht kann bis zu 25 % betragen (Albrecht 1996), er löst sich nur<br />

schwer vom Fruchtfleisch (Bundessortenamt 1999). <strong>Die</strong> Früchte enthalten reichlich Vitamin<br />

C mit bis zu 60 mg/100 g Frucht und weisen einen Zuckeranteil <strong>von</strong> bis zu 10 % auf, der<br />

Anteil an Mineralsalzen kann sogar 15 % betragen. Weiterhin bestehen sie zu je 0,5 % aus<br />

Pektin und organischen Säuren (Belke 1997), daneben beinhalten sie aber auch reichlich<br />

Gerbstoffe (Albrecht 1996).

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