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Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

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Achselknospen entspringen. <strong>Die</strong>se Zweige streben büschelweise nach oben. <strong>Die</strong> Blätter sind<br />

wechselständig, zweizeilig angeordnet, verkehrt eiförmig bis eiförmig, wintergrün und ledrig<br />

derb, die Blattspitze ist stumpf oder ausgerundet. Im Gegensatz zur dunkelgrünen<br />

Blattoberseite ist die Unterseite matt bleichgrün. <strong>Die</strong> Blüten sind zu Trauben vereint, welche<br />

sich an der Spitze der Triebe befinden und hängend sind. Sie bestehen aus wenigen bis vielen,<br />

weißen Einzelblüten, welche rötlich überlaufen sind und eine glockenförmige Krone<br />

aufweisen. Auch die Beeren sind zunächst weiß, später aber scharlachrot gefärbt, sie sind<br />

kugelig, glänzend, mehlig und weisen oben noch verstümmelte Kelchblätter auf. Der<br />

Trockensubstanzanteil ist mit 15,2 % recht hoch. Der leicht bittere Geschmack wird v.a. <strong>von</strong><br />

den reichlich vorhandenen organischen Säuren wie Zitronen-, China-, Benzoe-, Bernstein-<br />

und Salicylsäure gebildet. Von den Vitaminen sind neben dem Vitamin C (10 - 20 mg/ 100 g<br />

Frucht) v.a. die Vitamine B1, B2, B3 und Pro-Vitamin A vertreten. Von den Mineralstoffen<br />

beinhalten die Preiselbeeren insbesondere Kalium, Calcium, Magnesium und Phosphor in<br />

größeren Mengen (Friedrich, Schuricht 1985).<br />

Abb. 70: Vaccinium vitis-idaea mit reifen Früchten<br />

- Standortansprüche: <strong>Die</strong>ser Kleinstrauch gilt als sehr unempfindlich gegen Frost, selbst bei<br />

Temperaturen <strong>von</strong> -22°C treten keine Schäden auf, nach dem Austrieb sind die Pflanzen noch<br />

bis -3°C frosthart. Durch die späte Blüte können ihnen auch Spätfröste kaum etwas anhaben.<br />

Auch Trockenheit wird <strong>von</strong> der Preiselbeere relativ gut vertragen, und selbst auf leichten<br />

Sandböden kann sie noch gut gedeihen (Friedrich, Schuricht 1985). Am besten gedeiht diese<br />

Wildfrucht aber auf sauren Rohhumusböden und in voller Sonne, wenn sie auch oft in<br />

schattigen Wäldern vorkommt (Albrecht 1996).<br />

- Pflanzung: Es wird eine Pflanzung in Reihen empfohlen (Friedrich, Schuricht 1985), die<br />

Abstände zwischen den Pflanzen sollten ca. 30 cm groß sein (Engel et. al. 1999).<br />

- Schnitt: Der Schnitt erfolgt wahrscheinlich wie bei Kulturheidelbeeren, um den Wuchs zu<br />

bremsen.<br />

- Krankheiten, Schädlinge: In der freien Natur werden Preiselbeeren kaum <strong>von</strong><br />

Schaderregern befallen. Es sind eine Reihe <strong>von</strong> Pilzkrankheiten bekannt. Hauptsächlich<br />

Sclerotinia vaccinii, S. urnula, S. oreophila, Phacidium vaccinii, P. arctostyphali,<br />

Lophodermium melaleucum und Gibbera vaccinii können Schäden hervorrufen.<br />

- Bodenpflege, Düngung: Es muß stets darauf geachtet werden, daß die Pflanzen nicht <strong>von</strong><br />

Beikräutern überwuchert werden, wozu diese v.a. mechanisch bekämpft werden sollen, weil<br />

die Preiselbeere auf Herbizide oft empfindlich reagiert. Auf mageren Böden ist eine<br />

zusätzliche Nährstoffzufuhr durch Düngung erforderlich bzw. zumindest anzuraten. <strong>Die</strong><br />

Dünger sollten jedoch möglichst kein Chlor enthalten, weil dies den Pflanzen schadet. In den<br />

80er Jahren wurde noch <strong>von</strong> einem Stickstoffbedarf <strong>von</strong> 20 kg/ha bei einer Pflanzdichte <strong>von</strong><br />

3,8 Pflanzen/m² ausgegangen (Friedrich, Schuricht 1985).

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