Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...
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Generell sollten die Anbauer <strong>von</strong> Kornelkirschen darauf achten, daß sie deren Absatz über<br />
Verträge regeln, wenn sie diese Früchte auch für die Lebensmittelindustrie produzieren<br />
wollen (Graf, Kreß 1996 a).<br />
Außerhalb Mitteleuropas finden sich ebenfalls zahlreiche Länder, in welchen die<br />
Kornelkirsche bereits seit längerer Zeit angebaut wird, wenn auch meist nur zum Eigenbedarf.<br />
<strong>Die</strong>se sind im südlichen Europa Portugal, Spanien, Italien, Slowenien, Kroatien,<br />
Griechenland und die Türkei. In Osteuropa gehören auch Bulgarien, Moldawien, Ukraine,<br />
die russische Krim, Asserbeidschan und Armenien dazu. In anderen Gebieten wird die<br />
Kornelkirsche nur als Wildfrucht in der freien Natur verwendet.<br />
Vor allem im Kaukasus wird sie hin und wieder als einzelner Baum oder in kleineren<br />
Gehölzgruppen als Obstgehölz kultiviert, dort werden noch öfter die Früchte der dort<br />
zahlreich vorkommenden wilden Kornelkirsch-Sträucher gesammelt.<br />
<strong>Die</strong> Menge der auf der Krim geernteten Früchte gilt als besonders hoch. So wurden Jahr für<br />
Jahr bis zu 10000 Pud (= 1638 dt) Kornelkirschen in Körben in die Großstädte Rußlands<br />
verschickt. In diesem Gebiet kommt diese Wildobstart in der Natur reichlich vor als<br />
Unterwuchs in Kiefernwäldern. Um das Jahr 1951 sollen im gesamten Gebiet der ehemaligen<br />
UdSSR in jedem Jahr 30 000 - 40 000 t an wilden Kornelkirschen geerntet worden sein<br />
(Friedrich, Schuricht 1985).<br />
2.3.3 ERSCHEINUNGSBILD<br />
<strong>Die</strong> Kornelkirsche erscheint meist als Strauch und wird als solcher in der Natur 2 - 6 m hoch.<br />
Mitunter tritt sie auch als kleinen Baum in Erscheinung, der dann eine dichte, rundliche<br />
Krone aufweist (Friedrich, Schuricht 1985) und bis zu 8 m hoch werden kann<br />
(Bundessortenamt 1999). Sie wächst zwar v.a. anfangs recht langsam, kann aber ein Alter<br />
<strong>von</strong> 100 Jahren und mehr erreichen. <strong>Die</strong> kugeligen Blütenknospen befinden sich am alten<br />
Holz.<br />
<strong>Die</strong> Blätter sind ganzrandig, elliptisch-eiförmig und mit einer ausgezogenen Blattspitze<br />
versehen. <strong>Die</strong> Blattstellung ist gegenständig. <strong>Die</strong> Blattunterseite ist deutlich heller als die<br />
Oberseite und v.a. in den Winkeln der Blattadern weißlich behaart (Friedrich, Schuricht<br />
1985).<br />
<strong>Die</strong> Blüten erscheinen schon sehr früh, bei günstiger Witterung sogar bereits im Februar,<br />
ansonsten erst im März (Keil-Vierheilig 1996), mitunter zeigen sie sich auch noch im April<br />
(Albrecht 1996). Generell zeigen sich die Blüten in großer Zahl, die Blütezeit dauert relativ<br />
lange. <strong>Die</strong> einzelnen, leuchtend hell- bis goldgelben Blüten sind zu je 15 - 25 zu kleinen,<br />
kugeligen, sitzenden Dolden vereint. Hierbei ist anzumerken, daß sich einzeln stehende<br />
Pflanzen oft nicht selbst befruchten können, was mehrere Gründe haben kann. So ist zum<br />
Einen bekannt, daß die volle Befruchtungseignung bei den männlichen und weiblichen Blüten<br />
oft zeitlich versetzt ist; zum Anderen treten auch sterile männliche Blüten auf. Es kommen<br />
z.T. auch voll selbstfruchtbare Blüten vor (Friedrich, Schuricht 1985).<br />
<strong>Die</strong> je nach Sorte hellroten bis nahezu dunkel-schwarzen Früchte sind rundlich-dick bis<br />
länglich-oval (Bartels et. al. 1998 b), stets kaum behaart und ähneln in ihrem Aussehen<br />
Oliven. Sie werden etwa 1,5 - 2 cm lang (Graf, Kreß 1996 a) und ca. 1,2 cm dick. Das