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Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

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existieren heute z.B. <strong>von</strong> der Sorte ´Rosina´ bereits einige Selektionen, <strong>von</strong> denen sich<br />

manche hinsichtlich Ertrag und Inhaltsstoffen erheblich <strong>von</strong>einander unterscheiden (Graf,<br />

Kreß 1996 b).<br />

In Westeuropa befinden sich seit längerer Zeit auch die sogenannten "Lombard-Hybriden"<br />

im Anbau, welche der Gemeinen Eberesche sehr ähnlich sind und sich ebenfalls durch einen<br />

hohen Vitamin-C- und Sorbit-Gehalt der Früchte auszeichnen (Friedrich, Schuricht 1985).<br />

<strong>Die</strong>se werden im Kapitel "Andere Sorbus-Arten" erwähnt (siehe S. 165<br />

2.6.2.3 Erscheinungsbild<br />

In der Natur wächst der Vogelbeerbaum oft baumförmig mit einem oder mehreren Stämmen<br />

und erreicht dabei eine Höhe <strong>von</strong> bis zu 15 m (Gugenhan 1997 a), mitunter auch nur bis 6 m.<br />

Er schießt bei günstigen Bedingungen in den ersten 20 Jahren jährlich bis zu 40 cm in die<br />

Höhe und bis zu 30 cm in die Breite, bis das Wachstum sich dann mit zunehmendem Alter<br />

nach und nach verlangsamt. <strong>Die</strong> Stammverlängerung geht dabei meist konsequent bis weit in<br />

die Krone hinauf durch. <strong>Die</strong> Hauptäste streben zuerst steil nach oben und ergeben so mit den<br />

zahlreich vorhandenen, abstehenden Zweigen eine Krone <strong>von</strong> zunächst eiförmiger Gestalt.<br />

Ältere Pflanzen besitzen eine lockere, breit rundliche Kronengestalt. Solche Bäume erreichen<br />

ein Alter <strong>von</strong> bis zu 50 - 70 Jahren (Verstl 1997). Junge Zweige sind mit Haaren besetzt und<br />

tragen im Winter filzig behaarte, nicht klebrige Knospen (Graf, Kreß 1996 b), die<br />

wechselständig angeordnet sind.<br />

<strong>Die</strong> Blätter erscheinen ab Anfang April und werden bis zu 20 cm lang (Gugenhan 1997 a).<br />

Sie sind unpaarig gefiedert mit vier bis neun Fiederblattpaaren, <strong>von</strong> satt dunkelgrüner Farbe<br />

(Graf, Kreß 1996 b). <strong>Die</strong> Fiederblätter selbst sind 2 - 6 cm lang, zugespitzt und scharf grob<br />

gesägt, im unteren Drittel jedoch ganzrandig. <strong>Die</strong> Basis der Blättchen ist stets eindeutig<br />

asymmetrisch. <strong>Die</strong> blaugraue Blattunterseite ist im Sommer i.d.R. dünn behaart.<br />

<strong>Die</strong> Blüten werden nach ca. 10 Jahren angesetzt (Verstl 1997). Sie zeigen sich in ihren<br />

Ansätzen schon beim Laubaustrieb, ihre attraktive Wirkung entfalten sie aber erst ab Mitte<br />

Mai (Gugenhan 1997 a), wobei der Beginn der Blütezeit je nach Höhenlage variiert (Graf,<br />

Kreß 1996 b). So blüht die Eberesche manchmal auch noch im Juni (Verstl 1997). <strong>Die</strong> bis zu<br />

1 cm breiten Einzelblüten sind weißlich (Graf, Kreß 1996 b), hin und wieder auch etwas<br />

gelblich und erzeugen einen Duft, den manche Leute oft als nicht gerade angenehm<br />

empfinden. Sie sind zu Doldentrauben <strong>von</strong> bis zu 15 cm Durchmesser zusammengefasst<br />

(Gugenhan 1997 a), manchmal auch bis 20 cm breit, und bestehen aus 200 - 300 einzelnen<br />

Blüten. <strong>Die</strong>se Trugdolden stehen aufrecht auf den Triebspitzen.<br />

<strong>Die</strong> Früchte werden reif im Zeitraum <strong>von</strong> August bis Oktober (Verstl 1997) und wirken dann<br />

durch ihre hochrote Färbung recht ansehnlich als Fruchtschmuck. <strong>Die</strong>ser wirkt zudem noch<br />

recht lange, da selbst die Vögel die Früchte erst spät als Nahrungsquelle nutzen, was wohl am<br />

bitteren Geschmack liegt (Gugenhan 1997 a). <strong>Die</strong> Vogelbeeren werden dabei v.a. <strong>von</strong><br />

Drosseln verzehrt. <strong>Die</strong> einzelnen Früchte weisen einen Durchmesser <strong>von</strong> 1 cm auf und sind<br />

<strong>von</strong> nahezu kugeliger Gestalt. <strong>Die</strong> Fruchtfarbe kann <strong>von</strong> hochrot hin zu orange bis<br />

scharlachrot variieren (Graf, Kreß 1996 b), unreif sind die Früchte gelblich. Ihre Oberfläche<br />

ist mit wenigen, kleinen Lentizellen besetzt (Verstl 1997). Eigentlich gehören "Vogelbeeren"<br />

zum Kernobst, was an den verdorrten Überbleibseln des Blütenkelchs erkennbar ist, welche<br />

sich am oberen Pol der Frucht befinden (Hintermeier 1997).

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