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Andreas Zeitlhöfler: Die obstbauliche Nutzung von ...

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kamtschatika wird auch als Varietät der Blauen Heckenkirsche (L. caerulea var.<br />

kamtschatika) bezeichnet.<br />

<strong>Die</strong>se Art wird ebenso wie L. turczaninowii in Osteuropa bereits züchterisch bearbeitet. Sie<br />

wird unter dem deutschen Namen "Maibeere" als widerstandsfähige, frostharte und<br />

anspruchslose Wildobstart mit Zukunft genannt, welche das Sortiment bereichern könnte.<br />

Hierbei handelt e sich um einen straff breit-aufrecht wachsenden Kleinstrauch <strong>von</strong> ca. 0,5 - 1<br />

m Höhe, der aufgrund seiner ostsibirischen Heimat sehr frosthart ist. <strong>Die</strong> kleinen Blüten sind<br />

gelblichweiß und duften nur schwach. <strong>Die</strong> daraus hervorgehenden Früchte sind länglich-oval,<br />

blau gefärbt und 10 - 15 mm lang, sie werden <strong>von</strong> Mai bis Juni reif. Eine Beere wiegt ca. 560<br />

mg, der Fruchtsaft ist violett. In Rußland werden diese Früchte frisch verzehrt und zur<br />

Zubereitung <strong>von</strong> Marmeladen und Säften verwendet.<br />

Von dieser Art stammen die Sorten ´Maistar´ und ´Mailon´ ab, welche schon ab Mitte Mai<br />

reife Früchte tragen und in der Schweiz seit kurzem im Handel erhältlich sind. In den USA ist<br />

die Varietät var. kamtschatika auch unter dem Namen "Honeyberry" bekannt, dort sind schon<br />

vier Sorten im Umlauf, nämlich ´Blue Bird´, ´Berry Blue´, ´Blue Velvet´ und ´Blue Bell´.<br />

<strong>Die</strong>se sollen besonders große Früchte und ein hervorragendes Aroma aufweisen<br />

(Bundessortenamt 1999).<br />

4.11 Mahonia aquifolium - <strong>Die</strong> Gemeine Mahonie<br />

- Vorkommen: <strong>Die</strong> Gemeine Mahonie stammt aus dem westlichen Nordamerika, wo sie auch<br />

an den Küsten des Pazifiks vorkommt. Dort sind noch weitere Mahonienarten anzutreffen.<br />

Andere Arten stammen aus Ostasien und Mexiko (Friedrich, Schuricht 1985). Vereinzelt ist<br />

die Gemeine Mahonie auch in Europa aus Gärten verwildert (Bundessortenamt 1999).<br />

- <strong>obstbauliche</strong> Bedeutung: <strong>Die</strong>ses Wildobst wird bislang noch nicht erwerbsmäßig angebaut<br />

(Bundessortenamt 1999).<br />

- Erscheinungsbild: <strong>Die</strong> Gemeine Mahonie ist ein bis zu 1,5 m hoher Strauch, der sparrig<br />

und z.T. auch ausladend wächst. Sie weist viele Kurztriebe auf, an welchen die Blüten und<br />

Früchte in großer Zahl angesetzt werden. <strong>Die</strong> Blätter sind immergrün, wechselständig und aus<br />

fünf bis neun Fiederblättern zusammengesetzt. <strong>Die</strong> einzelnen Fiederblätter sind ledrig, auf der<br />

Oberseite glänzend und mit einem unterschiedlich stark gebuchteten bzw. dornig gezähnten<br />

Blattrand versehen. Im Herbst verfärben sich die Blätter rötlich. <strong>Die</strong> Blüten sind klein,<br />

schwefelgelb bis orangegelb und zu aufrechten, knäuelartigen Trauben zusammengefaßt<br />

(Friedrich, Schuricht 1985), sie erscheinen <strong>von</strong> April bis Mai (Bundessortenamt 1999). <strong>Die</strong><br />

Früchte stellen kugelige Beeren dar, welche in etwa erbsengroß, schwarzblau und hell bereift<br />

sind. Sie enthalten drei bis fünf Samen und werden <strong>von</strong> August bis September reif, wobei sie<br />

bis weit in den Winter hinein noch an den Zweigen fest haften bleiben. Sie beinhalten zwar<br />

wie die übrigen Pflanzenteile Alkaloide, jedoch nur in geringen Mengen bei einem Anteil <strong>von</strong><br />

0,05 %, weshalb sie als schwach giftig gelten. <strong>Die</strong>ser Stoff läßt sich durch Trocknung und<br />

Lagerung jedoch weitgehend beseitigen, wohingegen v.a. unreife Früchte nicht verzehrt<br />

werden sollten. <strong>Die</strong> wertvollen Inhaltsstoffe sind v.a. Zucker mit einem Gehalt <strong>von</strong> 9,8 g/100<br />

ml, Fruchtsäuren mit einem solchen <strong>von</strong> 48,7 g/l und einige Vitamine, <strong>von</strong> denen v.a. Vitamin<br />

C reichlich enthalten ist (Friedrich, Schuricht 1985).

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