BayernLB-Konzern – Überblick - Geschäftsbericht 2009 ...
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<strong>Überblick</strong><br />
Konjunktur <strong>–</strong> Erholung nach tiefem Einbruch<br />
Die deutsche Wirtschaft wurde von der globalen Rezession härter getroffen als viele andere<br />
hochentwickelte Volkswirtschaften. Das Bruttoinlandsprodukt nahm im Jahr <strong>2009</strong> preisbereinigt<br />
um 5 Prozent ab, stärker als jemals zuvor seit Gründung der Bundesrepublik. Das liegt maßgeblich<br />
an der starken Exportorientierung der deutschen Industrie, die sich dem Einbruch des Welthandels<br />
im Winterhalbjahr 2008/09 nicht entziehen konnte. Im Berichtsjahr fiel die Ausfuhr von<br />
Waren und Dienstleistungen um 197 Mrd. Euro oder gut 17 Prozent geringer aus als 2008. Da<br />
auch die Einfuhr rückläufig war, betrug die rechnerische Wachstumseinbuße durch den Außenhandel<br />
„nur“ 3,0 Prozentpunkte. Die Unternehmen reagierten auf das stark rückläufige Auslandsgeschäft<br />
mit einer drastischen Kürzung ihrer Investitionsausgaben. Allein in Ausrüstungen wurden<br />
43 Mrd. Euro oder ein Fünftel weniger investiert als im Vorjahr. Schließlich verringerten die<br />
Unternehmen bei fallender Nachfrage ihre Lagerbestände, was das Bruttoinlandsprodukt <strong>2009</strong><br />
allein um 0,9 Prozent minderte. Stabilisierend wirkte dagegen der private Konsum. Neben im<br />
Jahresdurchschnitt nahezu unveränderten Verbraucherpreisen und staatlichen Stützungsmaßnahmen<br />
(Umweltprämie) trug dazu in erster Linie die robuste Verfassung des Arbeitsmarkts bei.<br />
Im Jahr <strong>2009</strong> stand dem stärksten Rückgang der Wirtschaftsleistung der geringste Anstieg der<br />
Arbeitslosigkeit in einer Rezession gegenüber. Im Jahresdurchschnitt übertraf die Zahl der registrierten<br />
Arbeitslosen den Vorjahresstand lediglich um 155.000 Personen; die Zahl der Erwerbstätigen<br />
sank nur um 14.000 Personen. Dieses „Beschäftigungswunder“ wurde durch die strukturellen<br />
Verbesserungen am Arbeitsmarkt (Agenda 2010), die damit einhergehende jahrelange Lohnzurückhaltung,<br />
eine beachtliche Arbeitszeitflexibilisierung in der Industrie und nicht zuletzt<br />
durch die massive Inanspruchnahme der Kurzarbeit zu verbesserten Bedingungen ermöglicht.<br />
Ohne die weltweit sehr umfangreichen Maßnahmen von Regierungen und Notenbanken zur<br />
Stützung der Nachfrage und zur Stabilisierung der Finanzmärkte wäre im Jahr <strong>2009</strong> eine echte<br />
„Wirtschaftskrise“ wohl nicht zu verhindern gewesen. Dank dieser Eingriffe blieb es aber bei<br />
einer tiefen Rezession. Und im zweiten Halbjahr <strong>2009</strong> setzte durch die massive staatliche Hilfe in<br />
nahezu allen Regionen der Welt eine moderate Erholung ein. In Deutschland übertraf das Bruttoinlandsprodukt<br />
Ende <strong>2009</strong> das Niveau vom Jahresanfang, dem Tiefpunkt, immerhin um 1,2 Prozent.<br />
Auch an den Finanzmärkten kehrte das Vertrauen im Jahresverlauf allmählich zurück; die zu<br />
Beginn teilweise noch extrem hohen Risikoprämien normalisierten sich. Allerdings sind die wirtschaftspolitisch<br />
Verantwortlichen mit ihren Stützungsmaßnahmen erhebliche Risiken eingegangen.<br />
Über einen längeren Zeitraum können weder die Notenbanken den Kreditinstituten Zentralbankgeld<br />
in großem Umfang und zu Sätzen nahe null Prozent zur Verfügung stellen, ohne eine<br />
Minderung des Geldwertes in Kauf zu nehmen. Noch können die Regierungen über längere Zeit<br />
ihre Verschuldung in einem Tempo wie <strong>2009</strong> ausweiten, ohne dass das Vertrauen in die Solidität<br />
der Staatsfinanzen Schaden nimmt. In Deutschland entstand <strong>2009</strong> ein gesamtstaatliches Defizit<br />
von 79 Mrd. Euro oder 3,3 Prozent gemessen am Bruttoinlandsprodukt, nach einem ausgeglichenen<br />
Haushalt im Jahr zuvor. Damit gehört Deutschland in der Währungsunion, aber auch im Vergleich<br />
mit anderen Industrieländern zu jenen mit dem geringsten Fehlbetrag bezogen auf die<br />
Wirtschaftsleistung.<br />
<strong>BayernLB</strong> . <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2009</strong><br />
› Lagebericht des <strong>BayernLB</strong>-<strong>Konzern</strong>s <strong>Überblick</strong><br />
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