Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW
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5.2 Spritzerentstehung beim Schweißen von Stahl 99<br />
bleibt diese trotz <strong>der</strong> gewaltigen Schmelzbadbewegung weitestgehend r<strong>in</strong>gförmig, siehe<br />
Bild 5.13.<br />
Schmelzbad<br />
lokale Verdampfung<br />
und resultieren<strong>der</strong> Dampfjet<br />
Spritzer<br />
Schmelzeanhäufung<br />
Bild 5.13: Schema <strong>der</strong> Kapillar- und Schmelzbadgeometrie bei Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />
unterhalb v = 5 m/m<strong>in</strong> (l<strong>in</strong>ks). Rechts: Momentaufnahme mit <strong>der</strong> Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitskamera.<br />
Die Spritzer lösen sich an <strong>der</strong> Randzone <strong>der</strong> Kapillare<strong>in</strong>trittsöffnung<br />
ab.<br />
Ebenfalls lässt sich <strong>in</strong> diesem Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeitsbereich e<strong>in</strong>e chaotische Spritzerablösung<br />
beobachten (vgl. Bild 5.10), die vornehmlich an <strong>der</strong> Randzone <strong>der</strong> Kapillare<strong>in</strong>trittsöffnung<br />
stattf<strong>in</strong>det. Der starken Fluktuationen unterliegende Metalldampfjet<br />
korreliert mit <strong>der</strong> kegelförmigen Ablöserichtung <strong>der</strong> Spritzer, welche sich ebenfalls<br />
mit den willkürlich auftretenden Schmelzeanhäufungen um die Kapillare deckt.<br />
Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeiten zwischen v = 6 - 8 m/m<strong>in</strong><br />
Mit zunehmen<strong>der</strong> Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit (v = 6 - 8 m/m<strong>in</strong>) zeigt sich anhand <strong>der</strong><br />
Aufnahmen mit <strong>der</strong> Hochgeschw<strong>in</strong>digkeitskamera, dass die Kapillarrückwand nach<br />
h<strong>in</strong>ten gedrückt wird. E<strong>in</strong>e große Schmelzbadwelle auf <strong>der</strong> Kapillarrückwand ist die<br />
Folge, von <strong>der</strong>en oberem Rand die gerichtete Spritzerablösung stattf<strong>in</strong>det, siehe Bild<br />
5.14. Ausgelöst durch den abströmenden Metalldampf oszilliert die Schmelzbadwelle<br />
vor und zurück und wird <strong>in</strong> periodischen Abständen nach h<strong>in</strong>ten ausgeworfen. Im<br />
Moment <strong>der</strong> Spritzerablösung wird die Schmelzbadwelle „abgebaut“ (Bild 5.14 �),<br />
h<strong>in</strong>gegen baut sie sich bei ihrer Vorwärtsbewegung <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> Kapillare erneut<br />
auf (Bild 5.14 �). Erreicht die Schmelzbadwelle den Bereich <strong>der</strong> Wechselwirkungszone,<br />
versucht sie die Dampfkapillare zu schließen. Allerd<strong>in</strong>gs drückt <strong>der</strong> permanent<br />
von <strong>der</strong> Kapillarfront abströmende Metalldampf die Schmelze <strong>der</strong> Kapillarrückwand<br />
nach h<strong>in</strong>ten und resultiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er erneuten Spritzerablösung.