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Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW

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132 6 Zusammenfassung<br />

bei sehr hohen Leistungsdichten ke<strong>in</strong>e Plasmaabschirmung <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wechselwirkungszone<br />

vorliegt. Aus prozesstechnischer Sicht ist daher ke<strong>in</strong> Schutzgas erfor<strong>der</strong>lich, sofern<br />

e<strong>in</strong>e Oxidation <strong>der</strong> Schweißnaht akzeptiert werden kann. Vielmehr verän<strong>der</strong>t sich<br />

mit <strong>der</strong> Wahl <strong>des</strong> Fokusdurchmessers die Geometrie <strong>der</strong> sich ausbildenden Nahtform,<br />

gleichwohl die aufgeschmolzene Nahtquerschnittsfläche konstant bleibt.<br />

Als Ursache für die erneute Abnahme <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schweißtiefe konnte gezeigt werden, dass<br />

im Bereich von Fokusdurchmessern kle<strong>in</strong>er 200 μm <strong>der</strong> Divergenzw<strong>in</strong>kel <strong>des</strong> fokussierten<br />

<strong>Laser</strong>strahls zusätzlich e<strong>in</strong>en limitierenden Faktor darstellt. Nimmt bei starker<br />

Fokussierung auf beson<strong>der</strong>s kle<strong>in</strong>e Fokusdurchmesser die Divergenz <strong>des</strong> fokussierten<br />

<strong>Laser</strong>strahls deutlich zu, bestimmt diese maßgeblich den radialen Verlauf <strong>der</strong> Isophoten.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e bei Stahlwerkstoffen nähern sich die Form <strong>der</strong> Dampfkapillare sowie<br />

die Begrenzung <strong>des</strong> Schmelzba<strong>des</strong> dem Verlauf <strong>der</strong> Isophoten an. Alum<strong>in</strong>ium<br />

zeigt pr<strong>in</strong>zipiell das gleiche Verhalten, aber aufgrund <strong>der</strong> unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften<br />

ergeben sich an<strong>der</strong>e Nahtformen.<br />

Daraus lässt sich das Potenzial e<strong>in</strong>er guten Fokussierbarkeit zur Erweiterung <strong>der</strong> Prozessgrenzen<br />

bei Fokusdurchmessern unterhalb von 200 μm ableiten. Es wurde gezeigt,<br />

dass <strong>der</strong> Divergenzw<strong>in</strong>kel e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle im Bezug auf die Leistungsdichteverteilung<br />

entlang <strong>der</strong> Strahlpropagationsrichtung spielt. Die Abnahme <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schweißtiefe<br />

kann demnach <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> Verr<strong>in</strong>gerung <strong>des</strong> Divergenzw<strong>in</strong>kels – also <strong>der</strong><br />

Steigerung <strong>der</strong> Fokussierbarkeit – aufgehoben werden.<br />

E<strong>in</strong>en neuen Freiheitsgrad bei <strong>der</strong> Prozessgestaltung ermöglicht neben <strong>der</strong> generellen<br />

Verbesserung <strong>der</strong> Fokussierbarkeit die Steigerung <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>leistung bei gleichzeitigem<br />

Erhalt bester Fokussierbarkeit. Umgesetzt werden kann diese Leistungssteigerung <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er erhöhten E<strong>in</strong>schweißtiefe und Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit. Unter <strong>der</strong> Voraussetzung,<br />

dass <strong>der</strong> Schweißprozess nicht im Übergangsbereich stattf<strong>in</strong>det, lässt sich die<br />

Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit für die untersuchten Materialien bei gleicher E<strong>in</strong>schweißtiefe<br />

verdoppeln. Gleichermaßen wirkt sich e<strong>in</strong>e Leistungssteigerung auf die resultierende<br />

Nahtbreite aus, weshalb sich bei konstanter Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit durch die<br />

Verdopplung <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>leistung die doppelte Querschnittsfläche aufschmelzen lässt.<br />

Das bedeutet, dass die Nahtquerschnittsfläche im Wesentlichen mit <strong>der</strong> Streckenenergie<br />

skaliert, welche das erzeugte Schmelzvolumen bestimmt.<br />

Die Komb<strong>in</strong>ation von e<strong>in</strong>er verbesserten Fokussierbarkeit und e<strong>in</strong>er Steigerung <strong>der</strong><br />

<strong>Laser</strong>leistung wirkt sich überdies positiv auf e<strong>in</strong>e Variation <strong>der</strong> Fokuslage aus. Es<br />

wurde gezeigt, dass die E<strong>in</strong>schweißtiefe bei e<strong>in</strong>er negativen Fokuslage annähernd<br />

gleich bleibt o<strong>der</strong> sogar um bis ca. 30% gesteigert werden kann. Die Verbesserung <strong>der</strong>

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