Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW
Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW
Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
5.1 Prozessporen beim Schweißen von Alum<strong>in</strong>ium 91<br />
e<strong>in</strong>er sofortigen Abnahme <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schweißtiefe bezüglich <strong>der</strong> Fokusnulllage. Die Anzahl<br />
<strong>der</strong> Prozessporen zeigt dabei e<strong>in</strong> zur negativen Fokuslagenvariation vergleichbares<br />
Verhalten. Ihre Anzahl nimmt anfangs deutlich zu, bevor nach dem Überschreiten<br />
e<strong>in</strong>er den Fokussierbed<strong>in</strong>gungen entsprechenden Fokuslage die Porenanzahl wie<strong>der</strong><br />
abnimmt. Bei dem Fokusdurchmesser df = 100 μm wird überdies <strong>der</strong> Kurvenverlauf<br />
durch das Erreichen <strong>der</strong> Schwelle zum Wärmeleitungsschweißen (WLS) bee<strong>in</strong>flusst.<br />
Da sich mit dem Unterschreiten <strong>der</strong> Schwelle ke<strong>in</strong>e Dampfkapillare mehr ausbilden<br />
kann, fällt <strong>in</strong> diesem Bereich die Porenanzahl auf Null ab.<br />
Porenanzahl <strong>in</strong> 1/cm<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
stabiler<br />
Prozess<br />
AlMgSi1<br />
d f = 100 μm<br />
0<br />
0<br />
-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4<br />
Fokuslage <strong>in</strong> mm<br />
WLS<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
E<strong>in</strong>schweißtiefe <strong>in</strong> mm<br />
Porenanzahl <strong>in</strong> 1/cm<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
stabiler Prozess<br />
AlMgSi1<br />
d f = 200 μm<br />
0<br />
0<br />
-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4<br />
Fokuslage <strong>in</strong> mm<br />
Bild 5.6: E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Fokuslage auf die Prozessstabilität beim Schweißen von AlMgSi1<br />
für die Fokusdurchmesser df = 100 μm und df = 200 μm bei e<strong>in</strong>er Leistung von<br />
PL = 6 kW und e<strong>in</strong>er Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit von v = 5 m/m<strong>in</strong>.<br />
Mit dem Fokusdurchmesser 200 μm werden bei negativer Fokuslage die größten E<strong>in</strong>schweißtiefen<br />
mit e<strong>in</strong>em maximalen Tiefengew<strong>in</strong>n von 5% bezüglich <strong>der</strong> Fokuslage<br />
z = 0 mm erzielt. Die dabei entstehenden Nahtformen zeigen e<strong>in</strong>e nahezu identische<br />
Nahtgeometrie. Gleichzeitig wird durch e<strong>in</strong>e Fokuslagenvariation <strong>der</strong> Strahlradius auf<br />
<strong>der</strong> Werkstückoberfläche größer. Demzufolge wird die Kapillaröffnung an <strong>der</strong> Werkstückoberfläche<br />
durch den konvergierenden <strong>Laser</strong>strahl aufgeweitet. Unterstützt durch<br />
den ger<strong>in</strong>gen Divergenzw<strong>in</strong>kel wird e<strong>in</strong> sehr gutes Abströmverhalten <strong>des</strong> Metalldampfes<br />
aus <strong>der</strong> Kapillare ermöglicht. E<strong>in</strong>e Reduktion <strong>der</strong> Porenanzahl im Vergleich zur<br />
Fokusnulllage ist die Folge, weshalb dieser Bereich e<strong>in</strong>e erhöhte Prozessstabilität aufweist<br />
(gekennzeichnet durch die gestrichelten L<strong>in</strong>ien). Analog zur E<strong>in</strong>schweißtiefe<br />
bleibt <strong>in</strong> diesem Fokuslagenbereich die Nahtquerschnittsfläche unverän<strong>der</strong>t, weshalb<br />
dieser Bereich zum Tiefschweißen oberhalb <strong>des</strong> Übergangsbereichs zählt. Die Zunahme<br />
<strong>der</strong> Prozessporen bei positiver Fokuslage ist auf das Erreichen <strong>des</strong> Übergangsbereiches<br />
bei reduzierter E<strong>in</strong>schweißtiefe und gleichzeitig ger<strong>in</strong>gerer Nahtquerschnittsfläche<br />
zurückzuführen.<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
E<strong>in</strong>schweißtiefe <strong>in</strong> mm