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Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW

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3.5 Kapillarausbildung bei e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schweißung 39<br />

Die Überlagerung <strong>der</strong> Kapillarneigung durch den Anstellw<strong>in</strong>kel � hat neben <strong>der</strong> Manipulation<br />

<strong>der</strong> Kapillarfront e<strong>in</strong>en signifikanten E<strong>in</strong>fluss auf die Kapillarrückwand. Zunächst<br />

treffen die Teilstrahlen unabhängig vom Anstellw<strong>in</strong>kel unter e<strong>in</strong>em identischen<br />

E<strong>in</strong>fallsw<strong>in</strong>kel � auf die geneigte Kapillarfront und werden gemäß dem Reflexionsgesetz<br />

gleichermaßen zurückgeworfen. Geometrisch betrachtet neigt sich neben <strong>der</strong> Kapillarfront<br />

auch die Kapillarrückwand analog dem Anstellw<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Bearbeitungsoptik.<br />

Somit treffen je nach Anstellw<strong>in</strong>kel die reflektierten Teilstrahl <strong>in</strong> verschiedenen<br />

Abständen auf die Kapillarrückwand im Bereich <strong>der</strong> entstehenden Austrittsöffnung.<br />

Überlagernde E<strong>in</strong>flüsse wie etwa die <strong>des</strong> abströmenden Metalldampfes f<strong>in</strong>den vorerst<br />

ke<strong>in</strong>e Berücksichtigung. Bei schleppendem Strahle<strong>in</strong>fall treffen die reflektierten Teilstrahlen<br />

1 und 2 auf die geneigte Kapillarrückwand und können zu e<strong>in</strong>er deutlichen<br />

Aufweitung <strong>der</strong> Austrittsöffnung führen. Lediglich Teilstrahl 3 wird an <strong>der</strong> geneigten<br />

Kapillarfront reflektiert und tritt mit dem ihm verbleiben Restanteil an Intensität gemäß<br />

R�I0,3 nach unten aus. E<strong>in</strong>zig Teilstrahl 4 wird direkt durch die freie Kapillaröffnung<br />

ohne Intensitätsverluste transmittiert. H<strong>in</strong>gegen zeigt sich bei positivem Anstellw<strong>in</strong>kel,<br />

dass Teilstrahl 1 gerade noch die Kapillarrückwand streift und somit im Vergleich<br />

zur schleppenden E<strong>in</strong>strahlrichtung wenig Intensität im Bereich <strong>der</strong> Austrittsöffnung<br />

deponiert wird. Während die Teilstrahlen 2 und 3 die Kapillare nach e<strong>in</strong>maliger<br />

Reflexion verlassen, wird Teilstrahl 4 aufgrund <strong>der</strong> <strong>in</strong> Bild 3.8 identischen Kapillargeometrie<br />

(bezüglich <strong>der</strong> Strahlachse) wie<strong>der</strong>um transmittiert.<br />

Welchen E<strong>in</strong>fluss die im oberen Kapillarbereich geneigte Rückwand sowie die deformierte<br />

Austrittsöffnung auf die Stabilität <strong>des</strong> Schweißprozesses haben, wird <strong>in</strong> Kapitel<br />

5.2 ausführlich diskutiert. Darüber h<strong>in</strong>aus wird dort die Auswirkung <strong>des</strong> dynamischen<br />

Drucks vom abströmenden Metalldampf berücksichtigt, <strong>der</strong> durch die Verdampfung an<br />

<strong>der</strong> geneigten Kapillarfront entsteht.<br />

3.5 Kapillarausbildung bei e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schweißung<br />

Ist das Probenmaterial zu dick (e wird größer) und/o<strong>der</strong> die Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

v zu groß (vgl. Bild 3.3), wird die Schwelle zu e<strong>in</strong>er Durchschweißung mit offener<br />

Kapillaraustrittsöffnung nicht mehr erreicht, was zu e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schweißung führt. Basierend<br />

auf modellhaft vere<strong>in</strong>fachten Zusammenhängen zur Kapillarausbildung und <strong>der</strong><br />

Hypothese, dass bei e<strong>in</strong>er großen Oberflächenabsorption die Kapillargeometrie und<br />

vielmehr die Kapillarfront durch das erste Auftreffen <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>strahlung maßgeblich<br />

ausgebildet wird [16], ist die Energiee<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung beim zweiten Auftreffen <strong>des</strong> <strong>Laser</strong>strahls<br />

demnach deutlich ger<strong>in</strong>ger und damit e<strong>in</strong>hergehend se<strong>in</strong>e Auswirkung auf die

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