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Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW

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62 4 Nutzen und Grenzen guter Fokussierbarkeit<br />

geren Fokusdurchmessers wird bei gleichem Abbildungsverhältnis die sich ausbildende<br />

Schweißnaht bei df = 200 μm relativ schlank und tief. Angesichts <strong>der</strong> deutlich kle<strong>in</strong>eren<br />

Rayleighlänge weist die Verdampfungsisophote e<strong>in</strong>e leichte Ausbauchung auf,<br />

welche zu e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gfügigen Verbreiterung im Nahtgrund führt. Während sich die<br />

Nahtform bei negativer Fokuslage kaum verän<strong>der</strong>t, resultiert das über <strong>der</strong> Werkstückoberfläche<br />

liegende Intensitätsmaximum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er deutlichen Abnahme <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schweißtiefe.<br />

Der Fokusdurchmesser 150 μm verhält sich analog zu df = 200 μm (ohne Abbildung).<br />

Dagegen wird durch die Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> Fokusdurchmesser auf 300 μm bzw.<br />

100 μm (df = 75 μm identisch zu df = 100 μm, ohne Abbildung), bei gleichzeitiger Zunahme<br />

<strong>des</strong> Divergenzw<strong>in</strong>kels (gleiches Abbildungsverhältnis), die Rayleighlänge stark<br />

reduziert. Bei e<strong>in</strong>er Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit v = 5 m/m<strong>in</strong> ergibt sich lediglich bei <strong>der</strong><br />

Fokuslage 0 mm bzw. -0,5 mm e<strong>in</strong>e relativ schlanke Naht. Wird mit positiver Fokuslage<br />

gearbeitet, verschiebt sich die Lage <strong>der</strong> maximalen Ausbauchung <strong>der</strong> Isophote <strong>in</strong><br />

Richtung <strong>der</strong> Werkstückoberfläche (siehe Isophoten bei z = 1,0 mm <strong>in</strong> Bild 4.13), was<br />

zu e<strong>in</strong>er Verbreiterung <strong>der</strong> Schweißnaht führt. Bei e<strong>in</strong>er negativen Fokuslage<br />

(z = -1 mm) verschiebt sich die obere Hälfte <strong>der</strong> Ausbauchung <strong>in</strong> das Werkstück, sodass<br />

sich die Schweißnaht an <strong>der</strong> Oberfläche verbreitert. Mit e<strong>in</strong>er weiteren Vergrößerung<br />

<strong>der</strong> negativen Fokuslage (z = -1,5 mm) verschiebt sich die v-förmige Nahtverbreiterung<br />

weiter <strong>in</strong> das Werkstück h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Allerd<strong>in</strong>gs reicht die e<strong>in</strong>gekoppelte Energie<br />

nicht mehr aus, um das Werkstück im Bereich <strong>der</strong> unteren Ausbauchung aufzuschmelzen.<br />

Letztlich kann <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Verdampfungsisophote durch die stärkere Fokussierbarkeit<br />

<strong>des</strong> Faserlasers <strong>der</strong>art bee<strong>in</strong>flusst werden, dass die Ausbauchung vernachlässigbar<br />

kle<strong>in</strong> ist. Es zeichnen sich bei dem Fokusdurchmesser df = 100 μm sehr<br />

schlanke und zugleich tiefe Nähte aufgrund <strong>des</strong> Divergenzw<strong>in</strong>kels von lediglich<br />

�f = 2,9° ab, vgl. Bild 4.13. Erst ab e<strong>in</strong>er negativen Fokuslage von<br />

-1,5 mm wird e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gfügige oberflächennahe Verbreiterung <strong>der</strong> Schweißnaht erkennbar.<br />

Gleichermaßen führt e<strong>in</strong>e positive Fokuslagenverschiebung um 1,5 mm zu<br />

e<strong>in</strong>er sichtbaren Verbreiterung <strong>der</strong> gesamten Schweißnaht.<br />

Die Aussagen zur E<strong>in</strong>schweißtiefe für den Stahlwerkstoff DC04 s<strong>in</strong>d direkt auf die<br />

Alum<strong>in</strong>iumlegierung AlMgSi1 <strong>in</strong> Bild 4.14 übertragbar. Allerd<strong>in</strong>gs wird <strong>der</strong> Kurvenverlauf<br />

durch das Erreichen <strong>der</strong> Schwelle und damit durch den Übergang zum Wärmeleitungsschweißen<br />

bee<strong>in</strong>flusst. Auffällig ist, dass bei den betroffenen Fokusdurchmessern<br />

(df = 75 / 100 / 300 / 600 μm) die geme<strong>in</strong>same Schwelle bei <strong>der</strong> Fokuslage<br />

z = -2 mm bzw. z = 1,5 mm liegt. Der Grund hierfür ist die durch den Divergenzw<strong>in</strong>kel<br />

festgelegte Strahlpropagation. Dadurch wird <strong>der</strong> für den Tiefschweißprozess entscheidende<br />

Quotient aus <strong>Laser</strong>leistung und Strahldurchmesser, <strong>der</strong> so genannte Strahlparameterquotient<br />

[6], bee<strong>in</strong>flusst. Beim Unterschreiten <strong>der</strong> materialspezifischen

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