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Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW

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26 3 Ausbildung <strong>der</strong> Dampfkapillare<br />

komplexen Zusammenhang ausbildende Kapillargeometrie ergibt sich aus e<strong>in</strong>em dem<br />

Kolbenmodell entsprechenden <strong>Laser</strong>bohrprozess [4] komb<strong>in</strong>iert mit <strong>der</strong> Relativbewegung<br />

zwischen <strong>Laser</strong>strahl und Werkstück. Demnach ist die Form <strong>der</strong> Kapillare das<br />

Resultat aus <strong>der</strong> lokalen Überlagerung <strong>der</strong> durch den Bohrprozess verdrängten Kapillarfront<br />

und <strong>der</strong> Verschiebung <strong>des</strong> Werkstücks [11, 12, 13]. Die Kapillarfront wird<br />

senkrecht zu ihrer Oberfläche mit <strong>der</strong> Bohrgeschw<strong>in</strong>digkeit vD <strong>in</strong> das feste Material<br />

„gebohrt“ [14]. Die dadurch resultierende e<strong>in</strong>dimensionale Schmelzbewegung verdrängt<br />

das durch den <strong>Laser</strong>strahl aufgeschmolzene Material lateral nach außen. Die<br />

Bewegung <strong>der</strong> Dampfkapillare durch das Werkstück erfor<strong>der</strong>t den Transport <strong>des</strong> an<br />

ihrer Vor<strong>der</strong>front aufgeschmolzenen Materials h<strong>in</strong> zu ihrer Rückseite. Der dabei dom<strong>in</strong>ierende<br />

Transportmechanismus ist die Schmelzströmung um die Kapillare herum<br />

[8], <strong>der</strong> ebenfalls durch die Bohrgeschw<strong>in</strong>digkeit angetrieben wird. Infolge <strong>des</strong> verr<strong>in</strong>gerten<br />

Strömungsquerschnitts an den Seiten <strong>der</strong> Dampfkapillare übersteigt die dort bei<br />

<strong>der</strong> Umströmung auftretende mittlere Geschw<strong>in</strong>digkeit die Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

und führt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Materialien mit ger<strong>in</strong>ger Temperaturleitfähigkeit zu hohen<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeiten im anschließenden Schmelzbad [8, 9, 11, 15]. Auf die Effekte, die<br />

durch die hohen Strömungsgeschw<strong>in</strong>digkeiten im Schmelzbad hervorgerufen werden,<br />

wird <strong>in</strong> Kapitel 5.2 näher e<strong>in</strong>gegangen. Des Weiteren sollen <strong>in</strong> Kapitel 5.2 die nicht zu<br />

vernachlässigende Wirkungen <strong>des</strong> abströmenden Metalldampfes auf das Schmelzbad,<br />

welcher durch lokale Verdampfungen im Kapillar<strong>in</strong>neren hervorgerufen wird, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Modellvorstellung Berücksichtigung f<strong>in</strong>den.<br />

Dieses Kapitel soll zunächst die grundlegenden Mechanismen <strong>der</strong> Kapillarausbildung<br />

und <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Kapillarvor<strong>der</strong>seite verifizieren, welche aus den Modellvorstellungen<br />

hervorgehen. Liegt <strong>der</strong> Schwerpunkt <strong>der</strong> Modellvorstellung bei e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schweißung<br />

vornehmlich auf <strong>der</strong> Beschreibung durch die Mehrfachreflexion, soll <strong>in</strong><br />

diesem Kapitel näher untersucht werden, <strong>in</strong>wieweit sich dieser Zusammenhang mit<br />

verän<strong>der</strong>ten Prozessparametern wie <strong>Laser</strong>leistung, Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit und Fokusdurchmesser<br />

verhält. Aufgrund <strong>der</strong> Komplexität <strong>der</strong> resultierenden Kapillargeometrie<br />

bei e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>schweißung und vor dem H<strong>in</strong>tergrund den E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> variierenden<br />

Prozessparameter auf die Kapillarvor<strong>der</strong>seite beobachten zu können, ist e<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>fachende<br />

Darstellung <strong>des</strong> Tiefschweißprozesses unabd<strong>in</strong>gbar.<br />

E<strong>in</strong>e dementsprechende Vere<strong>in</strong>fachung liegt vor, wenn lediglich e<strong>in</strong>e Reflexion im<br />

Kapillar<strong>in</strong>neren an <strong>der</strong>en als eben angenommener Vor<strong>der</strong>seite stattf<strong>in</strong>det; diese Voraussetzung<br />

ist bei <strong>der</strong> Durchschweißung e<strong>in</strong>er dünnen Materialprobe mit e<strong>in</strong>em relativ<br />

großen Fokusdurchmesser gegeben [16]. Dennoch müssen für die Ableitung <strong>des</strong> vere<strong>in</strong>fachenden<br />

Modells zur Ausbildung <strong>der</strong> Dampfkapillare <strong>in</strong> Bild 3.1 physikalische

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