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Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW

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52 4 Nutzen und Grenzen guter Fokussierbarkeit<br />

schweißtiefe erzielen, welche allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong> amphorenförmiges Aussehen kennzeichnet.<br />

Die Amphorenform führt <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e im Bereich <strong>der</strong> breitesten Stelle zu e<strong>in</strong>em<br />

ungünstigen Erstarrungsverhalten, was zur Bildung von Heißrissen führt (vgl. Bild<br />

4.5). Neben <strong>der</strong> Nahtform ist die Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit e<strong>in</strong> dom<strong>in</strong>ieren<strong>der</strong> E<strong>in</strong>flussparameter<br />

auf die Heißrissbildung (vgl. df = 100 μm @ FL). E<strong>in</strong> vermehrtes Auftreten<br />

von Heißrissen bei großen Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeiten bzw. kle<strong>in</strong>en Streckenenergien<br />

liegt dar<strong>in</strong> begründet, dass es bei sehr raschem Abkühlen zu unterschiedlichen<br />

Gefügestrukturen und sehr hohen Schrumpfspannungen kommt [26, 27]. Mit dem<br />

Wechsel zum Stablaser und damit zu den Fokusdurchmessern df � 300 μm ergibt sich<br />

e<strong>in</strong>e u-förmige Schweißnaht, die mit steigendem Vorschub <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e v-Form übergeht.<br />

Mit <strong>der</strong> Ausprägung <strong>der</strong> v-Form nimmt die Nahtquerschnittsfläche nach Bild 4.3 ab<br />

und kennzeichnet den Übergangsbereich. Die Naht mit dem größten Aspektverhältnis<br />

wird wie bei den Stahlwerkstoffen mit dem Faserlaser bei df = 100 μm erzielt. Die<br />

Abnahme <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schweißtiefe <strong>in</strong>folge <strong>der</strong> Fokusdurchmesserreduktion (df � 75 μm)<br />

wird durch e<strong>in</strong>e oberflächennahe Aufweitung <strong>der</strong> Naht kompensiert.<br />

Trotz <strong>der</strong> grundlegend unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften <strong>der</strong> Werkstoffe<br />

hat sich gezeigt, dass sich die Nahtformen mit den Fokussierbed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>systeme<br />

beschreiben lassen. Bei den Fokusdurchmessern df � 300 μm wird alle<strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Fokusfläche die entscheidende Rolle an <strong>der</strong> Nahtformung zugeschrieben. H<strong>in</strong>gegen<br />

treten mit den Fokusdurchmessern 75 μm und 100 μm sowie 150 μm und 200 μm bei<br />

vergleichbaren E<strong>in</strong>schweißtiefen identische Nahtformen auf. Wie Tabelle 4.1 zeigt, ist<br />

bei diesen Fokusdurchmesserpaarungen das bei <strong>der</strong> Fokussierung verwendete Abbildungsverhältnis<br />

und damit <strong>der</strong> Divergenzw<strong>in</strong>kel <strong>des</strong> fokussierten <strong>Laser</strong>strahls gleich.<br />

Bei <strong>der</strong> Verwendung <strong>des</strong> Faserlasers wird e<strong>in</strong>zig das Abbildungsverhältnis <strong>der</strong> Bearbeitungsoptik<br />

variiert. Damit e<strong>in</strong>hergehend verän<strong>der</strong>n sich die Nahtform und die erreichbare<br />

E<strong>in</strong>schweißtiefe. Offensichtlich spielt bei solch starken Fokussierungen<br />

(df � 200 μm) nicht nur <strong>der</strong> Fokusdurchmesser son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> dazugehörige Divergenzw<strong>in</strong>kel<br />

e<strong>in</strong>e essentielle Rolle für die resultierende E<strong>in</strong>schweißtiefe.<br />

L<strong>in</strong>ien konstanter Intensität (Isophoten)<br />

Die sich durch die Fokussierbed<strong>in</strong>gungen ergebende Form <strong>des</strong> Strahls def<strong>in</strong>iert die<br />

L<strong>in</strong>ien konstanter Intensität, die so genannten Isophoten. Basierend auf <strong>der</strong> Annahme,<br />

dass sie für die Nahtausbildung von großer Bedeutung s<strong>in</strong>d [28], wird <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei<br />

Stahlwerkstoffen davon ausgegangen, dass die Begrenzung <strong>des</strong> Schmelzba<strong>des</strong> mit <strong>der</strong><br />

Form <strong>der</strong> Dampfkapillare (kle<strong>in</strong>en Diffusionslänge aufgrund ger<strong>in</strong>ger Temperaturleitfähigkeit)<br />

und damit den Isophoten e<strong>in</strong>hergeht. Da sich die Isophoten entlang <strong>der</strong>

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