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Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW

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5.2 Spritzerentstehung beim Schweißen von Stahl 123<br />

Die vorigen Ergebnisse haben gezeigt, dass die Fokuslage bei konstanter Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

e<strong>in</strong>e kapillarbestimmende Größe ist und damit die Stabilität <strong>der</strong> Kapillarrückwand<br />

sowie den Ablösew<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Spritzer entscheidend bee<strong>in</strong>flusst. Letztlich<br />

hängt die Spritzerablösung im Wesentlichen von <strong>der</strong> Neigung <strong>der</strong> Kapillarfront ab. Die<br />

Kapillargeometrie und vielmehr <strong>der</strong>en Neigung lässt sich näherungsweise mit Hilfe<br />

<strong>des</strong> Strahldurchmessers auf <strong>der</strong> Werkstückoberseite und maßgeblich anhand <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schweißtiefe<br />

gemäß Gleichung (3.8) bestimmen, da diese <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e bei Stahlwerkstoffen<br />

mit dem Verlauf <strong>der</strong> Isophoten e<strong>in</strong>hergeht (vgl. Bild 4.13). Die resultierende<br />

E<strong>in</strong>schweißtiefe ist <strong>in</strong> Bild 5.33 (l<strong>in</strong>ks) dem Ablösew<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Spritzer als Funktion<br />

<strong>der</strong> Fokuslage gegenübergestellt und zeigt das bekannte Verhalten aus Kapitel 4.1.3.<br />

Demnach lässt sich die E<strong>in</strong>schweißtiefe durch die Verschiebung <strong>der</strong> Fokuslage unter<br />

die Werkstückoberseite um bis zu 10% gegenüber z = 0 mm steigern. Gleichzeitig<br />

nimmt <strong>der</strong> Ablösew<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Spritzer ab und erreicht bei maximaler E<strong>in</strong>schweißtiefe<br />

se<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>imalwert. Dieser spiegelbildliche Verlauf zwischen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schweißtiefe<br />

und dem Ablösew<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Spritzer lässt sich gleichermaßen bei dem Fokusdurchmesser<br />

df = 400 μm beobachten (ohne Abbildung).<br />

Ablösew<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Spritzer <strong>in</strong> °<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

d f = 200 μm<br />

v = 7 m/m<strong>in</strong><br />

30<br />

2<br />

20<br />

10<br />

P L = 4 kW<br />

Ablösew<strong>in</strong>kel<br />

P L = 6 kW<br />

Ablösew<strong>in</strong>kel 1<br />

E<strong>in</strong>schweißtiefe E<strong>in</strong>schweißtiefe<br />

0<br />

0<br />

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4<br />

Fokuslage <strong>in</strong> mm<br />

6<br />

E<strong>in</strong>schweißtiefe <strong>in</strong> mm<br />

Ablösew<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Spritzer <strong>in</strong> °<br />

5<br />

4<br />

3<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

v v = = 7 7 m/m<strong>in</strong><br />

m/m<strong>in</strong><br />

P P L = 4 kW<br />

P L = 6 kW<br />

P L ��<br />

v = 5 m/m<strong>in</strong><br />

P L = 6 kW<br />

d f = 200 μm<br />

v ��<br />

0<br />

0 1 2 3 4 5 6<br />

E<strong>in</strong>schweißtiefe <strong>in</strong> mm<br />

Bild 5.33: Ablösew<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Spritzer sowie resultierende E<strong>in</strong>schweißtiefe bei variieren<strong>der</strong><br />

Fokuslage und <strong>Laser</strong>leistung für df = 200 μm (l<strong>in</strong>ks). Rechts: L<strong>in</strong>earer Zusammenhang<br />

zwischen dem Ablösew<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Spritzer und <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schweißtiefe.<br />

Die Symmetrie zwischen <strong>der</strong> E<strong>in</strong>schweißtiefe und dem Ablösew<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Spritzer wird<br />

durch das l<strong>in</strong>eare Verhalten <strong>in</strong> Bild 5.33 (rechts) bestätigt. Infolge e<strong>in</strong>er Erhöhung <strong>der</strong><br />

<strong>Laser</strong>leistung von PL = 4 kW auf PL = 6 kW wird bei gleicher Fokuslage und Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

e<strong>in</strong>e größere E<strong>in</strong>schweißtiefe erreicht und damit e<strong>in</strong>hergehend<br />

<strong>der</strong> Ablösew<strong>in</strong>kel <strong>der</strong> Spritzer reduziert, vgl. Bild 5.33 (l<strong>in</strong>ks). Demzufolge wird die<br />

geme<strong>in</strong>same Ausgleichsgerade parallel nach rechts verschoben (durchgezogene L<strong>in</strong>ie<br />

mit vollen Datenpunkten). Die E<strong>in</strong>schweißtiefe wird gleichzeitig durch die Vorschub-

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