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Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW

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6 Zusammenfassung 133<br />

Fokussierbarkeit wirkt sich auch hier vor allem dann positiv aus, wenn <strong>der</strong> Divergenzw<strong>in</strong>kel<br />

weiter reduziert wird und den Bereich e<strong>in</strong>er unverän<strong>der</strong>lichen E<strong>in</strong>schweißtiefe<br />

erweitert. E<strong>in</strong>e gleichzeitige Erhöhung <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>leistung führt bei e<strong>in</strong>er negativen<br />

Fokuslage neben e<strong>in</strong>er Verschiebung <strong>der</strong> maximalen E<strong>in</strong>schweißtiefe zu e<strong>in</strong>er deutlichen<br />

Aufweitung <strong>des</strong> Prozessfensters. Somit kann <strong>der</strong> Arbeitsbereich, <strong>in</strong> dem sich Ungenauigkeiten<br />

<strong>der</strong> Handhabungstechnik weniger stark auswirken und die E<strong>in</strong>schweißtiefe<br />

nicht maßgeblich reduziert wird, um e<strong>in</strong>en Faktor von ungefähr drei für den jeweiligen<br />

Fokusdurchmesser <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>er Leistungsverdopplung vergrößert werden.<br />

Die Vorteile <strong>der</strong> besseren Fokussierbarkeit sowie die Gültigkeit von Skalierungsgesetzten<br />

s<strong>in</strong>d eng mit den Prozessformen <strong>des</strong> <strong>Laser</strong>strahlschweißens verbunden. Der<br />

Übergang von <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Prozessform zur an<strong>der</strong>en wird als Schwelle bezeichnet, welche<br />

sich mit kle<strong>in</strong>er werdendem Fokusdurchmesser <strong>in</strong> Richtung ger<strong>in</strong>gerer <strong>Laser</strong>leistungen<br />

verschiebt. Beim Schweißen von Alum<strong>in</strong>iumlegierungen steigt beim Überschreiten<br />

<strong>der</strong> Schwelle die E<strong>in</strong>schweißtiefe aufgrund <strong>der</strong> Kapillarausbildung sprunghaft<br />

an, wodurch <strong>der</strong> Tiefschweißprozess charakterisiert wird. Stahlwerkstoffe verhalten<br />

sich im Wesentlichen wie Alum<strong>in</strong>iumlegierungen, jedoch ergeben sich aufgrund<br />

<strong>der</strong> unterschiedlichen Werkstoffeigenschaften etwas an<strong>der</strong>e Verhältnisse. Demnach<br />

liegt die Schwelle für den Tiefschweißprozess bei e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>eren Strahlparameterquotienten<br />

als bei <strong>der</strong> Alum<strong>in</strong>iumlegierung. Die Ausbildung <strong>der</strong> Dampfkapillare erfolgt<br />

bereits bei e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Aspektverhältnis, weshalb <strong>der</strong> E<strong>in</strong>koppelgrad bzw. das<br />

spezifische Schmelzvolumen vergleichsweise ger<strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d. Mit steigendem Aspektverhältnis<br />

nimmt <strong>der</strong> E<strong>in</strong>koppelgrad zunächst stark zu, was sich direkt auf das spezifische<br />

Schmelzvolumen auswirkt, bevor er schlussendlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Sättigung übergeht. Der<br />

Bereich <strong>des</strong> Tiefschweißprozesses mit e<strong>in</strong>em vergleichsweise ger<strong>in</strong>gen E<strong>in</strong>koppelgrad<br />

wird als Übergangsbereich bezeichnet. Für e<strong>in</strong>en sicheren und effizienten Tiefschweißprozess<br />

sollte demzufolge nicht nur die Schwelle son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong> Übergangsbereich<br />

überschritten werden. Für e<strong>in</strong>e fundierte Aussage hierzu eignen sich am<br />

besten das spezifische Schmelzvolumen bzw. <strong>der</strong> Prozesswirkungsgrad.<br />

E<strong>in</strong> weiterer Schwerpunkt <strong>der</strong> Arbeit wurde auf die Stabilisierung <strong>des</strong> Schweißprozesses<br />

gelegt. Trotz langjähriger Forschung konnte das Auftreten von Prozessporen <strong>in</strong><br />

Alum<strong>in</strong>iumwerkstoffen bzw. Schmelzbadauswürfe beim <strong>Laser</strong>tiefschweißprozess von<br />

Stahlwerkstoffen nicht vollständig vermieden werden. Ausgehend von dieser Problemstellung<br />

wurden die jeweiligen Entstehungsmechanismen <strong>der</strong> material- und laserspezifischen<br />

Nahtfehler e<strong>in</strong>erseits mit anschließenden Röntgenaufnahmen an<strong>der</strong>erseits mit<br />

zeitlich hochauflösenden Highspeed-Kameras visualisiert. Aufbauend auf diesen Beo-

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