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Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW

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5.2 Spritzerentstehung beim Schweißen von Stahl 117<br />

senkrechten Strahle<strong>in</strong>fall impulsiv nach h<strong>in</strong>ten gedrückt und hat e<strong>in</strong>e große Schmelzbadwelle<br />

zur Folge. Vergleichbar mit dem Antriebsmechanismus zur Spritzerentstehung<br />

aus Bild 5.14 (Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeiten zwischen v = 6 - 8 m/m<strong>in</strong>), f<strong>in</strong>det<br />

<strong>der</strong>en gerichtete Ablösung am oberen Rand <strong>der</strong> Schmelzbadwelle statt. Angetrieben<br />

durch den abströmenden Metalldampf oszilliert diese vor und zurück und wird <strong>in</strong> periodischen<br />

Abständen nach h<strong>in</strong>ten ausgeworfen. Im Moment <strong>der</strong> Spritzerablösung wird<br />

die Kapillarrückwand nach h<strong>in</strong>ten gedrückt und damit die Schmelzbadwelle abgebaut,<br />

allerd<strong>in</strong>gs baut sie sich bei ihrer Vorwärtsbewegung <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> Kapillare erneut<br />

auf. Der permanent von <strong>der</strong> Kapillarfront abströmende Metalldampf wirkt <strong>der</strong><br />

Schmelzbadwelle entgegen und resultiert <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er erneuten Spritzerablösung. Durch<br />

e<strong>in</strong>e stetige Steigerung <strong>des</strong> Anstellw<strong>in</strong>kels <strong>in</strong> schleppen<strong>der</strong> Richtung nehmen die Größe<br />

<strong>der</strong> Schmelzbadwelle und <strong>der</strong> Spritzerauswurf zusehends zu. Bei zu großem Anstellw<strong>in</strong>kel<br />

(� 0°)<br />

Entgegen dem richtet sich die geneigte Kapillarfront mit zunehmend stechendem<br />

Strahle<strong>in</strong>fall und konstanten Prozessparametern nach Gleichung (3.7) auf, bis diese<br />

senkrecht steht. E<strong>in</strong>e weitere Steigerung <strong>des</strong> Anstellw<strong>in</strong>kels hat e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> Vorschubrichtung<br />

nach vorn ausgebildete Kapillare (� < 0°) zur Folge. Analog zum senkrechten<br />

Strahle<strong>in</strong>fall zeigt die Kapillare<strong>in</strong>trittsöffnung e<strong>in</strong>e deutliche Verlängerung. Der senkrecht<br />

von <strong>der</strong> Kapillarfront abströmende Metalldampf unterstützt mit zunehmend stechen<strong>der</strong><br />

Strahlanstellung die Aufweitung <strong>der</strong> Kapillare<strong>in</strong>trittsöffnung und hat e<strong>in</strong>e erhöhte<br />

Stabilität <strong>der</strong> Kapillarrückwand zur Folge, sodass diese ke<strong>in</strong>en signifikanten<br />

Fluktuationen unterliegt. Dies wirkt sich gleichermaßen auf das angrenzende<br />

Schmelzbad aus, welches weitestgehend frei von auftretenden Oszillationen ist. E<strong>in</strong>e<br />

damit beachtliche Reduktion <strong>der</strong> Spritzerablösung an <strong>der</strong> Kapillarrückwand ist die Folge,<br />

wie sie bereits <strong>in</strong> Bild 5.24 zu sehen ist.<br />

Diskussion<br />

Vergleichbar zu dem Antriebsmechanismus <strong>der</strong> Spritzerentstehung <strong>in</strong> Abhängigkeit<br />

<strong>der</strong> Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit lässt sich gleichermaßen aus <strong>der</strong> Umorientierung <strong>der</strong><br />

Bearbeitungsoptik e<strong>in</strong> Szenario ableiten, bei dem <strong>der</strong> senkrecht von <strong>der</strong> Kapillarfront<br />

abströmende Metalldampf e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle spielt. Der dynamische Druck <strong>des</strong><br />

Metalldampfjets übt dann e<strong>in</strong>en vergleichbaren Druck auf die Kapillarrückwand aus<br />

und kann sie leicht verformen, wenn sich h<strong>in</strong>ter dieser e<strong>in</strong> flüssiges Volumen wie das<br />

Schmelzbad bef<strong>in</strong>det. Obwohl sich die Kapillare bezüglich <strong>der</strong> Vertikalen �(�) im un-

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