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Laser in der Materialbearbeitung Forschungsberichte des IFSW

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90 5 Schweißnahtqualität<br />

e<strong>in</strong> starkes Aufblähen <strong>der</strong> Kapillare durch Verdrängungen <strong>der</strong> Schmelze ermöglicht,<br />

ist die Folge. Überlagert wird das Schmelzbad von Schmelzströmungen, welche die<br />

Kapillarwand zusätzlich <strong>des</strong>tabilisieren und e<strong>in</strong> Abschnüren <strong>der</strong> Kapillare begünstigen.<br />

Erst mit e<strong>in</strong>er <strong>Laser</strong>leistung von PL � 4 kW können e<strong>in</strong>koppelbed<strong>in</strong>gte und thermische<br />

Verluste weitestgehend ausgeschlossen werden, weshalb dieser Bereich das Verlassen<br />

<strong>des</strong> Übergangsbereiches kennzeichnet. Neben <strong>der</strong> weiteren Abnahme <strong>des</strong> spezifischen<br />

Schmelzvolumen bei konstanter E<strong>in</strong>schweißtiefe (t = 4,5 mm) und damit e<strong>in</strong>hergehend<br />

e<strong>in</strong>er gerichteten Schmelzbewegung kann die dazu notwendige Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

gesteigert werden. E<strong>in</strong>e Erhöhung <strong>der</strong> Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit wirkt sich<br />

direkt auf den dynamischen Druck <strong>des</strong> abströmenden Metalldampfes aus, welcher den<br />

Verdampfungsprozess beschreibt (vgl. Ausbildung <strong>der</strong> Dampfkapillare <strong>in</strong> Kapitel 3.3<br />

sowie [60]). Damit nimmt <strong>der</strong> Verdampfungsdruck zu und wirkt den Schließungskräften<br />

und somit <strong>der</strong> Oberflächenspannung an <strong>der</strong> Grenzfläche von schmelzflüssigem zu<br />

gasförmigem Aggregatzustand an <strong>der</strong> Kapillarrückwand entgegen. So führt neben <strong>der</strong><br />

höheren Verdampfungsrate die aufgezogene Dampfkapillare zu e<strong>in</strong>er Steigerung <strong>der</strong><br />

Prozessstabilität und somit zu e<strong>in</strong>er Abnahme <strong>der</strong> Prozessporen.<br />

5.1.2 E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Fokuslage<br />

Der E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Fokuslage auf die sich ausprägende Naht bei <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>leistung<br />

PL = 6 kW wurde <strong>in</strong> Kapitel 4.1.4 e<strong>in</strong>gehend behandelt. Durch die Verschiebung <strong>der</strong><br />

Fokuslage <strong>in</strong> Strahlpropagationsrichtung än<strong>der</strong>n sich <strong>der</strong> Verlauf <strong>der</strong> Isophoten und<br />

gleichermaßen die Form <strong>der</strong> Dampfkapillare. Kapitel 5.1.1 hat gezeigt, dass bei Fokusdurchmessern<br />

df � 200 μm die Prozessstabilität maßgeblich durch den Divergenzw<strong>in</strong>kel<br />

und damit durch die Kapillargeometrie bestimmt wird. Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />

zeigt Bild 5.6 die Auswirkung <strong>der</strong> Fokuslagenverschiebung bei den Fokusdurchmessern<br />

df = 200 μm und 100 μm auf die Prozessporenanzahl je Schweißnahtlänge (Maß<br />

für die Prozessstabilität) und die dabei erzielte E<strong>in</strong>schweißtiefe.<br />

Bei beiden Fokusdurchmessern führt e<strong>in</strong>e negative Fokuslage bei nahezu unverän<strong>der</strong>ter<br />

E<strong>in</strong>schweißtiefe zu e<strong>in</strong>er reduzierten Anzahl <strong>der</strong> Prozessporen (jeweils bezogen auf<br />

z = 0 mm). Während sich dieses Verhalten bei dem Fokusdurchmesser df = 200 μm bis<br />

zu e<strong>in</strong>er Fokuslage von z = -3 mm fortsetzt, ist bei df = 100 μm ab z < -1,5 mm e<strong>in</strong>e<br />

Zunahme <strong>der</strong> Porenanzahl bezüglich <strong>der</strong> Fokusnulllage zu beobachten. Während die<br />

E<strong>in</strong>schweißtiefe mit zunehmend negativer Fokuslage stetig abnimmt, zeigt sich bei <strong>der</strong><br />

Porenanzahl zunächst e<strong>in</strong>e deutliche Zunahme bevor diese ab z < -2,75 mm ebenfalls<br />

abnimmt. Dagegen führt e<strong>in</strong>e positive Fokuslage bei beiden Fokusdurchmessern zu

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