13.02.2013 Aufrufe

Textbuch zur Auslandsakademie Afrique en ... - Cusanuswerk

Textbuch zur Auslandsakademie Afrique en ... - Cusanuswerk

Textbuch zur Auslandsakademie Afrique en ... - Cusanuswerk

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

t<strong>en</strong>s d<strong>en</strong> gemeinsam<strong>en</strong> Plan einer „New<br />

Partnership for Africa’s Developm<strong>en</strong>t“. Dies<strong>en</strong><br />

ursprünglich<strong>en</strong> fünf Gründungsstaat<strong>en</strong><br />

hat sich seitdem die große Mehrzahl der<br />

afrikanisch<strong>en</strong> Staat<strong>en</strong> angeschloss<strong>en</strong>. Auch<br />

Kamerun ist NePAD eb<strong>en</strong>falls beigetret<strong>en</strong>.<br />

Die NePAD Initiative greift die Ziele der<br />

Mill<strong>en</strong>nium Developm<strong>en</strong>t Goals der Vereint<strong>en</strong><br />

Nation<strong>en</strong> auf, formuliert aber weiter<br />

geh<strong>en</strong>de Entwicklungsvision<strong>en</strong> und bietet<br />

darüber hinaus d<strong>en</strong> Industriestaat<strong>en</strong> ein<strong>en</strong><br />

konkret<strong>en</strong> Entwicklungspakt an. Die Gründer<br />

der NePAD verort<strong>en</strong> die Ursach<strong>en</strong> der<br />

Probleme Afrikas im Erbe des Kalt<strong>en</strong><br />

Kriegs und der Kolonialzeit, in der fehl<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

Integration Afrikas in die Globalisierung<br />

sowie im Missmanagem<strong>en</strong>t und der<br />

Korruption vieler Regierung<strong>en</strong><br />

vor Ort. Das Anlieg<strong>en</strong> NePADs<br />

liegt vor diesem Hintergrund<br />

darin, die Beziehung Afrikas zu<br />

d<strong>en</strong> Industriestaat<strong>en</strong> des Nord<strong>en</strong>s<br />

grundleg<strong>en</strong>d zu transformier<strong>en</strong><br />

und zu einer Partnerschaft<br />

unter Gleich<strong>en</strong> weiterzu<strong>en</strong>twickeln.<br />

Grundlage dieser<br />

Partnerschaft ist ein gemeinsames<br />

Ziel: Die nachhaltige Entwicklung<br />

Afrikas nicht als ein<br />

wohltätiger Akt der Barmherzigkeit,<br />

sondern als wechselseitige<br />

Besserstellung und Beitrag zu<br />

globaler Sicherheit und Prosperität.<br />

Bereits die Pläne Mbekis und<br />

Wades hatt<strong>en</strong> für eine „Afrikanische<br />

Strategie für die Globalisierung“<br />

geworb<strong>en</strong>, bei der die Hauptverantwortung<br />

für Afrikas Zukunft in erster Linie von d<strong>en</strong><br />

Afrikanern übernomm<strong>en</strong> wird. Analog<br />

erk<strong>en</strong>nt NePAD explizit an, dass es zunächst<br />

einmal Aufgabe der afrikanisch<strong>en</strong> Staat<strong>en</strong><br />

selbst – und nicht der international<strong>en</strong> Politik<br />

– sei, sich d<strong>en</strong> gemeinsam<strong>en</strong> Herausforderung<strong>en</strong><br />

zu stell<strong>en</strong>. In diesem Sinne fokussiert<br />

NePAD auf eine Reihe von Prinzipi<strong>en</strong>,<br />

der<strong>en</strong> wichtigste gute Regierungsführung<br />

(good governance), afrikanische „ownership“,<br />

Partizipation der Bevölkerung sowie<br />

regionale und kontin<strong>en</strong>tale Integration<br />

umfass<strong>en</strong> und die durch ein<strong>en</strong> differ<strong>en</strong>ziert<strong>en</strong><br />

Entwicklungsplan erreicht werd<strong>en</strong> soll<strong>en</strong>.<br />

Maßnahm<strong>en</strong> und Entwicklungsplan<br />

NePADs Entwicklungsplan sieht zahlreiche<br />

mittel- und langfristige Maßnahm<strong>en</strong> im<br />

politisch<strong>en</strong> und wirtschaftspolitisch<strong>en</strong><br />

Bereich vor, um Demokratie und wirtschaft-<br />

Die nachhaltige Entwicklung<br />

Afrikas ist<br />

kein wohltätiger Akt<br />

der Barmherzigkeit,<br />

sondern eine wechselseitige<br />

Besserstellung<br />

und Beitrag zu globaler<br />

Sicherheit und Prosperität.<br />

liche Entwicklung in Afrika voranzubring<strong>en</strong>.<br />

Im Fokus liegt eine Verbesserung der<br />

wirtschaftspolitisch<strong>en</strong> Rahm<strong>en</strong>bedingung<strong>en</strong>.<br />

Um die afrikanisch<strong>en</strong> Länder für nationale<br />

und insbesondere für internationale<br />

Investor<strong>en</strong> attraktiver zu gestalt<strong>en</strong>, bemüht<br />

man sich um eine Sicherung makro-ökonomischer<br />

Stabilität, die Schaffung eines effizi<strong>en</strong>t<strong>en</strong><br />

und transpar<strong>en</strong>t<strong>en</strong> Kapitalmarktes<br />

sowie um die Gewährung von Rechtssicherheit.<br />

Im politisch<strong>en</strong> Bereich werd<strong>en</strong> Reform<strong>en</strong><br />

angestrebt, um auf regionaler und kontin<strong>en</strong>taler<br />

Eb<strong>en</strong>e Konfliktpräv<strong>en</strong>tionsmechanism<strong>en</strong><br />

zu etablier<strong>en</strong> und demokratische<br />

Grundordnung<strong>en</strong> zu fördern. Im Sinne von<br />

good governance gilt es zudem, nationale<br />

und lokale staatliche Institution<strong>en</strong><br />

zu stärk<strong>en</strong> und die Einbindung<br />

der Zivilgesellschaft sinnvoll<br />

zu <strong>en</strong>twickeln.<br />

Eine besondere Neuerung<br />

stellt ein innovatives Informations-<br />

und Kontroll-Instrum<strong>en</strong>t<br />

dar. Der so g<strong>en</strong>annte „African<br />

Peer Review Mechanism“<br />

(APRM) zielt auf die Etablierung<br />

eines Systems wechselseitiger<br />

Kontrolle: Um nach inn<strong>en</strong><br />

wie auß<strong>en</strong> ihrem Engagem<strong>en</strong>t<br />

für Rechtsstaatlichkeit und<br />

Demokratie eine größere Glaubwürdigkeit<br />

zu verleih<strong>en</strong>, hab<strong>en</strong><br />

die Staats- und Regierungschefs<br />

der beteiligt<strong>en</strong> Länder verabredet,<br />

sich anhand von Bericht<strong>en</strong><br />

ausgewählter Expert<strong>en</strong> gemeinschaftlich im<br />

Hinblick auf die Einhaltung der selbst auferlegt<strong>en</strong><br />

Grundsätze wechselseitig zu überwach<strong>en</strong>.<br />

NePAD in d<strong>en</strong> Aug<strong>en</strong> der Kritiker<br />

Die an NePAD beteiligt<strong>en</strong> Länder hab<strong>en</strong><br />

sich im gemeinsam<strong>en</strong> Entwicklungsplan<br />

ehrgeizige Ziele gesetzt. Um diese d<strong>en</strong> Mill<strong>en</strong>nium<br />

Developm<strong>en</strong>t Goals <strong>en</strong>tlehnt<strong>en</strong> Ziele<br />

zu erreich<strong>en</strong>, b<strong>en</strong>ötig<strong>en</strong> die NePAD-Staat<strong>en</strong><br />

ein jährliches Wirtschaftswachstum von<br />

sieb<strong>en</strong> Proz<strong>en</strong>t. Die Reaktion der Weltöff<strong>en</strong>tlichkeit<br />

auf diese Pläne fiel sehr unterschiedlich<br />

aus. Europäische Union und die<br />

G8-Staat<strong>en</strong> begrüßt<strong>en</strong> NePAD mit der Hoffnung<br />

auf mehr Demokratie und Entwicklung<br />

in Afrika. Kritiker seh<strong>en</strong> in diesem<br />

Vorhab<strong>en</strong> jedoch nicht viel mehr als ein<strong>en</strong><br />

neuerlich<strong>en</strong> Versuch, höhere Entwicklungsgelder<br />

zu bezieh<strong>en</strong>. Angesichts der <strong>zur</strong>ückhalt<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />

Position der NePAD geg<strong>en</strong>über<br />

dem schwel<strong>en</strong>d<strong>en</strong> Konflikt in Simbabwe<br />

111

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!