Textbuch zur Auslandsakademie Afrique en ... - Cusanuswerk
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48<br />
Sprachlos in Nairobi<br />
Postkoloniale Literatur in Afrika<br />
von SVEN WEBER<br />
ie „Theorie des Postkolonialismus“<br />
beinhaltet Diskussion<strong>en</strong> über Them<strong>en</strong>komplexe<br />
verschied<strong>en</strong>ster Art:<br />
Migration, Sklaverei, Unterdrückung,<br />
Widerstand, Geschichte, Philosophie und<br />
Sprache. Weiterhin werd<strong>en</strong> die grundleg<strong>en</strong>d<strong>en</strong><br />
Praktik<strong>en</strong> des Sprech<strong>en</strong>s und Schreib<strong>en</strong>s<br />
behandelt, durch die all die g<strong>en</strong>annt<strong>en</strong><br />
Aspekte <strong>en</strong>tsteh<strong>en</strong>.<br />
Betrachtet man jed<strong>en</strong> Them<strong>en</strong>komplex<br />
für sich alleine, so kann keiner d<strong>en</strong> Begriff<br />
„postkolonial“ erschöpf<strong>en</strong>d beschreib<strong>en</strong>,<br />
zusamm<strong>en</strong> jedoch bild<strong>en</strong> sie die komplexe<br />
Struktur dieser Disziplin, die unter anderem<br />
in Geschichtswiss<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong>, der politisch<strong>en</strong><br />
Theorie, sowie d<strong>en</strong> Literaturwiss<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong><br />
beheimatet ist. D<strong>en</strong> Anspruch, das<br />
No!<br />
I will not still my voice!<br />
I have<br />
Too much claimif<br />
you see me looking at books coming to your house<br />
or walking in the sun<br />
know that I look for fire!<br />
I have learnt<br />
from books dear fri<strong>en</strong>d<br />
of m<strong>en</strong> dreaming and living<br />
and hungering in a room without a light<br />
who could not die since death was far too poor<br />
who did not sleep to dream, but dreamed to change the world!<br />
And so<br />
if you see me<br />
looking at your hands<br />
list<strong>en</strong>ing wh<strong>en</strong> you speak<br />
marching in your ranks<br />
you must know<br />
I do not sleep to dream, but dream to change the world.<br />
Martin Carter 1<br />
Phänom<strong>en</strong> „Postkolonialismus“ erschöpf<strong>en</strong>d<br />
zu erklär<strong>en</strong>, kann dieser Aufsatz nicht<br />
hab<strong>en</strong> – eine kurze Einführung in einige<br />
postkoloniale Fragestellung<strong>en</strong> der Literaturwiss<strong>en</strong>schaft<strong>en</strong><br />
soll die Tür zu diesem oft<br />
widersprüchlich diskutiert<strong>en</strong> Them<strong>en</strong>komplex<br />
ein<strong>en</strong> Spalt breit öffn<strong>en</strong> und d<strong>en</strong> interessiert<strong>en</strong><br />
Leser zum Weiterles<strong>en</strong> motivier<strong>en</strong>.<br />
Sprache ist ein fundam<strong>en</strong>taler Aspekt<br />
des postkolonial<strong>en</strong> Diskurses, da der Kolonialisierungsprozess<br />
selber mit der Sprache<br />
beginnt. Die Macht des Imperialismus gipfelt<br />
in der Festlegung der Amtssprache und<br />
stellt das wirksamste Instrum<strong>en</strong>t kultureller<br />
Kontrolle dar. Sprache liefert uns die Wörter,<br />
mit der die Welt verstand<strong>en</strong> werd<strong>en</strong>