Textbuch zur Auslandsakademie Afrique en ... - Cusanuswerk

kerung und deren Annahme des Islams.
Somit konnten sie große Ebenen bis hin zu
den Graslandschaften des Adamaoua-Hochplateaus
im Zentrum besiedeln. Die Nachfahren
der Eroberer von einst spielen heutzutage
eine wichtige Rolle als Viehzüchter,
Großgrundbesitzer, Transportunternehmer
und Politiker. Auch die Sprache, das Fulfulde,
stellt, ohne Amtssprache zu sein, eine
wichtige Alternative zum Französisch als
sprachenübergreifendes Kommunikationsmittel
dar. Trotzdem existieren im Vergleich
zu den sesshaften Fulbe noch nomadisch
lebende Rinderhirten, die Fulbe-Mbororo.
Ein weiteres zahlenmäßig großes und mit
einer Vormachtstellung im sozialen, wirtschaftlichen
und administrativen Bereich
behaftetes Volk sind die Haussa. Ihre Sprache,
das Haussa, ist wie das Fulfulde Han-
delssprache in Westafrika. Auch sie spielten
eine wichtige Rolle bei der Verbreitung des
Islams. Die Angehörigen der Haussa sind
insbesondere als Handwerker und Fernhändler
tätig.
An den Ufern der Flüsse Logone und
Chari, im äußersten Norden des Landes,
leben die Choa-Araber und die Kotoko. Vor
allem in letzter Zeit flammen immer wieder
alte Animositäten bezüglich des Landbesitzes
als auch der Bodennutzungsformen zwischen
diesen Ethnien auf. Diese führen zu
gewalttätigen Auseinandersetzungen. Die
Choa-Araber sind Muslime, welche als Tierzüchter
und Händler tätig sind. Hingegen
leben die christlichen Kotoko als Fischer
und Bauern. Weitere islamische Ethnien
des Nordens sind z.B. die Mousgoum oder
die Massa.
Abbildung 1: Verteilung
der Völker Kameruns
und der dominierenden
Sprachen aus
Fuchs, 2004 et al.
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