Textbuch zur Auslandsakademie Afrique en ... - Cusanuswerk
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Licht in die Dunkelheit<br />
Missionarsgeschichte(n) Kameruns<br />
von RALF GERETSHAUSER<br />
ie viel schleich<strong>en</strong>der Finsternis<br />
hat die kleine Flamme widerstand<strong>en</strong>,<br />
die wir vor nun etwas w<strong>en</strong>iger<br />
als 25 Jahr<strong>en</strong> aus Europa hierher mitgebracht<br />
hab<strong>en</strong>! Wie viel<strong>en</strong> dunkl<strong>en</strong> Gefahr<strong>en</strong><br />
aus dem Inner<strong>en</strong> hat sie getrotzt! Wie viel<br />
Licht hat sie bis in die äußerst<strong>en</strong> Winkel<br />
Kameruns gebracht, wie viele schwarze Seel<strong>en</strong><br />
erleuchtet! Und nun scheint sie zu erlösch<strong>en</strong>,<br />
erstickt von d<strong>en</strong> Schatt<strong>en</strong>, die uns<br />
aus Europa erreicht hab<strong>en</strong>.<br />
Der Anfang<br />
Unter ander<strong>en</strong> Umständ<strong>en</strong> wäre ich sehr<br />
geehrt von der Anfrage des „Sterns von<br />
Afrika“ angesichts meines nah<strong>en</strong>d<strong>en</strong> silbern<strong>en</strong><br />
Missionarsjubiläums, als einziger noch<br />
„Duala ist dunkel, sehr dunkel –<br />
schwarz wie der Tod. Aber gepries<strong>en</strong><br />
sei Gott; das Evangelium, welches wir<br />
bring<strong>en</strong>, ist imstande, diese Finsternis<br />
zu vertreib<strong>en</strong>, wie groß sie auch sein mag.“<br />
Alfred Saker<br />
Dieser fiktive Bericht wurde Br. Robert Ulrich, P.S.M. in d<strong>en</strong> Mund gelegt.<br />
Er starb im Alter von 44 Jahr<strong>en</strong> am 4. September 1915 nach knapp 25 Jahr<strong>en</strong><br />
missionarischer Tätigkeit und wurde als letzter deutscher Missionar seiner<br />
Zeit auf kamerunschem Bod<strong>en</strong> beigesetzt. Der letzte aktive deutsche<br />
Missionar unter deutscher Kolonialherrschaft wurde am 5. Mai 1916 aus<br />
Kamerun vertrieb<strong>en</strong>.<br />
in Kamerun verblieb<strong>en</strong>er Missionar der<br />
erst<strong>en</strong> Gesandtschaft ein<strong>en</strong> Artikel für all<br />
die treu<strong>en</strong> Leser zu verfass<strong>en</strong>, die uns durch<br />
unsere jahrelange Tätigkeit hindurch so<br />
wohlwoll<strong>en</strong>d unterstützt hab<strong>en</strong>. Im Blicke<br />
auf die jetzige Lage, scheint mir in dies<strong>en</strong><br />
Zeil<strong>en</strong> etwas Abschließ<strong>en</strong>des zu lieg<strong>en</strong>. Ich<br />
will trotzdem versuch<strong>en</strong> meine Trauer über<br />
die aktuell<strong>en</strong> Geschehnisse zu vergess<strong>en</strong><br />
und mit Freude über das Erreichte bericht<strong>en</strong>.<br />
D<strong>en</strong> erst<strong>en</strong> Funk<strong>en</strong> der Froh<strong>en</strong> Botschaft<br />
bracht<strong>en</strong> die Babtist<strong>en</strong>missionare J. Clarke<br />
und Dr. G.K. Prince nach Kamerun. Sie<br />
war<strong>en</strong> vorher auf der Insel Jamaika tätig<br />
gewes<strong>en</strong> und einige ihrer Schützlinge, die<br />
dort in Sklaverei lebt<strong>en</strong>, hatt<strong>en</strong> sie<br />
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