13.02.2013 Aufrufe

Textbuch zur Auslandsakademie Afrique en ... - Cusanuswerk

Textbuch zur Auslandsakademie Afrique en ... - Cusanuswerk

Textbuch zur Auslandsakademie Afrique en ... - Cusanuswerk

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

der Selbstversorgung. Kaum 15 % werd<strong>en</strong><br />

auf dem Endverbrauchermarkt angebot<strong>en</strong>.<br />

Produkte wie Weiz<strong>en</strong> und Milch werd<strong>en</strong><br />

zum Grossteil aus dem Ausland bezog<strong>en</strong>.<br />

Diese Grundnahrungsmittelproduktion<br />

und der Reichtum des Landes an Obst und<br />

Gemüse präg<strong>en</strong> die kamerunsche Küche.<br />

Wie in d<strong>en</strong> meist<strong>en</strong> afrikanisch<strong>en</strong> Ländern<br />

umfasst der Speiseplan vor allem Gemüse-,<br />

Bohn<strong>en</strong>- und Lins<strong>en</strong>gerichte. Fleisch und<br />

Fisch werd<strong>en</strong> zumeist nur als Geschmacksanreicherung<br />

und würz<strong>en</strong>de Beigabe zu<br />

Sauc<strong>en</strong> oder Ragouts verw<strong>en</strong>det. Soß<strong>en</strong><br />

und Ragouts werd<strong>en</strong> ihrerseits mit Reis,<br />

Couscous oder Foufou serviert. Jamswurzel,<br />

Maniok und Banan<strong>en</strong> sind ferner sehr<br />

beliebt. Als Nachspeise di<strong>en</strong><strong>en</strong> tropische<br />

Früchte wie Mangos und Papayas.<br />

Zum Erlebnis einer Kamerun-Reise<br />

gehört es, sich mit der einheimisch<strong>en</strong><br />

Küche vertraut zu mach<strong>en</strong>. Unter Gourmets<br />

ist Kamerun bekannt für Pili-Pili, Plantains,<br />

Yams, Ndolé, Beignets, Foufou, Bongo<br />

Chopi, Poisson braisée und Le Miondo.<br />

Regionale Spezialität<strong>en</strong><br />

Im Nord<strong>en</strong> kann man Antilope sowie Hirsegerichte<br />

in großer Vielfalt probier<strong>en</strong>. Aus<br />

Hirse wird in diesem Landesteil sogar Bier<br />

gebraut und Wein gemacht.<br />

Zu d<strong>en</strong> Spezialität<strong>en</strong> des Süd<strong>en</strong>s gehör<strong>en</strong><br />

Garnel<strong>en</strong> (besonders in Kribri und Douala)<br />

sowie Fischgerichte in zahlreich<strong>en</strong> Variation<strong>en</strong>.<br />

In Douala serviert man mit Vorliebe<br />

„Ndolè“, ein Gemüse, das an Spinat erinnert<br />

und zusamm<strong>en</strong> mit Erdnüss<strong>en</strong>, Öl und<br />

Kräutern angemacht wird und zu Fleisch<br />

oder Fisch (insbesondere zu Garnel<strong>en</strong> oder<br />

Schellfisch) gereicht wird.<br />

„Le n’domba“ ist die Spezialität Yaoundés.<br />

Le n’domba ist ein Schmorgericht mit<br />

Fleisch bzw. Fisch und Kräutern, das in<br />

Banan<strong>en</strong>blättern serviert wird. Ferner<br />

beliebt ist „Le bobolo“, ein Gelee aus gegärtem<br />

Maniok, das mit Blättern der Banan<strong>en</strong>staude<br />

umhüllt wird.<br />

An der Küste isst man mit Vorliebe<br />

geschmort<strong>en</strong> Fisch (Steinbutt, Scholle)<br />

sowie gegrillte Garnel<strong>en</strong>spieße.<br />

Im Ost<strong>en</strong> sind vor allem Couscous, Mais<br />

und Hühnch<strong>en</strong> auf dem Speiseplan präs<strong>en</strong>t.<br />

Ess<strong>en</strong> in der Familie<br />

Gäste zu bewirt<strong>en</strong> ist in Afrika Teil des<br />

gesellschaftlich<strong>en</strong> Leb<strong>en</strong>s. Ess<strong>en</strong> ist dabei<br />

mehr als nur Nahrungsaufnahme. Mahlzeit<strong>en</strong><br />

sind Gemeinschaftshandlung<strong>en</strong>. Mit der<br />

144<br />

kamerunsch<strong>en</strong> Küche wird man daher am<br />

ehest<strong>en</strong> vertraut, w<strong>en</strong>n man als Gast zum<br />

Ess<strong>en</strong> bei einer Familie eingelad<strong>en</strong> ist. Dies<br />

ist ein besonderes Zeich<strong>en</strong> der Gastfreundschaft.<br />

In dörflich<strong>en</strong> Region<strong>en</strong> sitzt man im<br />

Kreis und isst mit der Hand aus einer<br />

gemeinsam<strong>en</strong> Schüssel, wobei der Gast die<br />

best<strong>en</strong> Stücke erhält. Zunächst werd<strong>en</strong> die<br />

Gerichte im Nam<strong>en</strong> Gottes oder der Vorfahr<strong>en</strong><br />

gesegnet. Die Ältest<strong>en</strong> und sodann<br />

die Männer werd<strong>en</strong> als erste bedi<strong>en</strong>t. Erst<br />

danach ess<strong>en</strong> die Frau<strong>en</strong> mit d<strong>en</strong> Kindern.<br />

Ist man als Gast eingelad<strong>en</strong>, sollte man höflich<br />

das Ess<strong>en</strong> selbst dann annehm<strong>en</strong> und<br />

verzehr<strong>en</strong>, w<strong>en</strong>n man nicht hungrig ist. Fehl<strong>en</strong>der<br />

Hunger wird als ein Zeich<strong>en</strong> von<br />

Krankheit gewertet.<br />

Befindet man sich in dörflich<strong>en</strong> Region<strong>en</strong><br />

im Landesinnern, komm<strong>en</strong> Fleisch und<br />

Fisch nur selt<strong>en</strong> auf d<strong>en</strong> Tisch. Fleisch und<br />

Fisch sind rar und werd<strong>en</strong> nur bei besonder<strong>en</strong><br />

Anläss<strong>en</strong> zubereitet.<br />

Frau<strong>en</strong> übernehm<strong>en</strong> oftmals in Kamerun,<br />

wie in d<strong>en</strong> meist<strong>en</strong> Subsahara-Staat<strong>en</strong>,<br />

die Verantwortung für die Ernährung der<br />

Familie. Das beinhaltet sowohl d<strong>en</strong> Anbau<br />

von Obst und Gemüse als auch die Zubereitung<br />

des Ess<strong>en</strong>s. Rezepte werd<strong>en</strong> dabei<br />

mündlich von G<strong>en</strong>eration zu G<strong>en</strong>eration<br />

weitergegeb<strong>en</strong> und sind variabel. G<strong>en</strong>aue<br />

M<strong>en</strong>g<strong>en</strong>angab<strong>en</strong> werd<strong>en</strong> nicht befolgt.<br />

Die Küche befindet sich zumeist außerhalb<br />

des Hauses, getr<strong>en</strong>nt von d<strong>en</strong> Schlafund<br />

Wohnplätz<strong>en</strong>, in einem gesondert<strong>en</strong><br />

Gebäude. Dabei wird traditionellerweise in<br />

einem groß<strong>en</strong> Kochtopf über off<strong>en</strong>em Feuer<br />

gekocht.<br />

Ess<strong>en</strong> außer Haus<br />

Im Land verstreut findet man kleine<br />

Restaurants, sog<strong>en</strong>annte Circuits bzw.<br />

Chantiers. Sie biet<strong>en</strong> auf der Speisekarte<br />

an, was die Region und der jahreszeitlich<br />

bedingte Markt aufweis<strong>en</strong>. Dies ist zumeist<br />

eine Auswahl von zwei bis drei Speis<strong>en</strong>. Die<br />

Ausstattung in d<strong>en</strong> Lokal<strong>en</strong> ist in der Regel<br />

sehr einfach, manchmal sitzt man im Frei<strong>en</strong><br />

in klein<strong>en</strong> Hinterhöf<strong>en</strong> oder unter strohgedeckt<strong>en</strong><br />

Boukarous. Die Ess<strong>en</strong>szeit<strong>en</strong> lieg<strong>en</strong><br />

mittags zwisch<strong>en</strong> 12 und 15h, ab<strong>en</strong>ds ab<br />

19:30h. Nur selt<strong>en</strong> wird bis in die späte<br />

Nacht hinein gegess<strong>en</strong>.<br />

In d<strong>en</strong> einfacher<strong>en</strong> Lokal<strong>en</strong> isst man in<br />

Kamerun z. T. auch mit d<strong>en</strong> Händ<strong>en</strong>. Dabei<br />

Rostock<br />

ist es üblich nur die rechte Hand zu b<strong>en</strong>utz<strong>en</strong>,<br />

da die linke als unrein gilt.<br />

G<strong>en</strong>erell wird in Kamerun viel gegrillt, Stefan<br />

meist auf der Straße und bis spät in die<br />

Nacht. Das Grillgut besteht aus Hühnch<strong>en</strong> FOTO

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!