Textbuch zur Auslandsakademie Afrique en ... - Cusanuswerk

egierungsabhängiger Institutionen hervor.
Südwind beklagt: „So hat zum Beispiel der
Bildungssektor in den vergangenen Jahren
enorme Einbußen im Primar- und im
Sekundarbereich hinnehmen müssen. Die
Reallöhne im öffentlichen Sektor sind um
die Hälfte gesunken. Eltern müssen Schulgeld
für ihre Kinder zahlen[…] Die gesundheitliche
Versorgung verschlechtert sich
zusehends."
Südwind ist am Forum Kamerun beteiligt,
das als regierungsunabhängige „Koordinierungsstelle
die Beteiligung von Hilfswerken
und sonstigen Kamerun-Initiativen
an einer erfolgreichen Umsetzung der
HIPC-Beschlüsse“ fördern möchte. Als
„erfolgreich“ wird dabei verstanden, wenn
die „wichtigen Entscheidungsträger in
Deutschland (BMZ, KfW, GTZ, BMF), [auf]
die Forderungen der kamerunischen Partner
für eine effektive Entschuldung im Sinne
der Armen“ eingehen. Neben dem Bistum
Limburg, Brot für die Welt, dem Evangelischen
Entwicklungsdienst, Misereor und
den ev. Kirchen von Westfalen und des
Rheinlands ist dabei sogar der Kirchenkreis
Witzenhausen und neben Südwind auch
Snowball auf deutscher Seite aktiv. In
Kamerun beteiligen sich vor allem der
Yaoundé Club, eine Initiative der Fédération
des Eglises et Missions Evangéliques du
Cameroun und weitere kirchliche Träger
(z.B. Justice et Paix). Die Kirchen spielen
eine wichtige Rolle: Sie gehören zu den
wenigen Organisationen mit einem nationalen
Wirkungsbereich und versuchen den
Gesundheits- und Bildungsbedürfnissen
der Armen nachzukommen.
Das Auswärtige Amt wie auch das Ministerium
für Zusammenarbeit haben Kamerun
als „Schwerpunktland“ eingestuft. Das
BMZ sieht den größten Handlungsbedarf
im Gesundheitssektor, auch Kamerun leidet
unter einer hohen HIV-Infektions-Rate. Für
eine nachhaltige Entwicklung soll, wie
bereits erwähnt, gerade im Tourismus
gesorgt werden. Daneben muss die immer
noch teils autokratisch organisierte Verwaltungsstruktur
dezentralisiert und demokratisiert
werden.
Fußball und die politische Lage
Der politischen und demokratischen Entwicklung
und einer Stärkung bürgerlichen
Engagements sieht sich auch die Friedrich-
Ebert-Stiftung verpflichtet, die als einzige
deutsche politische Stiftung in Kamerun
über ein Büro verfügt.
Weit mehr noch als in Deutschland ist
Fußball in Afrika auch eine politische Disziplin.
Gewinnt die Nationalmannschaft, so
gewinnt auch das Regime. Gerade autokratische
Regime ohne Entwicklungserfolge
setzen auf diesen Faktor (Kamerun unter
Biya, Nigeria unter Militärdiktator Abacha).
Während nun diese Staaten als verschlossen
und korrupt, in der Weltpolitik dabei
wenig gelten, zeigte sich wiederum beim
Fußball, dass manchmal alles ganz anders
kommt: 2002 trat erstmals ein Afrikaner bei
der Wahl zum FIFA-Präsidenten an: Issa
Hayatou. Wenngleich er aus einer einflussreichen
Familie im durchaus von Korruption
durchdrungenen Kamerun kommt, so
gilt er selbst als sehr integer. Gerade dafür
ist die FIFA wiederum nicht bekannt und so
wurde wenig verwunderlich, aber doch ironischerweise
nicht Hayatou sondern Sepp
Blatter Fußball-Präsident. Im Vorfeld wurden
aber wohl nicht wenige (auch afrikanische)
Verbände von dessen Vorzügen erst
noch „überzeugt".
Quellen
· Deutschland offiziell
bundesregierung.de, AA, BMZ, BMF, BMBF,
BMWA
· dt. Botschaft Yaoundé
www.jaunde.diplo.de
· dt. off. Entwicklungszusammenarbeit
GTZ, DED
· Goethe-Institut Yaoundé
www.goethe.de/ins/cm/yao
· Landeskundliche Informationen von inwent
www.inwent.org/v-ez/lis/kameru
· Africome-Special der bpb
www.bpb.de/themen/2MDWSY,0,Afrika.html
· alle Kontakte zwischen D und CAM
www.laenderkontakte.de/kamerun
· AfricAvenir
www.africavenir.com
· Dt. Übersee-Institut / Afrika-Studien
www.duei.de/iak/show.php
· Forum Kamerun bei Suedwind
www.suedwind-institut.de/3-013_fs.htm
· Cameroon-Spotlight von Africasounds
www.africasounds.com/cameroon_spotlight_2002.htm
· Mount Cameroon Ecotourism Organisation
www.mcbcclimbe.org/mc_ecotourism.shtml
· die Spieler der dt. Fußball-Ligen
www.homecourt.de/weltfussball
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