Textbuch zur Auslandsakademie Afrique en ... - Cusanuswerk

Berliner Radio Multikulti. Jay Rutledge,
Redakteur beim Zündfunk des Bayerischen
Rundfunks, kann dabei als Organisater des
Urban African Sounds-Festival in München
regelrecht als Botschafter gelten. Und so
schreibt auch africasounds.com in seinem
Spotlight: „There is a wide variety of music
from Cameroon, however until recently it
was unavailable outside of Cameroon, particularly
on CD format. If one were lucky,
they might find a handful of Makossa
releases, but little else. Styles such as Ben
Skin, Assiko and Bikutsi, which are popular
within Cameroon and provide some of the
more interesting listening experiences, just
could not be found. The result: the music
buying public has been largely unaware of
these music styles and a generalization
about Cameroon music has wrongly emerged
– that it all sounds like Makossa.“
Schüleraustausch
Deutschland ist in Kamerun sehr beliebt, da
die Kolonialvergangenheit vor allem noch
in offenbar sehr soliden Bauten zu finden
ist und von daher etwas verklärt erscheint.
Nicht zuletzt der Ruf des deutschen Bildungssystems
(zumindest im Ausland) füllt
außerordentlich viele Sprachkurse. Da das
hochverschuldete Kamerun nicht alle Studienrichtungen
anbietet, müssen viele Schulabgänger
zwangsläufig ihr Land zum Studieren
verlassen. Die deutschen Universitäten
werden bei den kameruner Studenten
immer beliebter. An der FU Berlin bilden
sie schon die größte Ausländergruppe.
„Die Zahl der Deutschschüler in Kamerun
beträgt mittlerweile 150 000 (die meisten
mit dem Fach Deutsch in Afrika) und
laut einer Verlautbarung des kamerunischen
Erziehungsministeriums unterrichten
zur Zeit fast 1000 Lehrer das Fach Deutsch
in Kamerun. Seit 1997 hat die Universität
Jaunde I das Promotionsrecht für Germanistik.
[…] Die Zahl der derzeit an deutschen
Hochschulen studierenden Kameruner hat
sich auf über 5000 erhöht. Das Goethe-Institut
in Jaunde erfreut sich großer Beliebtheit.“
So beschreibt es die Deutsche Botschaft
in Yaoundé.
Die finanzielle Situation in Kamerun
lässt keine nationale Kulturpolitik zu und so
sind die jungen Künstler des Landes auf die
Unterstützung durch die ausländischen Kulturinstitute
angewiesen. Viele erfolgreiche
Künstler wandern aus – allein schon wegen
der Sprache oft nach Frankreich. Aber auch
in Deutschland schaffen es Künstler auf diesem
Wege zu öffentlicher Aufmerksamkeit.
Am bekanntesten könnte dabei Bathelemy
Toguo sein, der u.a. an der Kunstakademie
Düsseldorf studierte und es zu einer Ausstellung
im Ludwig Museum in Köln brachte.
Im Bereich der Forschung gibt es ebenfalls
Kooperatione einiger Hochschulen in
Deutschland über entsprechende Afrika-
Institute (z.B. kooperiert Bayreuth mit
Buea), umfangreiche Publikationen findet
man beim Institut für Afrika-Kunde im
Deutschen Übersee-Institut in Hamburg.
Die Stiftung AfricAvenir versucht den
Brückenschlag von Douala nach Berlin,
wobei sie sich vor allem um ein gestärktes
afrikanisches Selbstbewusstsein im Zuge
einer „Afrikanischen Renaissance“
bemüht. Dazu gehört die Erforschung der
Geschichte, aber auch die Analyse der
Gegenwart und auch der Austausch von
Studenten zwischen Deutschland und
Kamerun.
An der Uni Tübingen gründeten 1994
Medizin- und Pharmaziestudenten aus
Kamerun Camfomedics (Cameroonian
Forum for the Medical Sciences), das sich
um Reintegration seiner Mitglieder nach
ihrer Rückkehr, um wissenschaftliche Kontakte
und eine Stimme bei internationalen
Organisationen bemüht. Wie diese Initiative
gibt es eine Vielzahl wohl eher unbekannter
Vereine, die weniger auf offiziellen
Kooperatione als auf dem persönlichen Einsatz
kamerunischer Studenten in Deutschland
aufbauen.
Auch die Fußballer sind schon längst
zum begehrten Austauschobjekt geworden.
Der berühmteste Club dürfte dabei Canon
Yaoundé sein. Die meisten Legionäre sind
wohl wegen der engeren Beziehungen vor
allem in Frankreich zu finden, aber auch in
beiden Bundesligen spielen einige Kameruner
(Thimothée Atouba, Hamburger SV,
Blaise Mamoum, Waldhof Mannheim,
Mohammadou Idrissou, Hannover 96,
Samuel Ipoua, LR Ahlen, Lucien Mettomo,
Kaiserslautern).
Trikot des Anstoßes:
Der Einteiler
von Puma
79