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para uma leitura não-biográfica da obra de mário de sá-carneiro

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polissema 7 2007 143<br />

vorzufin<strong>de</strong>n sind. Dabei sollen ebenfalls Verbindungen von Verblexemen mit<br />

<strong>de</strong>rselben o<strong>de</strong>r mit an<strong>de</strong>ren Wortkategorien näher erläutert wer<strong>de</strong>n.<br />

Schlüsselwörter: Kontrastive Linguistik; Wortbildung; Verbalkomposition;<br />

Partikelverben<br />

1. Allgemeines zum Phänomen <strong>de</strong>r Wortbildung<br />

Sprachen sind keine statischen Gebil<strong>de</strong>, und <strong>da</strong>her ist es problematisch verstärkt,<br />

einen vollständigen Wortschatz zu <strong>de</strong>finieren. WEINRICH erläutert, <strong>da</strong>ss „<strong>de</strong>r<br />

Wortschatz einer natürlichen Sprache kein stabiles abgegrenztes Inventar [bil<strong>de</strong>t],<br />

son<strong>de</strong>rn [dieser] ist einer beständigen Umgestaltung durch die Sprecher <strong>de</strong>r<br />

Sprachgemeinschaft unterworfen“ 1 . Die Sprache ist <strong>de</strong>mnach ein sich ständig wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>s<br />

Gebil<strong>de</strong>, welches durch Sprachzeichen erweitert o<strong>de</strong>r reduziert wird. Die Erweiterung<br />

und die Reduzierung einer Sprache sind zwei fun<strong>da</strong>mentale Prozesse, die voneinan<strong>de</strong>r<br />

abzugrenzen sind.<br />

Die Reduzierung <strong>de</strong>s Wortschatzinventars ist <strong>da</strong>s Resultat von Benennungen, die<br />

auβer Gebrauch geraten; Bezeichnungen für beispielsweise Gegenstän<strong>de</strong>, Sachverhalte,<br />

etc., die nicht mehr Bestandteil <strong>de</strong>s alltäglichen Lebens sind, verschwin<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Zeit<br />

aus <strong>de</strong>r Alltagssprache o<strong>de</strong>r geraten aus <strong>de</strong>r Mo<strong>de</strong>.<br />

Im Gegensatz <strong>da</strong>zu steht <strong>da</strong>s kontinuierliche Bedürfnis <strong>de</strong>r Erweiterung <strong>de</strong>s<br />

Wortschatzes; dieses Bedürfnis ist <strong>da</strong>s Ergebnis <strong>de</strong>r sich ständig wan<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>n Welt mit<br />

neuen Gegenstän<strong>de</strong>n, neuen Handlungsweisen, verän<strong>de</strong>rte Zusammenhänge und<br />

Strukturen im alltäglichen Leben, etc. Nach FLEISCHER/ BARZ „[entstehen neue<br />

Nominationseinheiten] unter <strong>de</strong>m Druck gesellschaftlicher Bedürfnisse <strong>de</strong>r Kognition<br />

und Kommunikation durch <strong>da</strong>s Zusammenwirken semantischer und formativstruktureller<br />

1 WEINRICH (1993), S. 913

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