fightback05
fightback05
fightback05
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
23<br />
▸Abb.2 Karl Schmitt ▸Abb.3 Lena Duggen ▸Abb.4 Yorck Alexander Mayer ▸Abb.5 Manfred Kleine-Hartlage ▸Abb.6 Christopher v. Mengersen<br />
Berliner Wahlkampf und<br />
Kandidat_innen<br />
Den großen Einstand hatte „Pro Deutschland“ in Berlin<br />
mit der 3. Bundesversammlung der Partei (diese findet<br />
jährlich statt) am 17. Juli 2010 im Rathaus Schöneberg.<br />
Den rund 80, vor allem aus Köln angereisten Anhänger_innen<br />
(u.a. Filip Dewinter und Bart Debie vom<br />
belgischen „Vlaams Belang“, Jacques Cordonnier<br />
von Alsace d’abord), standen gut 1000 Gegendemonstrant_innen<br />
gegenüber. Der Landesverband bestand<br />
zu diesem Zeitpunkt aus: Gary Beuth (Landesvorsitzender,<br />
2009-2011 als Beisitzer im Bundesvorstand),<br />
Lars Seidensticker, Oliver Ackermann, Dr. Andreas<br />
Graudin („Studienzentrum Weikersheim“), Manfred<br />
Rouhs, Patrik Brinkmann, Manfred Müller (2009-<br />
2011 als Beisitzer im Bundesvorstand), Marcel Stapke<br />
(2009-2011 als Beisitzer im Bundesvorstand) und<br />
Michael Kucherov (2009-2011 als Beisitzer im Bundesvorstand).<br />
Am 19. August 2010 wurde das Hauptstadtbüro von<br />
„Pro Deutschland“ in der Allee der Kosmonauten 28<br />
(gegenüber vom Arbeitsamt Marzahn-Hellersdorf)<br />
eingeweiht (mittlerweile ein paar Ecken weiter in die<br />
Alte Rhinstraße 16 verzogen). Es folgten Schlappen mit<br />
einer Pro-Sarrazin-Kundgebung am 3. Oktober 2010 auf<br />
dem Breitscheidplatz und zwei Wochen danach eine<br />
Kundgebung mit sieben Teilnehmenden gegen einen<br />
islamistischen Prediger in Neukölln.<br />
Aber hinter den Kulissen waren sie erfolgreicher. Es<br />
gab offenbar Freundschaftstreffen mit dem zerfaserten<br />
extrem rechten Lager außerhalb der Berliner NPD.<br />
Die seit Jahren schwächelnden Republikaner und DVU<br />
boten sich an, um die vakanten Funktionärsposten<br />
aufzufüllen. Zusammen mit den Wahlkampftechniken<br />
von „Pro Deutschland“ witterte das miefige Milieu um<br />
die Reinickendorfer REPs ein wenig Morgenluft.<br />
Auf dem Weg zur „Handlungsfähigkeit“ wurden nebenbei<br />
noch einige wenig erfolgreiche Flyeraktionen<br />
(z.B. gegen den EU-Beitritt der Türkei und gegen den<br />
Ausbau einer Flüchtlingsunterkunft am Schöneberger<br />
Ufer) und Kundgebungen (erinnert sei hier an die<br />
Mahnwache zur Einführung des Bundesstaats Preußen Ende Februar 2011) durchgeführt.<br />
Im Mittelpunkt der Parteiarbeit stand im Vorfeld der Wahlen die Gründung<br />
von Kreisverbänden in allen Berliner Bezirken – am besten öffentlichkeitswirksam<br />
und im jeweiligen Rathaus. Das klappte – auch mit gerichtlicher Hilfe – in den<br />
wenigsten Fällen.<br />
Der erste Kreisverband von „Pro Deutschland“ wurde am 29. Oktober 2010 im Rathaus<br />
Neukölln unter massivem Polizeischutz gegründet und bestand aus folgenden<br />
Personen: Oliver Ackermann (Geschäftsführer von Ackermann Immobilien GmbH),<br />
Gunter Picht, Bernd Stottmann, Arnold Bellack, Carsten Otto (Bundestagwahlkandidat<br />
2013) und Hans-Joachim Stricker.<br />
Die nächste Kreisverbandsgründung in Tempelhof-Schöneberg fand schon wieder<br />
unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Gewählt wurden am 12. Februar 2011 Peter<br />
Warnst (REP und für 2013 pro-Bundestagskandidat), Marco Senftleben, Horst<br />
Schmidt, Felix Volck, Heidrun Scharbach und Gerhard Ihlow.<br />
Auch in Charlottenburg-Willmersdorf wurde ohne Protest am 26. Februar 2011 der<br />
Kreisverband mit prominenten Republikanern besetzt: Günter Czichon (2011-2012<br />
Schatzmeister von „Pro-Deutschland“ und als Beisitzer im Bundesvorstand), Reinhard<br />
Haese (Ex-Vorsitzender der Republikaner in Berlin, 2011-2012 Beisitzer im Bundesvorstand<br />
von „Pro“ und Dauerredner bei „Pro“-Veranstaltungen), Frank Wieczorek<br />
und Werner Rönnfeldt. Größere Aufmerksamkeit kam nur der Gründung<br />
im Rathaus Steglitz-Zehlendorf am 4. März 2011 mit rund 500 Gegendemonstranten<br />
zu gute: Andreas Graudin, Marieluise Jeschke (REP), Alexander Papenfuß,<br />
Norbert Korr, Philipp Fritzsche, Leonard von Löhneysen, Bernd Schernitzky<br />
und Günter Blume. Die Sitzung war gleichzeitig eine Mitgliederversammlung des<br />
gesamten Landesverbandes, auf der ein neuer Landesvorstand und die Landeswahlliste<br />
zusammengestellt wurde: Patrik Brinkmann (Landesvorsitz), Dr. Friedrich<br />
Lautemann (Pressesprecher), Hans-Georg Lerche, Lars Seidensticker, Carsten<br />
Otto, Ludmilla Pütsch (2011-2012 Beisitzerin im Bundesvorstand von pro), Dr. Andreas<br />
Graudin, Mario Malonn (seit 2011 Beisitzer im Bundesvorstand von pro) und<br />
Manfred Schlender. Nach einem Monat trat Brinkmann als Landesvorsitzender<br />
wieder zurück, weil er mitbekommen hatte, dass Alexander Schlesinger (KV-Mitte)<br />
schwul ist und in der NPD war. Der im Tiergarten wohnhafte Schlesinger ist Admin<br />
bei dem neonazistischen Webradio „nationales-radio.com“.<br />
Am 5. März 2011 kamen in Spandau folgendende Personen zusammen: Mario Malonn,<br />
Carsten Otto, Samia Burchardt, Manfred Richter, Siegfried Braun und<br />
Martin Dudda. Am gleichen Tag im Bezirk Mitte: Alexander Schlesinger (ex-NPD),<br />
Günter Billstein, Roland Jalowy, Tilmann Walter, Marco Pintore, Siegfried<br />
Schlegel, Martin Medenwaldt, Harald Bensen, Oskar Karelle, Daniel Kindler<br />
und Jörg Bertram. Schlesinger ist schon wieder ausgetreten, weil er den Führungsstil<br />
Seidenstickers unerträglich fand.<br />
Am 19. März 2011 folgte der Lichtenberger Kreisverband mit einer kleinen Sensation:<br />
Torsten Meyer, bisher für die NPD (eigentlich DVU-Mitglied) in der Bezirksverordnetenversammlung,<br />
war der Spitzenkandidat. Er war prominenter Gegner der Fusion<br />
▸Abb.7 Dietmar Pallas ▸Abb.8 Alexander von Waldow ▸Abb.9 Wolfgang Wezel ▸Abb.10 Bernhard Winkler ▸Abb.11 Felix Strüning