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Pankow<br />
Um ein Bild von der Pankower Neonaziszene zu zeichnen,<br />
muss man sich zunächst vergegenwärtigen, dass<br />
es in Pankow mindestens vier verschiedene Sozialräume<br />
gibt. Während im eher alternativen Prenzlauer<br />
Berg immer wieder rassistische Übergriffe und vereinzelte<br />
Attacken auf linke Hausprojekte zu verzeichnen<br />
sind, lässt sich derzeit vor allem in Weißensee mit<br />
seiner rechtsoffenen Kneipenkultur und dem „Thor<br />
Steinar“-Geschäft „Tönsberg“ eine rechte Infrastruktur<br />
feststellen. Hingegen dienen Alt-Pankow einschließlich<br />
Heinersdorf und Blankenburg der lokalen NPD<br />
und Neonaziszene als zentrale Wohn- und Aktionsorte.<br />
Auch in den äußeren Ortsteilen Buch und Karow bilden<br />
sich immer wieder Zusammenhänge von Neonazis, die<br />
jedoch weitgehend unabhängig von der Berliner Neonaziszene<br />
agieren.<br />
▸Abb.1 Daniel Steinbrecher ▸Abb.2 Sandor Makai<br />
▸Abb.6 Thomas Zeise, Kristian Lindner<br />
Alt-Pankow, Blankenburg, Heinersdorf –<br />
Ein Blick zurück auf aktive Strukturen<br />
Die Analyse der letzten Fight-Back (2009) zu Pankow umfasste ganze sechs Seiten.<br />
Zentral war darin neben den Aktivitäten des Pankower NPD-Kreisverbands 8, einer<br />
der damals aktivsten Kreisverbände, die 2006 begonnene rassistische Mobilisierung<br />
gegen den Bau einer Moschee im Ortsteil Heinersdorf. Das Jahr 2012 zeichnet ein<br />
anderes Bild.<br />
Die Arbeit des KV 8 ist fast völlig zum Erliegen gekommen. Während im Jahr 2010<br />
noch am 1. Mai mit Rick Hoeckberg, Michael Weiß und Vivien Schulz Aktive<br />
des Verbandes die erste Reihe des Aufmarsch-Versuchs an der Bornholmer Brücke<br />
stellten und ein Jahr darauf der Berliner Wahlkampf der NPD im Bezirk von den alteingesessenen<br />
Pankower Neonazis – Daniel Steinbrecher, Diego Pfeiffer, Sandor<br />
Makai, Andy Fischer, Martin Stelter, Sascha Pohl und Robert Scheffler – betreut<br />
wurde, ist seitdem keine Verbandsaktivität mehr zu erkennen. Lediglich an der NPD-<br />
Kundgebung vor der „Junge Welt“-Redaktion (17. Juni 2011) nahmen noch Sandor<br />
Makai, Diego Pfeiffer, Kristian Lindner, Thomas Zeise und Daniel Schiefer<br />
teil. Auf der Kandidat_innenliste für die Bezirksverordnetenversammlung standen<br />
neben Makai und dem damaligen Berliner NPD-Vorsitzenden Uwe Meenen vor<br />
▸Abb.3 Diego Pfeiffer<br />
▸Abb.7 Ilja Gräser<br />
▸Abb.4 Andy Fischer<br />
▸Abb.8 Hagen Labahn<br />
▸Abb.5 Christian Schmidt<br />
▸Abb.9 Martin Stelter<br />
▸ Potsdam-Aufmarsch: Weiss, Hoeckberg, Schulz