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▸Abb.24 Bengt Bolle ▸Abb.25 Daria Ulbricht ▸Abb.26 Katharina Bolle ▸Abb.27 Max Thamke ▸Abb.28 Neonazi aus Ludwigsfelde<br />

renz 2010 einziger Vertreter aus dem Landkreis. Er war<br />

schon früh in der NPD aktiv und ist ein Ziehsohn des<br />

Märkisch Buchholzer Sven Haverlandt. Auch Gerd<br />

Walther ist Mitglied der NPD-TF, obwohl er öffentlich<br />

starke Kritik an ihnen übt, weil sie nicht offen genug<br />

antisemitisch agiert. Der seit Oktober 2008 in Ludwigsfelde<br />

für die NPD als Stadverordnete gewählte Thomas<br />

Völkel musste sein Mandat im darauf folgenden Januar<br />

an Kempe abgeben, weil er erfolglos versuchte mit<br />

Falschgeld zu bezahlen. Im Zuge der Fusion von NPD<br />

und DVU, hat sich auch der vormals starke Kreisverband<br />

der DVU (Gründung 2004) aufgelöst. Der ehem.<br />

Vorsitzende Jürgen Albrecht hatte seinen Posten verloren;<br />

Birgit Albrecht trat ihr Mandat in der Luckenwalder<br />

SVV aus Protest an die Kreistagsabgeordnete<br />

Bärbel Redlhammer-Raback ab. Letztere ist zusammen<br />

mit dem Jüterboger Stadtverordneten Josef Gessler<br />

2011 in die NPD übergetreten und seit März 2011<br />

die Vorsitzende des Ortsverbandes. Sie ist seit Ihrem<br />

Übertritt zur NPD auch regelmäßige Teilnehmerin an<br />

anderen Veranstaltungen. Am 23. Mai 2011 störten Mitglieder<br />

der NPD eine Veranstaltung der Stadt Luckenwalde<br />

zum Tag des Grundgesetzes. U.a. Dennis Härtel<br />

und Bärbel Redlhammer-Raback. Sie ist außerdem<br />

Anhängerin der „Reichsbürger“-Bewegung und musste<br />

kürzlich eine Haftstrafe absitzen, weil sie sich weigerte<br />

eine Geldstrafe zu begleichen. Seit gut zwei Jahren<br />

ist eine Verlagerung der Aktivitäten in den Süden des<br />

Landkreises zu beobachten. Regionale Schwerpunkte<br />

sind nunmehr, Baruth, Luckenwalde und Zossen<br />

durch die NPD/JN. Die Naso Zossen ist durch die Verurteilung<br />

Teichs weitestgehend inaktiv geworden,<br />

vereinzelt kommt es aber noch zu Anschlägen in der<br />

Region auf Engagierte. Zuletzt im Oktober 2012, als<br />

der Briefkasten von einem BI-Mitglied gesprengt und<br />

Scheiben eingeworfen wurden. Exakt das gleich Vorgehen<br />

gab es bereits zwei Tage zuvor bei einem Nachbargrundstück.<br />

Somit ist davon auszugehen, dass die<br />

angreifenden Neonazis nicht ortskundig waren. Die<br />

Täter_innen sind in der Rudower Naziszene um Julian<br />

Beyer zu vermuten. Zudem versuchten Christoph<br />

Schack und Dennis Härtel Ende Oktober bei einer<br />

Filmvorführung der „Kriegerin“ zu stören, wurden je-<br />

doch erkannt und an der Tür abgewiesen. Aktueller Neonazi-Treffpunkt in Zossen<br />

ist ein Objekt in der Bahnhofstrasse. Dort befindet sich das Tattoostudio „Wildlife“,<br />

sowie die „Bikerbar Wildside“.<br />

Die JN versucht derweil gerade ihre Strukturen auszubauen. Im angrenzenden Märkisch<br />

Buchholz (LDS) wurde im April 2012 die JN-Gruppe Schenkenländchen gegründet.<br />

Das gemeinschaftliche Verteilen von Propagandamaterial wird zunehmend<br />

unter dem Label der JN als bemerkenswerte Aktivität verkauft. Auch in Baruth gibt<br />

es einen kleinen Kreis Neonazis, die sich um Härtel unter dem Label JN gesammelt<br />

haben (u.a. Martin Siegert) und in der Vergangenheit in einem Objekt in der Schulstraße<br />

wöchentliche Treffen abgehalten haben. Zudem ist der JN-Landesvorsitzende<br />

Pierre Dornbrach von Senftenberg zu seiner Ehefrau Britta Golibersuch (Tochter<br />

des bekannten Neonazis Reinhard Golibersuch aus Freidorf bei Halbe) in das<br />

beschauliche Baruth gezogen. Dornbrach ist regelmäßig auf NPD-Veranstaltungen<br />

in der Region anzutreffen. So nahm er zum Beispiel am 29.Oktober 11 an einer JN-<br />

Mahnwache zum Thema „Volkstod“ in Luckenwalde teil. Erwähnenswert deshalb,<br />

weil neben Robin Liebers auch besagtem Dornbrach Kontakte zu den „Spreelichtern“<br />

nachgesagt werden, die eine ganze Reihe von Aktionen unter den „Volkstod“-<br />

Begriff stellten. Die JN-Aktivisten Liebers und Dornbrach stellen außerdem ihre<br />

Anwesen für bundesweite JN-Treffen zur Verfügung.<br />

Weitere Neonazis<br />

Eine Vielzahl von aktiven Neonazis ist nicht in NPD-Strukturen organisiert. In<br />

Zossen wohnen die ehemaligen Berliner Neonazis Bengt Bolle (ex-KS Tor) und<br />

Katharina Bolle (geb. Albrecht; nicht verwandt mit den Luckenwalder Albrechts).<br />

Im Zossener Ortsteil Wünsdorf haben sich Ursula Fleischhauer und der Neonazi<br />

Han-Jörg Rückert („Berliner Kulturgemeinschaft Preußen“) mit einem Antiquariat<br />

für NS-Literatur angesiedelt. Neonazis aus Luckenwalde sind Andre Bormann,<br />

Remo Kudwien, Thomas Stier, Patrick Wischer und Max Thamke. Max Thamke,<br />

der auch im Luckenwalder Ortsverband des THW ist, versuchte in verschiedene<br />

Jugendclubs in Nuthe-Urstromtal Jugendliche zu werben, er gab sich dabei als<br />

Mitglieder der FKTF zu erkennen, auch als diese schon Verboten waren. Neben<br />

weiteren Neonazis aus Luckenwalde und Trebbin gehört er auch zum Umfeld der<br />

Fussball-Fangruppierung „Nordkurve Luckenwalde“. Eine große Anzahl subkulturell<br />

geprägter Neonazis ist in Jüterbog auszumachen. In Jüterbog wohnen Steffen<br />

Grahl, Nico Ginga und Silvio Lietke. Letzterer vertrieb in der Vergangenheit Kleidung<br />

mit neonazistischer Symbolik über das Internet. In Trebbin sind eine Gruppe<br />

um das ehem. FKTF-Mitglied Alex Griese verantwortlich für Propagandadelikte.<br />

Das ehemlige FKTF Mitglied Daria Ulbricht aus Blankenfelde macht derzeit eine<br />

Ausbildung zur Sozialassistentin am OSZ Luckenwalde. Am selben Oberstufenzentrum<br />

machen auch andere Neonazis Ausbildungen im sozialen Bereich. Der Nauener<br />

(Havelland) NPD Abgeordnete Maik Schneider musste erst kürzlich seine<br />

▸Abb.29 Neonazi aus Trebbin ▸Abb.30 Remo Kudwien ▸Abb.31 Skinhead aus Jüterbog ▸Abb.32 Han-Jörg Rückert 1991 ▸Abb.33 Sandro Ristau

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