26.04.2013 Aufrufe

fightback05

fightback05

fightback05

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

71<br />

▸Abb.26 Thomas Krone ▸Abb.27 Justin Menz ▸Abb.28 Beatrice Koch<br />

Neuruppin, als Sympathisierende des „Kampfbundes<br />

Deutscher Sozialisten“ (KDS).<br />

2009 trat die Koch-Gruppe erstmals als „Freie Kräfte<br />

Neuruppin / Osthavelland“ auf und veranstaltete<br />

einen eigenen Aufmarsch mit ungefähr 200 Teilnehmenden<br />

in Neuruppin. Im Jahr 2010, 2011 und 2012<br />

folgten weitere Versammlungen in der Stadt sowie in<br />

der Umgebung. Weiterhin wurden seit 2010 auch in<br />

Nauen Veranstaltungen der „Freie Kräfte Neuruppin /<br />

Osthavelland“ durchgeführt. Am 1. Mai 2012 versuchte<br />

die Vereinigung zudem (erfolglos) in Wittstock/Dosse<br />

aufzumarschieren.<br />

Die „Freie Kräfte Neuruppin / Osthavelland“ haben<br />

sich inzwischen im neonazistischen Milieu etabliert<br />

und konnten sich seit 2009 erheblich vergrößern. U.a.<br />

gaben sich Martin Erdmann, Mike Semmler, Steffi<br />

Wilke, Carlo Rensch aus Neuruppin, René Müller<br />

aus Märkisch Linden, Ortsteil Werder, Mike Nitz und<br />

Christoph Meinecke aus Nauen, Sebastian Allion<br />

aus Wustermark sowie Nick Zschirnt aus Ketzin auf öffentlichen<br />

Veranstaltungen als Sympathisierende der<br />

„Freien Kräfte Neuruppin / Osthavelland“ zu erkennen.<br />

Darüber hinaus haben sich, durch die Teilnahme der<br />

Vereinigung an diversen Aufmärschen, beispielsweise<br />

in Stolberg (Nordrhein-Westfalen) oder München (Bayern),<br />

enge Kontakte ins gesamte Bundesgebiet ergeben.<br />

Regional gibt es auch personelle Überschneidungen<br />

der „Freie Kräfte Neuruppin / Osthavelland“ mit der<br />

NPD. In Neuruppin ist Dave Trick NPD-Ortsbereichsleiter<br />

und in Nauen ist Maik Schneider Stadtverordneter<br />

der Partei. Beatrice Koch soll zudem im Vorstand<br />

des NPD-Kreisverbandes Havel-Nuthe sitzen.<br />

▸Abb.29 Marvin Koch ▸Abb.30 Dave Trick<br />

▸Abb.31 Maik Schneider ▸Abb.32 Erik Brüning ▸Abb.33 Mike Nitz ▸Abb.34 Christoph Meinecke ▸Abb.35 Nick Zschirnt<br />

Stadtkreis Brandenburg an der Havel / Land-<br />

kreis Potsdam-Mittelmark (West) -<br />

Brandenburg an der Havel, Kloster Lehnin,<br />

Werder (Havel), Ziesar, Bad Belzig<br />

Neonazistische Tendenzen in der Region Brandenburg an der Havel – Potsdam-<br />

Mittelmark sind seit Beginn der 1990er Jahre bekannt. Offensichtlich wurden diese<br />

hier erstmals durch das Auftreten von nationalistisch geprägten, hooliganartigen<br />

Jugendgruppen mit Faschoskin-Outfit im Anhang des Fußballvereins Stahl Brandenburg.<br />

Hieraus entwickelten sich wenig später die ersten Organisationsstrukturen,<br />

die in engen Kontakt mit der „Nationalistischen Front“ standen. Die bundesweit<br />

agierende Neonazivereinigung, die damals noch nicht verboten war, war zu diesem<br />

Zeitpunkt die aktivste Neonaziorganisation in der Region und versuchte weiteren<br />

Einfluss zu gewinnen. Und in Brandenburg an der Havel schien Anfang der 1990er<br />

Jahre alles möglich zu sein. Ein Jugendzentrum wurde der aufstrebenden Neonazibewegung<br />

beispielsweise von der Stadt überlassen und mit Hilfe eines Sozialarbeiters<br />

konnten 1991 und 1992 sogar zwei große Neonaziskinkonzerte mit internationalen<br />

Bands und mehreren hundert Teilnehmenden im Stadtgebiet organisiert werden.<br />

Erst die bundesweiten Organisationsverbote und die aufkommende antifaschistische<br />

Gegenbewegung in Brandenburg an der Havel führten zu einem Rückgang<br />

derlei Aktivitäten. Lediglich die gewalttätigen Aktionen des Neonazimilieus blieben<br />

auf hohem Niveau und konnten sich sogar noch steigern. Im Februar 1996 wurde<br />

beispielsweise der Brandenburger Punk Sven Beuter von Neonazis totgeprügelt.<br />

Erst Ende der 1990er Jahre ebbte der Nazikult in Brandenburg an der Havel wieder ab.<br />

Viele Aktive von damals, wie Marco Barsch oder René Friedrich, sind aber noch<br />

heute im Hooliganmilieu des FC Stahl Brandenburg zu finden. Gelegentlich laufen<br />

einige von ihnen, wie Michael Schorrat, André Schmidt, Torsten Proksch oder<br />

Sascha Lücke, der Mörder von Sven Beuter, aber auch heute noch bei Neonaziaufmärschen<br />

in der Stadt mit. Organisiert werden diese Versammlungen jedoch nicht<br />

▸Abb.36 Carlo Rensch ▸Abb.37 Martin Erdmann ▸Abb.38 Mike Semmler ▸Abb.39 Steffi Wilke ▸Abb.40 René Müller

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!