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▸Abb.6 Marcel Guse ▸Abb.7 Heinz Uwe Ernst ▸Abb.8 Henry Obst ▸Abb.9 Daniel Hintze ▸Abb.10 Gabor Grett<br />

Mitglied Herbert Schweiger, welche sie im Park Sanssouci<br />

durchführten.<br />

Aber auch dem preußischen Wahrzeichen Potsdams<br />

huldigten sie „ehrwürdig“ – Anfang 2011 besuchten<br />

sie anlässlich seines 299. Geburtstages das Grab Friedrichs<br />

des II und hinterließen ein aus Kartoffeln gelegtes<br />

„Infoportal“-Logo.<br />

Die „FKP“ unterstützen die bundesweite „Volkstod“-<br />

Kampagne und propagieren diese seit Oktober 2010 mit<br />

einer Sonderseite. Immer wieder führten sie Aktionen<br />

im Rahmen der „werde unsterblich“-Kampagne durch,<br />

bei denen Requisiten wie weiße Masken, ein Transparent<br />

und gelegentlich Fackeln und Papier-Schnipsel<br />

nicht fehlen durften.<br />

Ende September 2010 standen sie mit weißen Masken<br />

und einem Transparent „Die Demokraten bringen uns<br />

den Volkstod“ vor Potsdamer Wahllokalen.Anfang<br />

Januar 2011 verteilten sie Flyer mit einem Zitat Adolf<br />

Hitlers, Mitte Juli 2011 riefen sie auf einem Parkplatz<br />

eines Baumarktes in Babelsberg Parolen und warfen<br />

mit Papierschnipseln umher.<br />

Im Jahr 2011 gehörten vor allem Fackelaufmärsche mit<br />

weißen Masken zu ihren Aktionsformen, so z.B. am<br />

09. November 2011 im Potsdamer Stadtteil Waldstadt.<br />

Schätzungsweise 50 Neonazis nahmen daran teil. Im<br />

Januar 2012 folgte daraufhin eine Hausdurchsuchung<br />

bei einem der Neonazi-Aktivisten in Waldstadt. Weitere<br />

Fackelmärsche fanden am 3. Februar und am 20.<br />

September (ca. 20 Teilnehmende) in Waldstadt statt.<br />

Die „FKP“ betrieben auch „Anti-Antifa-Arbeit“: Anfang<br />

Dezember fotografierte Gabor Grett aus seiner<br />

Wohnung heraus Demoteilnehmende eines so genannten<br />

Waldstadt-Spaziergangs des Bündnisses „Potsdam<br />

bekennt Farbe“. Zwei Tage später erschienen die Fotos<br />

auf der Webseite „Infoportal Potsdam“.<br />

Gabor Grett wohnte mit Patrick Danz, Leadsänger<br />

der RechtsRock-Band „Preussenstolz“, im Stadtteil<br />

Waldstadt und machte erstmals 2008 auf sich aufmerksam,<br />

als er auf einem Foto vermummt mit Waffe und<br />

„Hitlergruß“ posierte. Zur Zeit verdingt sich Grett für<br />

die Neonazi-Marke „Fourth time-Clothing Brand“ als<br />

Model.<br />

Thomas Pecht, einer der Aktivsten der „FKP“ und<br />

„Infoportal Potsdam“ mietete ab August 2008 eine Schulturnhalle an, in der die<br />

JN-Gründung im November 2008 stattfand (als dies medial bekannt wurde, folgte<br />

Ende 2008 der Rausschmiss.)<br />

Für Anti-Antifa-Arbeit ist auch Thomas Pecht selbst bekannt. Immer wieder fotografierte<br />

er Antifaschist_innen. Pecht war 2005, im „Summer of Hate“ (Selbstbezeichung),<br />

am Überfall auf zwei Studierende beteiligt und wurde zu zwei Jahren Haft<br />

auf Bewährung verurteilt. Er gehört somit einer Neonazi-Generation an, die 2003<br />

bis 2005 mehrfach vermeintliche Antifas und Wohnprojekte angriffen. Einige der<br />

damaligen Aktiven in Potsdam wie Melanie Witassek und Oliver Oeltze (siehe<br />

Seite 9ff.) sind heute wieder in Berlin aktiv geworden.<br />

Pecht pflegte außerdem Kontakte zum Neonazinetzwerk der „Spreelichter“. Bei der<br />

Betrachtung der Entwicklung und Veränderung des Webseitenlayouts in den letzten<br />

vier Jahren wird die Nähe zum mittlerweile verbotenen „Spreelichter“-Netzwerk<br />

deutlich.<br />

Zusammen mit „Freie Kräfte Leipzig“ und „Spreelichtern“ organisierte die „FKP“<br />

Ende November 2010 eine Gedenkveranstaltung auf dem Soldatenfriedhof in Jüterbog.<br />

Die „FKP“ pflegten auch Kontakte zu den „Freie Kräfte Teltow Fläming“.<br />

Wichtige Kontaktperson ist wohl der Teltower Tobias Markgraf. Zum aktiven Kreis<br />

der „FKP“ zählen außerdem Mirko Kubeler, Dennis Helmstedt, Carsten Schicke<br />

und Tom Singer.<br />

Das Ende der NPD und das fast vergessene<br />

Landei Marcel Guse<br />

Die Entwicklung der Potsdamer NPD ist eng verknüpft mit dem Werdegang Marcel<br />

Guses. Der einstige DVU-Stadtverordnete wechselte im September 2009 in die NPD<br />

über und prompt gründete sich im Januar 2010 der Potsdamer NPD-Ortsverband. Mit<br />

auf dem Gründungsfoto ist der Schlagzeuger der Potsdamer Neonaziband „Preussenstolz“<br />

Daniel Hintze (siehe Seite 36).<br />

Es folgten regelmäßige NPD-Stammtische, die u.a. von AJP-Mitgliedern wie Paddy<br />

Bohm besucht wurden und vor allem zur internen Vernetzung der Neonaziszene<br />

in Potsdam und Land Brandenburg beitrugen.<br />

Außerdem führten sie 2010 kleine Gedenkaktionen durch oder verteilten ihre Propagandaschrift<br />

„Potsdamer Fackel“.<br />

Durch seine Position als Stadtverordnete erfragte der Kampfsportler Guse die Route<br />

der Potsdamer Antifademo „wake up“ Ende September 2010. So tauchten im Vorfeld<br />

neonazistische Schmiereien (u.a. Der Schriftzug „PAC“ - „Potsdamer Action Crew“)<br />

auf der Route auf.<br />

Guses aktive Zeit zeichnete sich durch regelmäßige Demonstrationsbesuche (z.B. im<br />

Oktober 2009 zusammen mit Paddy Bohm, Tim Borowski und Stefan Weigelt in<br />

Berlin, oder zuletzt am 14. Januar 2012 in Magdeburg), ebenso wie durch Konfrontationen<br />

und gewaltbereites Auftreten aus. so zum Beispiel gemeinsam mit Franz<br />

▸Abb.11 Lasse Risch ▸Abb.12 Max Seidel ▸Abb.13 Mirko Kubeler ▸Abb.14 Benjamin Oestreich ▸Abb.15 Paddy Bohm

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